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EIN HISTORISCHER ABRISS
DER KUBAKRISE
Die Vorgeschichte
Wenige Menschen erkennen heutzutage den Stellenwert der
Kubakrise und ihre Bedeutung für die moderne politische
Geschichte. Zu keinem Zeitpunkt seit der Erndung der
Atombombe war die Welt der Zerstörung so nah. Eine
andere Entscheidung hier oder dort und niemand würde diese
Geschichte lesen; wir befänden uns in Einsteins Welt, in der
der nächste Krieg mit Steinen und Stöcken ausgetragen wird.
Der Eröffnungsakt ereignete sich deutlich vor dem Oktober
1962. Es begann anderthalb Jahre zuvor im April 1961 mit
Castros Revolution und Kennedys stümperhaftem Versuch,
die kommunistische Regierung Kubas mit der Invasion
in der Schweinebucht zu stürzen. Dieser Versuch zeigte
Castro, dass die USA ihn ernsthaft loswerden wollten, und
ermutigte ihn, nach stärkerer Unterstützung durch seinen
Wohltäter, der Sowjetunion, zu suchen.
Aber das war nicht der eigentliche Anfang. In den
Wahlen 1960 behauptete Kennedy, zwischen der USA
und der Sowjetunion gäbe es eine „Raketenlücke“. Eine
falsche Behauptung, wie die Regierung Eisenhowers von
Spähügen und Satelliteninformationen wusste. Da diese
Informationen geheim waren, hatte Kennedy sich in Sachen
Außenpolitik selbst eingeschränkt. Um innenpolitische
Ruhe zu sichern, musste er stark und aggressiv mit der
„kommunistischen Bedrohung“ umgehen. Also setzte er
Eisenhowers Programm, Raketen in Europa zu stationieren,
fort, indem er bereits 1959 Mittelstreckenraketen vom Typ
Jupiter in Italien und der Türkei stationieren ließ.
Aber für Kennedy kam es noch dicker. Er hatte
Chruschtschow im Juni 1961 in Wien getroffen und
obwohl die Medien Kennedy anfangs zum „Sieger“ des
Treffens erklärten, änderte sich die Meinung im Laufe der
folgenden Monate bis zu dem Punkt, an dem Kennedy
erklärte: „Er hat mich windelweich geprügelt.“ Kennedy
fühlte sich vorgeführt und seine Angst wurde durch die
amerikanische Unfähigkeit verstärkt, effektive Maßnahmen
zu ergreifen, als in diesem Sommer die Berliner Mauer
während der zweiten Berlinkrise gebaut wurde. Angesichts
dieses Gefühls von Machtlosigkeit schwor Kennedy, beim
nächsten Mal stark zu bleiben und die Auseinandersetzung
ohne Rücksicht auf Verluste für sich zu entscheiden.
Die UdSSR war durch die Stationierung der Raketen in der
Türkei, die weniger als 100 Meilen von der sowjetischen
Grenze entfernt waren, äußerst missgestimmt. Die Sowjets
sahen sie als eine erhebliche Bedrohung und äußerten das
auch gegenüber der USA. Die amerikanische Antwort
war einfach: „Die Türkei ist eine unabhängige Nation und
wir haben eine Vereinbarung mit ihnen und das ist alles.“
Diese Unnachgiebigkeit gegenüber dem, was die UdSSR
als zentrales Problem ihrer nationalen Sicherheit sah, führte
dazu, dass Chruschtschow sich die amerikanische Logik zu
Herzen nahm und seinen eigenen Plan formulierte, der als
Operation Anadyr bekannt wurde.
Schon im Juni vermuteten die USA, dass die Sowjets eine
Raketenbasis in Kuba aufbauten. Nach dem Abschuss
einer taiwanesischen U-2 über China fürchtete sich
die CIA vor Boden-Luft-Raketen in Kuba, sodass sich
die USA ausschließlich auf Satellitenfotos verließen.
Unglücklicherweise wurden diese durch Stürme und
schwere Wolkendecken verhindert, was zu der später
sogenannten „Foto-Lücke“ führte. Am 14. Oktober gelang
es schließlich einer U2, Kuba zu überiegen und mit Fotos
von der sich im Bau bendlichen sowjetischen Raketenbasis
zurückzukehren. Dies ist, laut Geschichtsschreibung, der
Anfang der Kubakrise.
Die Krise
Als Präsident Kennedy am nächsten Tag die Fotos sah,
berief er ein Komitee ein, das schließlich „ExComm“ bzw.
„EC“ genannt wurde, um Optionen zu diskutieren und eine
Vorgehensweise zu entwickeln. Das EC traf sich zum ersten
Mal am folgenden Tag, dem 16. Oktober. Die wesentlichen
Handlungsmöglichkeiten der USA waren:
ein Luftschlag, um die Basis zu zerstören, bevor sie
fertiggestellt war,
eine militärische Invasion und Besetzung von Kuba,
eine Blockade Kubas,
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