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mit der Kubakrise bedeutete das Raketen auf Kuba aufgrund
der Raketen in Italien und der Türkei. Nach dem Putsch
gegen Chruschtschow wurde das Konzept des strategischen
Gleichgewichts die Grundlage für die Entspannungspolitik:
Ausgewogenheit war wünschenswerter, als dass eine Seite
einen überraschenden Vorteil erlangte und dadurch einen
Erstschlag der anderen Seite provozierte.
Suez-Ungarn: Als Frankreich und Israel Großbritannien
davon überzeugt hatten, an der Invasion Ägyptens 1956
teilzunehmen, kämpfte die Sowjetunion mit Aufständen
in ihren osteuropäischen Satellitenstaaten. Diese hatten
in Polen begonnen und sich nach Ungarn ausgebreitet.
Da die Aufmerksamkeit auf die Suez-Krise gerichtet war,
sandte die UdSSR mehr als nur eine Truppe nach Budapest
und vernichtete die ungarischen Abweichler. Später
verfolgte die Sowjetunion eine ähnliche Strategie in der
zeitlichen Abstimmung bei der Tschechoslowakei (Prager
Frühling 1968) und Polen (Zustimmung zur Ausrufung des
Kriegsrechts in Polen nach dem Anwachsen der Solidarność
1981).
U-2 Abschuss: Am 27. Oktober wurde eine U2 (geogen
von Rudolf Anderson) von einer SA-2 Guideline (die
sowjetische Bezeichnung ist S-75 Dwina) Boden-Luft-
Rakete abgeschossen. Dieser Abschuss verstärkte die
Spannungen, denn das ExComm bestand zunächst darauf,
dass ein Abschuss den sofortigen Krieg bedeuten würde.
Jedoch setzten sich kühlere Köpfe durch. Anderson war das
einzige Todesopfer einer Kampfhandlung während der Krise.
Neutrale Karten
Alarmstart: Scrambling ist ein Alarmstart, der schnelle Start
eines Flugzeuges, um anzugreifen oder einen gegnerischen
Angriff abzuwehren. Während der Krise hielt die USA mehrere
Stützpunkte in voller Alarmbereitschaft. Das bedeutete,
dass die Flugzeuge bereits fünf bis zehn Minuten nach der
Alarmierung starten konnten. Im fernen Osten verletzte
eine U-2 den sowjetischen Luftraum und löste dadurch den
Alarmstart von MiG Jagdugzeugen aus, deren Start wiederum
den Alarmstart einer amerikanischen Jägerstaffel auslösten.
Ansprache an die Nation: Da Ansprachen an die Nationen
in Demokratien besonders wichtig sind, wandte Kennedy
sich während der Krise zwei Mal an die amerikanische
Öffentlichkeit, einmal zu Beginn und einmal nach
Beendigung der Krise. Er versuchte zunächst Rückhalt
gegenüber den Kongressabgeordneten zu gewinnen, die die
Entdeckung der Raketen auf Kuba als Rechtfertigung für
ein aggressiveres Vorgehen gegen die Sowjetunion auf der
ganzen Welt nutzen wollten.
Atom-U-Boote: Schneller und leiser als ihre Vorläufer
im Zweiten Weltkrieg konnten Atom-U-Boote für längere
Zeit unter Wasser bleiben. Sie waren ideale Waffenträger
für Atomraketen. Jeder Erstschlag des Gegners wäre
selbstmörderisch, da es unmöglich wäre, die gegnerischen
U-Boote auszuschalten. Beide Seiten setzten U-Boote
in der Krise ein und das „übungshafte“ Abwerfen von
Wasserbomben der Amerikaner auf ein sowjetisches B-59
U-Boot führte beinahe zu einem Einsatz eines nuklearen
Torpedos durch die B-59.
August 1914: Barbara Tuchman veröffentlichte 1962
eine Geschichte der Ereignisse, die zum „Großen Krieg“
in Europa führten. Ihre These war, dass eine Ansammlung
von Missverständnissen und Fehleinschätzungen den Krieg
verursachten. Kennedy las dieses Buch vor der Krise und
sagte, die Schlussfolgerungen Tuchmans hätten ihn stark
beeinusst.
Bis zum Abgrund: Viele Krisen erreichen irgendwann
einen Punkt, an dem es heißt: ja oder nein, Krieg
oder Rückzug. Die Frage ist immer: Wie werden die
Entscheidungsträger handeln? Im August 1914 entschieden
sie sich für den Krieg, den sie als unausweichlich sahen. In
München schreckten die Führer zurück, weil sie Angst vor
einem weiteren Krieg wie 1914 hatten, und wurden seitdem
dafür kritisiert. Aber in der Kubakrise fürchteten Kennedy
und Chruschtschow etwas sehr viel Schlimmeres, nämlich
die potenzielle Zerstörung der modernen Zivilisation.
Ein Gesichts-Wahrer: Der Raketenabzug aus Kuba
hätte für Chruschtschow eine Gesichtsverlust bedeutet,
welcher in der Sowjetunion einem politischen Selbstmord
gleichgekommen wäre, und hätte wahrscheinlich zu einem
Putsch zugunsten eines neuen sowjetischen Führers geführt,
der eine aggressivere Politik verfolgt hätte. Kennedy
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