Die technischen Algorithmusmodelle von Suunto modellieren den menschlichen Körper
anhand von neun Gewebegruppen Theoretisch erhöht sich die Genauigkeit mit der
Differenzierung, doch eine höhere Anzahl als neun Gruppen bringt keine praktische
Verbesserung mehr.
Bei der Gewebeberechnung wird die Sättigung des Gewebes mit Stickstoff (N
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) und
Helium (He) modelliert. Beim Modellieren der Be- und Entgasung wird von der idealen
Gasgleichung ausgegangen. Dies bedeutet, dass der Gesamtdruck der Stickstoff-
und Heliumgewebe höher sein kann als der Gesamtdruck des Atemgases, auch wenn
die Gewebe keinem Druck ausgesetzt waren. Beispielsweise kann bei einem Press-
lufttauchgang, der auf einen anstrengenden Trimix-Tauchgang folgt, die Kombination
des Restheliumdrucks mit einem hohen Stickstoffgehalt eine sehr frühe Dekompres-
sion notwendig machen.
10.2.2. Sicherheitsaspekte des Suunto-RGBM für technische Tauchgänge
Da jedes Dekompressionsmodell theoretisch ist und nicht auf den individuellen Kör-
perwerten des Tauchers basiert, kann keines dieser Modelle das Risiko der Dekom-
pressionskrankheit völlig ausschließen. Das technische RGBM-Modell von Suunto
reduziert dieses Risiko jedoch in vielerlei Hinsicht. Sein Algorithmus lässt sowohl die
Vorhersagen für Mikroblasenbildung als auch ungünstige Bedingungen im Profil des
Tauchgangs in die Berechnungen für die aktuelle Tauchgangsserie einfließen.
Dekompressionsmuster und -geschwindigkeit werden entsprechend dem Einfluss von
Mikroblasen angepasst. Die Anpassung gilt auch für der maximal zulässigen
Gesamtdruck von Stickstoffund Helium in jeder theoretischen Gewebegruppe. Um
die Sicherheit des Tauchers zu erhöhen, wird die Entgasung im Vergleich zur Begasung
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