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5.3 Scheibenbremsen
Scheibenbremsen (a) zeichnen sich durch eine enorme Bremswirkung aus
und sind gleichzeitig recht unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen.
Bei Nässe sprechen Scheibenbremsen deutlich schneller an als Felgen-
bremsen und bringen nach kurzer Zeit die gewohnt hohe Wirkung. Sie sind
verhältnismäßig wartungsarm und verschleißen die Felgen nicht. Allerdings
neigen sie bei Nässe zu Geräuschentwicklung.
Neue Bremsbeläge müssen eingebremst werden, bis sie opti-
male Verzögerungswerte erzielen. Beschleunigen Sie das Fahr-
rad dazu ca. 30 bis 50 Mal auf etwa 30 km/h und bremsen Sie
bis zum Stillstand. Der Einbrems-Vorgang ist abgeschlossen,
wenn die nötige Handkraft fürs Bremsen nicht weiter abnimmt.
Um die Bremsen optimal bedienen zu können, lassen sich die Bremshe-
bel meist auf die Handgröße einstellen, in der Regel über eine kleine In-
nensechskant-Schraube direkt am Handhebel (b). Möglicherweise müssen
Sie auch die Bremsbeläge verstellen. Lesen Sie dazu unbedingt die Bedie-
nungsanleitung des Bremsenherstellers.
Wenn die Beläge mechanischer Scheibenbremsen verschleißen (c), ver-
längert sich der Bremshebelweg. Deshalb müssen diese Typen regelmäßig
nachgestellt werden. Wenn Sie sich nicht absolut sicher sind oder Fragen
haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Fahrrad-Fachhändler!
Sollte Ihr Bremssystem mit DOT-Bremsflüssigkeit betrieben
werden, muss diese in regelmäßigen – vom Hersteller vorge-
schriebenen Intervallen – ausgetauscht werden.
Die Hersteller von Scheibenbremsen liefern meist ausführliche
Anleitungen mit. Lesen Sie sie unbedingt aufmerksam durch,
bevor Sie ein Laufrad ausbauen oder Wartungsarbeiten durch-
führen.
Scheibenbremsen werden im Betrieb heiß. Berühren Sie des-
halb die Bremsen nicht sofort nach dem Anhalten – insbeson-
dere nicht nach längeren Abfahrten.
Öffnen Sie die Bremsleitungen nicht. Es könnte Bremsflüssig-
keit austreten, die gesundheitsschädlich ist und den Lack an-
greift.
5.3.1 Kontrolle von Hydraulik-Scheibenbremsen
Kontrollieren Sie die Leitungen (d) und Anschlüsse regelmäßig bei gezoge-
nem Hebel auf Undichtigkeiten. Tritt Bremsflüssigkeit aus, suchen Sie sofort
Ihren Fahrrad-Fachhändler auf. Eine undichte Stelle kann die Bremse wir-
kungslos machen.
a
b
c
d
Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge an den Metallohren oder -nasen,
die unten aus dem Bremssattel herausschauen (a) oder am Sichtfenster
oben auf dem Bremssattel (b). Nähern Sie sich bis auf etwa einen Millimeter
der Scheibe, müssen Sie die Beläge gemäß der Anleitung des Herstellers
ausbauen, genau kontrollieren und ggf. austauschen.
Verschmutzte Bremsbeläge und -scheiben können die Brems-
kraft drastisch vermindern. Achten Sie daher darauf, dass weder
Öl noch andere Flüssigkeiten an die Bremse geraten, z.B. wenn
Sie Ihr Rad putzen oder die Kette schmieren. Verschmutzte Be-
läge lassen sich in keinem Fall reinigen und müssen ersetzt wer-
den! Bremsscheiben können Sie mit Bremsreiniger und notfalls
mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen.
Geöffnete Anschlüsse oder undichte Leitungen lassen die
Bremswirkung stark abfallen. Suchen Sie bei Undichtigkeiten
des Systems oder Knicken in den Leitungen umgehend Ihren
Fahrrad-Fachhändler auf.
Die Hersteller von hydraulischen Scheibenbremsen liefern meist
ausführliche Anleitungen mit. Lesen Sie sie unbedingt aufmerk-
sam durch, bevor Sie ein Laufrad ausbauen oder Wartungsar-
beiten durchführen.
5.3.2 Kontrolle und Nachstellen von mechanischen
Scheibenbremsen
Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Bremse einen definierten Druckpunkt er-
reicht, bevor der Hebel am Lenker anliegt.
Kontrollieren Sie, ob die Bremszüge intakt sind!
Belagverschleiß können Sie in begrenztem Maße direkt am Handhebel aus-
gleichen. Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube, durch die der Zug
in den Hebel läuft, und drehen Sie die Schraube heraus, bis der Hebelweg
Ihren Ansprüchen genügt (c). Schrauben Sie die Kontermutter wieder fest
und achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube weder oben noch
vorne steht, sonst dringt unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit ein (d).
Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die Funktion und ob die Beläge
schleiffrei sind ((a) S. 42), indem Sie den Bremshebel loslassen und das
Laufrad drehen.
Wenn Sie mehrfach nachstellen, ändert sich die Stellung des Hebels am
Bremssattel. Die Wirkung der Bremse wird schwächer. Im Extremfall kann
die Bremse komplett ausfallen!
Bei einigen Systemen muss der Verschließ direkt am Bremssat-
tel nachgestellt werden. Lesen Sie hierzu die beiliegende Anlei-
tung des Bremsenherstellers.
a
b
c
d
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