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Um den Reifen festzukleben stehen Klebebänder und flüssiger Reifenkleber
zur Auswahl. Positiv beim Band ist, dass die Montage schnell geht. Der Sitz
des Reifens ist aber nicht für alle Fälle ausreichend. Im Falle einer Panne un-
terwegs verbleibt das Band oft am demontierten Reifen, der Reservereifen
sitzt dann nicht mehr sicher auf der Felge.
Eine mangelhaft ausgeführte Klebung des Reifens, kann dazu
führen, dass sich der Reifen von der Felge löst – Unfallgefahr!
Empfehlenswert ist ein solides Bett aus mehreren Lagen flüssigem Reifen-
kleber. Dies hält den Reifen nicht nur besser, sondern bleibt in der Regel
bei der Demontage des Reifens an der Felge haften. Dennoch muss auch
hier der Reservereifen nach der Fahrt nochmals abgezogen werden. Das
bestehende Bett und der Reifen werden dann nochmals mit Reifenkleber
behandelt und wieder aufgezogen, um den Sitz zu festigen.
Die speziellen Reifenkleber haften nicht nur besonders gut auf
Felgen und Reifen, sondern auch an Fingern und Bekleidung,
weshalb ältere Arbeitskleidung zu empfehlen ist.
Wenn Sie den Reifen auf eine bereits benutzte Felge montieren,
müssen ggf. alte Klebstoffreste und Schmutz mit einer Stahl-
bürste oder mit Schmiergelleinen entfernen. Wischen Sie die
Felge zum Schluss mit einem weichen Lappen und mit Wasch-
benzin ab (a).
Arbeiten Sie mit Benzin und mit dem leicht entzündlichen Rei-
fenkleber nur in gut durchlüfteten Räumen! Bewahren Sie die
Mittel ordnungsgemäß und für Kinder nicht erreichbar auf!
Entfernen Sie die Schutzkappe vom Ventil und montieren Sie ggf. eine Ver-
längerung auf das zuvor geöffnete Ventil, wenn Sie den Reifen auf eine Fel-
ge mit hohem Profil montieren wollen (b). Pumpen Sie den Reifen gerade
soweit auf, bis er seine runde Form annimmt und stecken Sie das Ventil in
das Loch der Felge (c).
Drücken Sie den Reifen vom Ventil ausgehend beidseitig gleichmäßig in das
Reifenbett. Lässt sich der Schlauchreifen nicht oder nur mit sehr großen
Kräften komplett auf die Felge schieben, ist später eine saubere Montage
nicht gewährleistet.
Ist dies der Fall, muss der aufgepumpte Reifen auf der Felge ein paar Tage
gelagert werden. Dehnen Sie den Reifen nicht mit Gewalt (d). Prüfen Sie
anschließend erneut, ob sich der Reifen gut montieren lässt.
Versetzen Sie das Rad mit aufgezogenem Schlauchreifen in Drehbewegung
und überprüfen Sie, ob der Reifen rund läuft. Oft ist die Stelle, an der das
Ventil aus dem Reifen tritt, verdickt, so dass ein Höhenschlag entsteht, was
dazu führt, dass das Rad während der Fahrt holpert.
a
b
c
d
Entgraten bzw. senken Sie das Ventilloch einer Aluminium-Felge mit einem
großen Bohrer, einem Dreikantschaber oder einer Rundfeile an. Bei Car-
bonfelgen entgraten Sie den Lochrand vorsichtig mit einer Rundfeile. Füh-
ren Sie die Feile nur von außen nach innen und nicht zurück, sonst lösen
sich eventuell die Fasern aus der Kunststoffmatrix. Versiegeln Sie die Stelle
danach mit Sekundenkleber. Der Ventilbereich schmiegt sich nach dieser
Vorbehandlung besser an die Felge an. Wenn es die Zeit erlaubt, können Sie
den Reifen auf der Felge im aufgepumpten Zustand einige Tage ablagern,
was später die Montage zusätzlich erleichtert.
Säubern Sie das Felgenbett von möglicherweise anhaftendem Fett oder Öl
mit einem mit Spiritus oder Reinigungsbenzin getränkten Lappen. Warten
Sie bis das Lösungsmittel vollständig verdampft ist, bevor Sie damit begin-
nen den Reifen aufzukleben. Am einfachsten lässt sich der Kleber aufbrin-
gen, wenn das Laufrad in einen Zentrierständer (a) oder in einer alten Gabel
in den Schraubstock gespannt wird.
Um mit flüssigem Reifenkleber einen gut haftenden Untergrund zu schaf-
fen, sind mehrere Lagen Klebstoff notwendig. Verteilen Sie den Reifenkle-
ber gleichmäßig und in einer möglichst dünnen Schicht über nahezu den
gesamten Umfang der Felge. Auf der dem Ventil gegenüberliegenden Seite
sollten Sie fünf bis zehn Zentimeter ohne Kleber lassen, damit Sie später
einen Angriffspunkt haben, um den Reifen wieder abzuziehen. Mit einiger
Übung lässt sich der Kleber direkt aus der Tube verteilen (b). Gelingt dies
nicht, erleichtert ein Pinsel mit steifen Borsten diese Arbeit. Wenn der Rei-
fenkleber aus der Dose kommt, ist die Verwendung eines Pinsels ohnehin
unerlässlich.
Lassen Sie den Reifenkleber zumindest solange antrocknen, bis er beim
Draufdrücken mit dem Finger nicht mehr klebrig-feucht ist. Diese Zeitspan-
ne kann mehrere Stunden dauern. Bringen Sie erst dann nach dem glei-
chen Schema zwei weitere dünne Schichten Kleber auf, die sie wiederum
antrocknen lassen. Lassen Sie die Felge in diesem Zustand zumindest über
Nacht stehen.
Bevor Sie den Reifen montieren, streichen Sie auch das Nahtschutzband
des Schlauchreifens mit Klebstoff ein. Vervollständigen Sie dann das Kleb-
stoffbett mit einer letzten Schicht Reifenkleber.
Wenn der Kleber kurz abgelüftet hat, aber noch feucht ist, stellen Sie die
Felge mit dem Ventilloch nach oben auf den Boden. Stecken Sie das Ven-
til des leicht aufgepumpten und dadurch runden Reifens ins Ventilloch der
Felge (c) und drücken es fest an. Achten Sie darauf, dass die Reifenflanken
nicht mit dem Kleberbett in Kontakt kommen, sonst sieht der Reifen sofort
schmuddelig aus. Wenn Sie den Kleber gegenüber dem Ventil weggelassen
haben, brauchen Sie beim Abstellen der Felge keine Verschmutzung des
Untergrundes oder Schmutzaufnahme des Klebers vom Boden zu fürchten.
Umgreifen Sie den Reifen mit den Händen gleichmäßig links und rechts des
Ventils, ziehen Sie ihn sehr kräftig nach unten und heben Sie ihn Stück für
Stück in das Felgenbett (d). Fahren Sie gleichmäßig fort, bis noch etwa 20
Zentimeter verbleiben.
a
b
c
d
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