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Die Einstellung der Federhärte erfolgt bei Öl-Luft-Gabeln über den Luftdruck
in der Gabel ((c) S. 75). Der Druck muss mit einer speziellen Pumpe, die der
Gabelhersteller in der Regel liefert, regelmäßig kontrolliert werden. Halten
Sie sich an die Empfehlungen des Herstellers.
Fahren Sie durch möglichst vielseitiges Gelände und kontrollieren Sie da-
nach, um wie viel sich der Kabelbinder verschoben hat ((d) S. 75). Die Dif-
ferenz ist der Federweg, den Sie genutzt haben. Ist der Kabelbinder nur um
ein paar Millimeter verrutscht, ist die Gabeleinstellung zu hart. Verringern
Sie den Druck oder bei Stahlfedergabeln die Federvorspannung. Bringt dies
keine Besserung, lassen Sie die Federn austauschen.
Hat sich der Kabelbinder über die gesamte Länge des Rohres verschoben
(a) oder schlägt die Gabel deutlich hörbar durch, ist die Feder zu weich
eingestellt. Die Vorspannung/der Druck muss erhöht werden (b). Genügt
der Verstellbereich bei Stahlfedern nicht, lassen Sie die Feder von Ihrem
Fahrrad-Fachhändler austauschen.
Kontrollieren Sie den Druck bei Luftgabeln regelmäßig und halten Sie sich an
die Empfehlungen des Herstellers. Reichen die Verstellmöglichkeiten nicht
aus, müssen Sie ggf. die Federn oder Dämpfer austauschen lassen. Viele
Hersteller liefern Auf- und Nachrüstsätze. Wenn Sie sich nicht absolut sicher
sind oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Fahrrad-Fachhänd-
ler! Verwenden Sie beim Austausch nur gekennzeichnete und passende
Original-Ersatzteile. Ihr Fahrrad-Fachhändler berät Sie gerne!
Die Gabelhersteller legen in der Regel Anleitungen bei. Lesen
Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie Veränderungen an der Ein-
stellung oder Wartungsarbeiten vornehmen.
Die Federgabel muss so ausgelegt sein bzw. abgestimmt wer-
den, dass sie nicht durchschlägt. Fühlbar und meist auch deut-
lich hörbar ist eine zu weiche Feder (zu wenig Luftdruck) an har-
ten Schlägen. Diese entstehen, wenn sich die Gabel ruckartig
vollständig zusammenschiebt. Schlägt eine Federgabel häufig
durch, gehen diese und der Rahmen auf Dauer kaputt.
Federgabeln (c) sind so konstruiert, dass sie Schläge ausglei-
chen können bzw. müssen. Ist die Gabel starr und blockiert, ge-
hen Schläge ungemindert in den Rahmen, der an diesen Stellen
meist nicht dafür ausgelegt ist. Deshalb dürfen Sie bei Gabeln
mit Lockout (d) (Feststellmechanismus der Federgabel) diese
Funktion generell nur auf glattem Terrain (Straßen, glatte Feld-
wege) betätigen und nicht im Gelände.
a
b
c
d
9.2.2 Einstellen der Dämpfung
Die Dämpfung wird durch Ventile im Inneren geregelt. Der Durchfluss des
Öls und damit die Geschwindigkeit, mit der die Federgabel aus- bzw. ein-
federt, wird verändert. So kann die Reaktion auf Hindernisse optimiert wer-
den. Zudem ist es möglich, den Wippvorgang beim Pedalieren einzudäm-
men. Wenn Sie lange im Stehen mit hohem Krafteinsatz bergauf fahren ist
es ratsam, die Dämpfung zu blockieren (Lockout). Beim Bergabfahren auf
schlechtem Untergrund ist es von Vorteil, wenn die Dämpfung weitgehend
geöffnet ist.
Bei Federgabeln mit einstellbarer Dämpfung kann mit dem (meist) roten Ein-
stellknopf die Ausfedergeschwindigkeit (Zugstufe) langsamer oder schneller
eingestellt werden (a). Ist ein zweiter Knopf vorhanden, kann damit die Ein-
federgeschwindigkeit (Druckstufe) eingestellt werden (b).
Beim Einstellen verändern sich die Ventilquerschnitte im Inneren des Öl-
bads, die die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge steuern. Bei einigen Mo-
dellen lässt sich sowohl die Druck- als auch die Zugstufe variieren. Erfah-
rungsgemäß sollten Sie mit ganz geöffneter Druckstufe beginnen und zuerst
die Zugstufe anpassen.
Zur Abstimmung benötigen Sie Fingerspitzengefühl, da schon geringe Ver-
änderungen am Stellrad große Wirkung haben. Versuchen Sie, sich langsam
in maximal viertel Umdrehungen von der „Offen“-Stellung an die optimale
Einstellung heranzuarbeiten.
Allgemein gilt die Zugstufen-Dämpfung dann als gut, wenn Sie von einem
hohen Bordstein herunter fahren und die Gabel einmal nachwippt. Drehen
Sie das Stellrad zu weit zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam und die
Gabel dämpft stark, federt bei schnell aufeinanderfolgenden Stößen aber
nicht mehr schnell genug aus.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere Richtung, wird die Dämpfung
schwächer, die Federgabel arbeitet „schneller“.
Stimmen Sie anschließend die Druckstufe ab. Sie beeinflusst die Einfeder-
geschwindigkeit. Bei stark zugedrehter Druckstufe fühlt sich die Federung
hart an. Machen Sie mit Ihrem Bike eine Probefahrt in abwechslungsrei-
chem Gelände (c).
Wenn die Gabel dabei mehrmals durchschlägt, müssen Sie die Federhärte
verändern (d).
Wenn die Dämpfung trotz der Einstellversuche nicht Ihren Bedürfnissen ent-
spricht oder Sie bei Stahlfederelementen für die Vorspannung mehr als drei
bis vier Umdrehungen benötigen, müssen Sie die Federelemente ggf. aus-
tauschen lassen. Der Austausch ist eine Arbeit für den Fahrrad-Fachhändler.
Betätigen Sie die Lockout-Funktion (Feststellmechanismus der
Federgabel) nicht in grobem Gelände, sondern nur auf glattem
Terrain (Straßen, glatte Feldwege) ((a) S. 78).
a
b
c
d
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