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Zur Bestimmung der Ladezeit des entladenen Akkus muss der Ladewirkungsgrad berücksichtigt werden. Die
Ladungsmenge zum Aufladen des 1,5Ah-Akkus ist typisch etwa 1,4 mal so groß wie die Nennkapazität, also
1,4 * 1,5Ah = 2,1Ah.
Entspricht der gewählte Ladestrom 2C = 3A, ergibt sich die Ladezeit zu: 2,1Ah / 3A = 0,7h oder etwa 42 Minuten.
Die meisten Akkuhersteller geben 1C als übliche Schnelladerate an. Der Ladestrom wird dabei als konstant und
unterbrechungsfrei angenommen. Höhere Laderaten (2C oder 4C) sind nur mit hochwertigen dafür ausgelegten
Akkus und einer Temperaturüberwachung zulässig.
c) Ladevorgang beim „ALC 8500 Expert“
Während des Ladevorgangs überwacht der Mikrocontroller im „ALC 8500 Expert“ den Spannungsverlauf an jedem
einzelnen Ladeanschluss. Zur Auswertung der Ladekurve dienen mehrere aufeinander folgende Messwerte.
Für bestmögliche Ladeergebnisse erfolgt eine ständige Überwachung der zum jeweiligen Akkutyp gehörenden
Ladekurve mit 14-Bit-Genauigkeit.
Besonders wichtig ist die sichere Ladeenderkennung, die bei NiCd- und NiMH-Akkus nach der zuverlässigen
Methode der negativen Spannungsdifferenz am Ende der Ladekurve erfolgt. Für ein ausgeprägtes „-∆U“ (negative
Spannungsdifferenz) werden Ladeströme >0,5 C empfohlen.
Wenn über mehrere Messzyklen am Akku eine Spannungsdifferenz von wenigen mV nach unten registriert wird,
schaltet der entsprechende Kanal auf Erhaltungsladung um.
Bei NiMH-Akkus wird der gegenüber NiCd-Akkus flachere Kurvenverlauf der Ladekurve berücksichtigt. Bei Blei-,
Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus erfolgt die Ladeenderkennung nach der Strom-/Spannungskurve.
Damit Übergangswiderstände an den Anschlussklemmen das Messergebnis nicht negativ beeinflus-
sen, erfolgt die Messung der Akkuspannung bei NiCd- und NiMH-Akkus grundsätzlich im stromlosen
Zustand.
Eine Frühabschaltung bei überlagerten oder tiefentladenen Akkus wird durch eine zusätzliche Pre-Peak-Erkennung
sicher verhindert.
Bei tiefentladenen Akkus erfolgt zunächst eine Vorladung mit reduziertem Strom.
Sehr empfindlich reagieren die meistens mit höherer Kapazität angebotenen Nickel-Metall-Hydrid-
Akkus auf Überladung. Dafür kommt es bei diesem Akkutyp nur zu einem sehr geringen Memory-Effekt.
Lange Benutzungspausen mit direkt anschließender Aufladung (ohne Vorentladung) und Teil-
entladungen mit ständiger Nachladung sind die Ursachen für den Memory-Effekt bei NiCd-Zellen.
Der Elektrolyt kristallisiert dabei an den Elektroden aus und behindert so den Elektronenfluss in der
Zelle. Durch mehrmaliges Entladen/Laden kann häufig die volle Kapazität des Akkus bzw. Akkupacks
zurückgewonnen werden.
Ein Ladegerät, das nur über eine einfache Ladefunktion verfügt, ist daher zur optimalen Akkupflege
nicht ausreichend. Sehr schnell kann man hochwertige Akkus durch ein billiges Ladegerät und
unzureichende Akkupflege „zu Grunde richten“.
Es ist falsch, eine schnell nachlassende Akkuleistung auf den Akku bzw. Akkuhersteller zurückzufüh-
ren. Moderne Akkus bieten bei richtiger Benutzung/Pflege eine hervorragende Lebensdauer.