Praktische Tipps
Die Brotzubereitung ist sehr empfindlich gegenüber
bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingun-
gen. An heißen Tagen wird geraten, kältere Flüssigkeiten
als gewöhnlich zu verwenden. An kalten Tagen sollte das
Wasser oder die Milch dagegen angewärmt werden (aber
nie über 35°C).
Manchmal ist es nützlich, den Teig nach dem
halben Knetprozess zu prüfen. Er soll homogen sein
und nicht an den Wänden der Backform kleben.
> bei Mehlrückständen noch etwas Wasser nachgießen,
> bei klebrigem Teig noch etwas Mehl hinzufügen.
Diese Korrekturen sehr behutsam vornehmen (max. 1
Esslöffel auf einmal) und erst das Ergebnis abwarten
bevor Sie noch weitere Korrekturen vornehmen.
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass das Brot
durch die Zugabe von Hefe besser aufgeht.
Zuviel Hefe schwächt hingegen die Teigstruktur.
Das Brot geht zwar schön auf, fällt aber nach dem
Backen in sich zusammen. Sie können die
Beschaffenheit des Teigs kurz vor dem Backen mit
leichtem Fingerdruck prüfen: der Teig muss
geschmeidig sein und etwas Widerstand bieten.
Der Fingerabdruck verschwindet allmählich.
Mehl:
Die Mehlmengen schwanken je nach verwendetem Mehltyp. Das Backergebnis ist ebenfalls stark von der
Mehlqualität bestimmt. Das Mehl in einer dicht schließenden Verpackung aufbewahren, denn es reagiert auf
Veränderungen der klimatischen Bedingungen, nimmt Feuchtigkeit an oder, im Gegenteil, gibt Feuchtigkeit ab.
Verwenden Sie bevorzugt backstarkes Mehl, Backmehl oder Bäckermehl anstatt Standardmehl. Die Zugabe von
Haferflocken, Kleie, Weizenkeimen, Roggen oder sonstigen Körnern ergibt schwerere und kleinere Brote.
Wenn in den Rezepten nicht anders angegeben, verwenden Sie am besten Mehlsorten der Typen 55.
Unsere Rezepte sind für den Gebrauch von gewöhnlichem Mehl vom Typ T55 angelegt.
Beim Einsatz von Spezialmehlmischungen für Brot, Brioche oder Milchbrot darf das Gesamtgewicht
des Teiges 1000 g nicht übersteigen.
Die Feinheit des Mehls beeinflusst ebenfalls die Backergebnisse: je vollständiger das Mehl ist (d.h. es enthält noch
Reste der Kornhülle, die Kleie), umso weniger wird der Teig gehen und umso dichter und kompakter wird das Brot.
Im Handel finden Sie auch backfertige Brotmischungen. Beachten Sie die Anweisungen des Herstellers, wenn Sie diese
Zubereitungen verwenden. Allgemein gilt, dass die Wahl des Programms auf das Brotrezept abgestimmt sein muss.
Beispiel: Vollkornbrot - Programm 3.
Zucker:
Süßen Sie am besten mit weißem Zucker, braunem Zucker oder Honig. Verwenden Sie keine Zuckerraffinade
oder Würfelzucker. Zucker ist Nahrung für die Hefe, gibt dem Brot einen guten Geschmack und verleiht der Kruste eine
goldbraune Farbe.
Salz:
Salz gibt Geschmack und reguliert die Aktivität der Hefe. Es darf nicht mit der Hefe in Berührung kommen.
Durch Salz wird der Teig fest, kompakt und geht nicht zu stark auf. Salz verbessert ebenfalls die Teigstruktur.
Hefe:
Durch Hefe geht der Teig auf. Verwenden Sie Trockenhefe in der Tüte. Die Qualität der Hefe ist unterschiedlich
und sie geht nicht unbedingt auf die gleiche Art auf. Je nach verwendeter Hefe können die Brote durchaus
unterschiedlich sein. Ältere Hefe oder schlecht aufbewahrte Hefe hat weniger Treibkraft als eine frisch geöffnete Tüte
Trockenhefe. Die Mengenangaben sind für Trockenhefe gedacht. Wenn Sie Frischhefe verwenden, müssen Sie die
Menge verdreifachen (an Gewicht) und die Hefe mit lauwarmen Wasser und etwas Zucker ansetzen, um die Wirkung
zu verstärken. Es gibt ebenfalls Trockenhefe als Granulat (fein gekörnt), die in etwas gezuckertem warmem Wasser
eingeweicht wird. Diese Hefe wird in den gleichen Proportionen wie die Trockenhefe in Pulverform verwendet.
Wegen ihrer einfacheren Verarbeitung empfehlen wir die gekörnte Hefe.
Weitere Zutaten (Oliven, Speck, usw.):
Sie können die Rezepte abwandeln und Zutaten Ihrer Wahl
dazugeben. Bitte beachten Sie dabei:
> den Alarmton, der Sie auf den richtigen Zeitpunkt der Zugabe hinweist, vor allem bei empfindlichen Zutaten,
> festere Körner (wie Leinsamen oder Sesam) können zu Beginn des Knetprozesses hinzugefügt werden und
vereinfachen damit den Gebrauch des Brotbackautomaten (z.B. bei Verwendung des Timers),
> sehr feuchte Zutaten (Oliven) gut abtropfen,
> fette Zutaten leicht mit Mehl bestäuben, damit sie sich besser im Teig verteilen,
> die Zutaten in nicht zu großen Mengen dazugeben, die gute Teigentwicklung könnte dadurch gestört werden.