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Bedienungsanleitung
WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE
1 Bitte lesen Sie diese Anweisungen.
2 Bitte bewahren Sie diese Anweisungen auf.
3 Bitte beachten Sie alle Warnhinweise.
4 Folgen Sie allen Anweisungen.
5 Verwenden Sie dieses Gerät nicht in der Nähe von Wasser.
6 Reinigen Sie das Gerät nur mit einem trockenen Tuch.
7 Die Belüftungsöffnungen des Gerätes dürfen nicht verdeckt
werden. Folgen Sie bitte bei der Montage des Gerätes allen
Anweisungen des Herstellers.
8 Montieren Sie das Gerät nicht neben Hitzequellen wie
Heizkörpern, Wärmespeichern, Öfen oder anderen Geräten
(auch Leistungsverstärkern), die Hitze abstrahlen.
9 Nehmen Sie keine Veränderungen am Netzstecker dieses
Gerätes vor. Ein polarisierter Stecker hat zwei Kontakte, von
denen einer breiter ist als der andere. Ein geerdeter Stecker hat
zwei Kontakte sowie einen dritten Kontakt, der zur Erdung
dient. Der breitere Kontakt beziehungsweise der
Erdungskontakt dient Ihrer Sicherheit. Wenn der Stecker an
dem mit diesem Gerät gelieferten Kabel nicht zur Steckdose
am Einsatzort passt, lassen Sie die entsprechende Steckdose
durch einen Elektriker ersetzen.
10 Sichern Sie das Netzkabel gegen Einquetschen oder Abknicken,
insbesondere am Gerät selbst sowie an dessen Netzstecker.
11 Verwenden Sie nur das vom Hersteller benannte Zubehör für
dieses Gerät.
12 Verwenden Sie nur die vom Hersteller als geeignet angegebe-
nen oder zusammen mit dem Gerät verkauften Gestelle,
Podeste, Halteklammern oder Unterbauten für dieses Gerät.
Wenn Sie einen Rollwagen verwenden, achten Sie darauf, dass
das Gerät beim Bewegen gegen Herunterfallen gesichert ist, um
das Verletzungsrisiko zu minimieren.
13 Trennen Sie das Gerät vom Stromnetz, wenn ein Gewitter auf-
kommt oder wenn Sie es voraussichtlich für längere Zeit nicht
verwenden werden.
14 Alle Wartungsarbeiten müssen von hierfür qualifizierten
Servicemitarbeitern durchgeführt werden.
Eine Wartung ist erforderlich, wenn das Gerät beschädigt
wurde, wenn beispielsweise ein Kabel oder eine Buchse beschä-
digt wurde, wenn Flüssigkeiten oder Gegenstände in das Gerät
gelangt sind, wenn das Gerät Regen oder starker Feuchtigkeit
ausgesetzt wurde, wenn das Gerät nicht ordnungsgemäß arbei-
tet oder wenn es heruntergefallen ist.
Achtung!
Um die Gefahr eines Feuers oder eines elektrischen Schlages
zu verringern, darf dieses Gerät nicht dort verwendet werden,
wo es tropfendem Wasser oder Spritzwasser ausgesetzt ist.
Stellen Sie keine mit Flüssigkeiten gefüllten Gegenstände – wie
beispielsweise Vasen – auf diesem Gerät ab.
Dieses Gerät muss geerdet sein.
Verwenden Sie zum Anschluss dieses Gerätes grundsätzlich nur
ein dreiadriges Netzkabel wie jenes, das mit dem Gerät gelie-
fert wurde.
Beachten Sie, dass für verschiedene Netzspannungen entspre-
chende Netzkabel und Anschlussstecker erforderlich sind.
Überprüfen Sie die Netzspannung am Einsatzort des Gerätes
und verwenden Sie ein geeignetes Kabel. Siehe hierzu folgende
Tabelle:
Um das Gerät vollständig vom Stromnetz zu trennen, müssen
Sie den Netzstecker des Gerätes aus der Steckdose ziehen.
Der Netzstecker des Gerätes sollte jederzeit zugänglich sein.
Ein Ausrufezeichen in einem gleichschenkligen Dreieck
weist den Anwender auf wichtige Anweisungen zum
Betrieb und zur Instandhaltung des Produkts in den
begleitenden Unterlagen hin.
Das Blitzsymbol in einem gleichschenkligen Dreieck
weist den Anwender auf eine nicht isolierte und poten-
ziell gefährliche Spannungsquelle im Gehäuse des
Gerätes hin, die stark genug sein kann, um bei
Anwendern einen Stromschlag auszulösen.
Montieren Sie das Gerät so, dass der Netzstecker zugänglich
und eine Trennung vom Stromnetz ohne weiteres möglich ist.
Montieren Sie das Gerät nicht in einem vollständig geschlosse-
nen Behälter oder Gehäuse.
Öffnen Sie das Gerät nicht – es besteht die Gefahr eines elek-
trischen Schlages!
Achtung:
Änderungen an diesem Gerät, die im Rahmen dieser Anleitung
nicht ausdrücklich zugelassen wurden, können das Erlöschen
der Betriebserlaubnis für dieses Gerät zur Folge haben.
Wartung
Es befinden sich keine vom Anwender zu wartenden Teile in diesem
Gerät.
Alle Wartungsarbeiten müssen von einem hierfür qualifizierten
Servicetechniker durchgeführt werden.
Spannung Netzstecker nach Standard
110 bis 125 V UL817 und CSA C22.2 Nr. 42.
220 bis 230 V CEE 7 Seite VII, SR Abschnitt 107-2-
D1/IEC 83 Seite C4.
240 V BS 1363 (1984). »Specification for
13A fused plugs and switched and
witched socket outlets«.
WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE
EMV/EMI
Dieses Gerät ist geprüft worden und entspricht den Richtlinien der
Federal Communications Commission (FCC) für digitale Geräte
der Klasse B nach Abschnitt 15.
Diese Einschränkungen sollen angemessenen Schutz gegen schädli-
che Interferenzen bieten, wenn das Gerät in einer Wohngegend
betrieben wird. Dieses Gerät erzeugt und verwendet
Hochfrequenzenergie und kann selbst Hochfrequenzenergie aus-
strahlen.Wenn es nicht entsprechend der Anleitung installiert und
verwendet wird, erzeugt es möglicherweise beeinträchtigende
Störungen bei Rundfunkempfängern. Es kann nicht garantiert wer-
den, dass es bei einer bestimmten Aufstellung nicht zu
Interferenzen kommt.Wenn dieses Gerät Störungen bei Radio- und
Fernsehempfangsgeräten auslöst – was durch Aus- und Einschalten
des Gerätes überprüft werden kann –, sollten Sie eine oder meh-
rere der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen ergreifen:
Richten Sie die verwendete Empfangsantenne neu aus oder stel-
len Sie die Antenne an einer anderen Stelle auf.
• Vergrößern Sie den Abstand zwischen dem Gerät und dem
Empfänger.
Schließen Sie das Gerät an einen anderen Stromkreis als den
Empfänger an.
Bitten Sie Ihren Händler oder einen erfahrenen Radio-
/Fernsehtechniker um Hilfe.
Für Kunden in Kanada:
Dieses digitale Gerät der Klasse B entspricht den kanadischen
Bestimmungen für Interferenz verursachende Geräte ICES-003.
Cet appareil numérique de la classe B est conforme à la norme
NMB-003 du Canada.
Konformitätsbescheinigung
TC Electronic A/S, Sindalsvej 34, 8240 Risskov, Dänemark,
erklärt hiermit auf eigene Verantwortung, dass das folgende
Produkt:
VoiceWorksPlus
Harmony | Modeling | Effects Processor
das von dieser Bescheinigung eingeschlossen und mit einer CE-
Kennzeichnung versehen ist, den folgenden Normen ent-
spricht:
EN 60065 (IEC 60065) Sicherheitsbestimmung für netz-
betriebene elektronische Geräte und deren
Zubehör für den Hausgebrauch und ähnliche
allgemeine Anwendungen.
EN 55103-1 Produktfamiliennorm für Audio-, Video- und
audiovisuelle Einrichtungen sowie für Studio-
Lichtsteuereinrichtungen für den professionel-
len Einsatz. Teil 1: Grenzwerte und
Messverfahren für Störaussendungen.
EN 55103-2 Produktfamiliennorm für Audio-, Video- und
audiovisuelle Einrichtungen sowie für Studio-
Lichtsteuereinrichtungen für den professionel-
len Einsatz. Teil 2: Anforderungen an die
Störfestigkeit.
Unter Hinweis auf die Vorschriften in den folgenden
Direktiven:
73/23/EEC, 89/336/EEC
Ausgestellt in Risskov, 3 – 2004
Mads Peter Lübeck
Geschäftsführer
EINFÜHRUNG
Danke, dass Sie sich für das VoiceWorksPlus entschieden haben.
Das VoiceWorksPlus ist ein echtes Kraftwerk zum Bearbeiten von
Vocals. Es wurde nur für einen Zweck entwickelt: Sängerinnen und
Sängern dabei zu helfen, live und im Studio fesselnde Vocals zu pro-
duzieren.Von aufregenden Harmoniestimmen über beeindruckende
»virtuelle Persönlichkeiten« bis zu Gesangsaufnahmen, die einfach
besser klingen: Mit dem VoiceWorksPlus ist nichts unmöglich.
Features:
Erzeugt aus verschiedenen musikalischen Vorgaben bis zu vier
Harmoniestimmen
Von TC-Helicon entwickelte Komponenten variieren Tonhöhe,
Timing und Intensität des Gesangs, so dass der Eindruck einer gan-
zen Gruppe von Sängern entsteht
Vocal-Modeling-Effekte – wie zum Beispiel ein virtueller Luftstrom,
Growl und Resonanz – ermöglichen das Erschaffen neuartiger
»Stimmpersönlichkeiten«
Stimmoptimierter Tonhöhenkorrektur-Block
Effekte:TC Electronic Reverb, Chorus,Tap Delay und mehr
Verzerrer, Megafon- und Telefon-Effekte
Dreiband-Equalizer, Kompressor und Gate
Praktische Edit-Drehregler für Makrofunktionen
100 Werkspresets und 100 Anwenderpresets, MIDI-Steuerung
Mikrofonvorverstärker, analoge Stereo- sowie digitale Ein- und
Ausgänge
Fußschalter als Zubehör separat erhältlich
Die Bedienungsanleitungen zu unseren Produkten und weitere
Informationsangebote werden regelmäßig aktualisiert.Wir empfeh-
len Ihnen daher, unsere Website www.tc-helicon.com zu besuchen,
auf der Sie stets aktuelle Informationen zu unseren Produkten fin-
den.
Wir hoffen, dass Sie – und Ihre Fans! – viel Freude am
VoiceWorksPlus haben werden.
Das TC-Helicon-Team
3
INHALTSVERZEICHNIS
Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Vorderseite Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Rückseite Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Schnelleinstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Einstellungen bearbeiten Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Harmoniestimmen bearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Harmonien Hintergrundinformationen und Tipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Modellieren der Hauptstimme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Tonhöhenkorrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Reverb, Mod und Delay . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Der Transducer-Block . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Das Setup-Menü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
Signalwegdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
MIDI-Implementation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
VoiceWorksPlus – Deutsche Version Bedienungsanleitung Version 1.1 EU version - Prod Nr.: E60506511
Software Version 1.01
Das VoiceWorksPlus stellt praktisch ein ganzes Rack voller Tools
zur Optimierung der Gesangsstimme dar; komprimiert auf eine
einzige Höheneinheit. Darüber hinaus bietet es mehrere extrava-
gante Effekte. Die außergewöhnlichen Effekte, die
Harmoniestimmen und die Voice-Modeling-Funktionen eröffnen
Ihnen zahlreiche Möglichkeiten:
Erzeugen Sie – auch live – aus einer einzigen Stimme komplexe
Harmoniestimmen und Doublingeffekte.
Sparen Sie im Studio Zeit beim Aufnehmen von
Harmoniestimmen.
Verwenden Sie die Modeling-Funktionen, um die Charakteristik
Ihrer Gesangsstimme zu ändern. Erzeugen Sie interessante
Effekte und Hooks.
Die verbleibenden Bearbeitungsblöcke – darunter Multi-Effekte,
Dynamik und EQ – erweitern das Repertoire Ihrer Möglichkeiten
nochmals:
Lassen Sie Ihre Stimme auch live wie auf einer professionell
produzierten CD klingen.
Geben Sie dem Sound Ihrer Aufnahmen den entscheidenden
Schliff.
Verwenden Sie die Werkspresets, um bei der Vorbereitung von
Produktionen oder Shows zu sparen.
Das Diagramm rechts zeigt die Algorithmen im Signalweg im Über-
blick.
ÜBERSICHT
4
VORDERSEITE – BESCHREIBUNG
1. Power – Netzschalter
Drücken Sie diese Taste, um das Gerät ein- oder auszuschalten.
Beim Abschalten werden alle Konfigurationsdaten gespeichert, die
Sie geändert haben.
2.Alphanumerische LED-
Anzeige
Diese aus 15 Segmenten bestehende LED-Anzeige zeigt die aktuel-
le Presetnummer – es sei denn, dass die Edit- oder die Setup-Taste
leuchtet. Die Punkte am unteren Rand der Anzeige zeigen an, ob
das gerade aktive Preset zur Werks- oder zur
Anwenderspeicherbank gehört. Der Text unter der Anzeige zeigt,
welcher Punkt welche Speicherbank darstellt. Wenn Sie die Edit-
oder die Setup-Taste drücken, zeigt dieses Display einen
Buchstaben und eine Zahl. Hieraus ergibt sich die Adresse der
aktuell angezeigten Bearbeitungsseite.
3. Pegelanzeige-LEDs
Diese LEDs zeigen verschiedene Zustände an, die in den folgenden
Absätzen beschrieben werden.
Output Clip-Leuchtdiode
Diese Leuchtdiode leuchtet auf, wenn es zu einer geräteinternen
Überlastung und in der Folge zu Clipping (dem digitalen
Abschneiden des Audiosignals) gekommen ist, was möglicherweise
als Verzerrung hörbar wird. Diese LED kann auch dann aufleuchten,
wenn die »Input Clip«-Leuchtdiode es nicht getan hat. Der Grund
dafür ist, dass manche Effektblöcke des VoiceWorksPlus – wie zum
Beispiel der Harmoniestimmen-Block – den Pegel des bearbeiteten
Signals geräteintern deutlich anheben können.
Input Clip-Leuchtdiode
Wenn diese Leuchtdiode immer wieder aufleuchtet, während ein
Audiosignal anliegt, bedeutet dies, dass der Pegel des Signals am
Eingang des VoiceWorksPlus bei der aktuell geltenden
Eingangsempfindlichkeit zu hoch ist. Um dieses Problem zu behe-
ben, vermindern Sie an dem Gerät, das sich im Signalweg vor dem
VoiceWorksPlus befindet (normalerweise ein Mischpult) den
Signalpegel, oder ändern Sie im Setup-Menü des VoiceWorksPlus
die Eingangsempfindlichkeit (Parameter »LineSens«).
Eingangspegel-Leuchtdioden
Diese LEDs zeigen den Pegel des Signals am Eingang des
VoiceWorksPlus an. Diese Anzeige ist PPM-gewichtet. PPM ist ein
bei digitalen Signalprozessoren verwendetes Verfahren zur Anzeige
von Signalpegeln. Die Anzeige ist logarithmisch abgestuft bis 0 dB –
dies ist der Maximalpegel.Achten Sie darauf, den Pegel am Ausgang
des Gerätes an den hier angezeigten Bereich anzupassen.Wenn der
Pegel des Audiosignals am Eingang zu niedrig ist, ist das
Grundrauschen zu hoch, und die Algorithmen zur
Stimmbearbeitung liefern kein optimales Ergebnis. Wenn der Pegel
des Audiosignals zu niedrig ist, kommt es zu Verzerrungen. Wenn
der Pegel zu niedrig ist, obwohl Sie an der Signalquelle beziehungs-
weise am Mischpult bereits den maximalen Ausgangspegel einge-
stellt haben (oder wenn der Pegel umgekehrt zu hoch ist), drücken
Sie die Setup-Taste und passen Sie im Setup-Menü die
Eingangsempfindlichkeit an.
MIDI-In-Leuchtdiode
Diese Leuchtdiode leuchtet auf, wenn das VoiceWorksPlus auf sei-
nem MIDI-Kanal MIDI-Nachrichten empfängt. Das VoiceWorksPlus
und das Gerät, von dem Sie MIDI-Daten senden, müssen auf den-
selben MIDI-Kanal eingestellt sein, damit MIDI-Daten angezeigt und
verarbeitet werden. Überprüfen Sie die Einstellung gegebenenfalls
an beiden Geräten.
4. Haupt-LCD-Anzeige
Im normalen Betrieb (das heißt: wenn weder die Edit- noch die
Setup- oder Store-Taste gedrückt ist), wird im oberen Teil dieser
Anzeige der Name des aktuellen Presets gezeigt. Im unteren Teil
werden die wichtigsten Harmonie- oder Modeling-Parameterwerte
angezeigt. Sobald Sie einen der belegbaren Drehregler (Soft Knobs)
drehen, werden in der Anzeige die Master-Mischpegel angezeigt.
Solange in der Anzeige die Mischpegel zu sehen sind, können die
Soft Knobs zum Anpassen der Pegelverhältnisse verwendet wer-
den. Nach ein paar Sekunden wechselt die Anzeige wieder zurück
zum aktuellen Presetnamen.Wenn Sie die Edit-, die Setup- oder die
Store-Taste drücken, werden (im oberen Teil der Anzeige) bis zu
vier Parameter und (im unteren Teil) ihre Werte gezeigt. Nachdem
Sie einen Parameterwert verändert haben und zur normalen
Betriebsart zurückkehren, erscheint links neben dem Presetnamen
ein Sternchen (*). Dieses Sternchen weist Sie darauf hin, dass Sie
dieses Preset speichern müssen, um die vorgenommenen Ände-
rungen zu erhalten. Ansonsten werden diese Änderungen beim
Wechsel zu einem anderen Preset verworfen.
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6
5. Soft Knobs – Übersicht
In der normalen Betriebsart dienen diese Regler als Mischpult, mit
dem Sie schnell die Signalpegel anpassen können, ohne erst ein
Bearbeitungsmenü zu öffnen. Sobald Sie einen der Drehregler
bedienen, werden in der LCD-Anzeige kurzfristig die Pegel ange-
zeigt.Anschließend wechselt die Anzeige zurück zum Presetnamen
und der Informationszeile. Wenn die Edit-, die Setup- oder die
Store-Taste gedrückt wurde, sind die Soft Knobs den bis zu vier
Bearbeitungsfunktionen zugeordnet, die in der Anzeige erscheinen.
Global / Lead Level
Mit diesem Regler stellen Sie den Pegel der Hauptstimme (»Lead«)
ein. Dieser Signalpfad heißt so, weil hier keine Harmoniestimmen
erzeugt werden und keine Veränderung der Stimmcharakteristik
(Modeling) ausgeführt wird. Wenn der »Correction«-Schalter – in
der Schaltergruppe über den Drehreglern – gedrückt ist, erfolgt für
diesen Signalweg möglicherweise eine Tonhöhenkorrektur.
Harm(ony) / Model Level
Mit diesem Regler steuern Sie – je nach gewähltem Preset – ent-
weder den Pegel der zu diesem Zeitpunkt aktivierten
Harmoniestimmen oder den Pegel der mit Modeling bearbeiteten
Stimme. Dieser Regler ist nur dann verwendbar, wenn der
Harmony/Model-Schalter darüber leuchtet.
FX Level
Mit diesem Regler stellen Sie den globalen Pegel für die
Effektblöcke Mod, Delay, Reverb und Transducer in allen Presets
ein. Die einzelnen Effektblöcke haben ihre eigenen Pegelparameter.
Wenn diese Pegel heruntergedreht sind, können Sie die entspre-
chenden Blöcke nicht hören, wenn Sie am FX Level-Regler drehen.
Der FX Level-Regler ist nur verwendbar, wenn der FX-Schalter
darüber leuchtet.
Output Level
Mit diesem Regler können Sie den Gesamtpegel am Ausgang des
VoiceWorksPlus einstellen oder diesen stummschalten.
6.An-/Aus-Schalter für Blöcke
Mit diesen drei Tasten können Sie in jedem Preset gezielt Blöcke
stummschalten, was das Bearbeiten erheblich vereinfacht.
Harmony/Model-Taste
Wenn die Leuchtdiode dieser Taste leuchtet, umfasst das derzeit
aktive Preset Harmoniestimmen oder einen Modeling-Effekt. Sie
können diese Taste drücken, um den aktuellen Effekt abzuschalten.
Die anderen in diesem Preset verwendeten Effekte bleiben jedoch
aktiviert.
Correction-Taste
Mit dieser Taste können Sie gegebenenfalls die Tonhöhenkorrektur
schnell deaktivieren.Wenn diese Taste in einem Preset abgeschaltet
ist und Sie sie anschalten, wird die Tonhöhenkorrektur mit den
Standardeinstellungen aktiviert – was nicht immer optimal für die
jeweilige Anwendung sein muss. Sie können die entsprechenden
Einstellungen im Edit-Menü (an Position C0) anpassen.
FX-Taste
Wenn die FX-Taste leuchtet und Sie sie drücken, werden die
Effektblöcke Mod, Delay und Reverb abgeschaltet. Der
Transducer-Effekt wird nicht stummgeschaltet.Wenn diese Taste in
einem Preset abgeschaltet ist und Sie sie anschalten, werden die
Effekte mit Standardeinstellungen aktiviert.
7. Modus-Tasten
Edit-Taste
Drücken Sie diese Taste, um das Edit-Menü zu aktivieren und zu
verlassen. Sie können hier auf alle Einstellungen des aktuellen
Presets zugreifen. Dabei wird die zuletzt mit dem Drehregler auf-
gerufene Bearbeitungsseite angezeigt, um Ihnen beim Navigieren in
den Menüs Zeit zu sparen.
Setup-Taste
Drücken Sie diese Taste, um die globalen Audioeinstellungen, MIDI-
Funktionen, EQ- und Dynamikmodule sowie die Funktionen zum
Sichern und Wiederherstellen von Presets aufzurufen. Drücken Sie
die Taste nochmals, um wieder in den Preset-Auswahlmodus zu
wechseln.
Bypass-Taste
Wenn Sie die Bypass-Taste drücken, werden alle klangbearbeiten-
den Blöcke des VoiceWorksPlus stummgeschaltet. Ein am Line-
oder Mikrofoneingang anliegendes Audiosignal wird direkt an die
linken und rechten Audioausgänge durchgeleitet.
Store-Taste
Drücken Sie die Store-Taste, um das Speichen des aktuellen Presets
einzuleiten. In der Hauptanzeige werden dann der Presetname und
die Nummer des Zielspeicherplatzes in der Anwenderbank ange-
zeigt. Sie können in diesem Speichermodus den Namen des neuen
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VORDERSEITE – BESCHREIBUNG
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VORDERSEITE – BESCHREIBUNG
Presets ändern,indem Sie mit dem Soft Knob »Edit 1« eine Position
hervorheben und dann mit dem Soft Knob »Edit 2« das Zeichen an
dieser Position ändern.Um den Speichervorgang abzubrechen, drü-
cken Sie die Edit- oder die Setup-Taste. Um den Speichervorgang
abzuschließen, drücken Sie die Store-Taste oder auf den Data-
Drehregler.
8. Der Data-Drehregler
Der Data-Drehregler hat zwei Funktionen: Sie können ihn drehen
und Sie können ihn drücken.Wenn in der Anzeige ein Presetname
gezeigt wird, können Sie durch die verfügbaren Presets blättern,
indem Sie den Data-Drehregler drehen. Um ein ausgewähltes
Preset zu laden, drücken Sie auf den Data-Drehregler.
Wenn Sie vorher die Edit- oder die Setup-Taste gedrückt haben,
können Sie mit dem Drehregler durch die Menüseiten blättern, die
in diesen beiden Betriebsarten zur Verfügung stehen. In manchen
Menüs hat das Drücken des Drehreglers bestimmte Funktionen.
Wenn die Leuchtdiode der Store-Taste leuchtet, können Sie durch
Drehen des Data-Drehreglers ein Preset in der
Anwenderspeicherbank auswählen, in dem Sie das bearbeitete
Preset speichern wollen. Drücken Sie auf den Data-Drehregler, um
den Vorgang abzuschließen.
9. Bedienelemente
Mikrofoneingang
Mic Gain-Regler
Mit dem Mic Gain-Regler können Sie die Eingangsempfindlichkeit
des VoiceWorksPlus an das verwendete Mikrofon und die
Lautstärke Ihrer Stimme anpassen.
Mic In-Taste
Mit dem Mic In-Schalter legen Sie fest, welche Signalquelle – die am
Mikrofoneingang oder am Line-Eingang – das VoiceWorksPlus spei-
sen soll. Erst, wenn die Leuchtdiode dieser Taste leuchtet, werden
Änderungen am Mic Gain-Regler und Phantomspeisungsschalter
(48V) wirksam.
48V-Taste (Phantomspeisung)
Wenn Sie Kondensatormikrofone verwenden, für die eine
Phantomspeisung erforderlich ist, können Sie diese
Phantomspeisung aktivieren, indem Sie die 48V-Taste ungefähr eine
Sekunde lang gedrückt halten. Wenn Sie ein Mikrofon verwenden,
für das keine Phantomspeisung erforderlich ist, sollte diese
Funktion abgeschaltet bleiben.
-20dB-Taste
Wenn Sie ein Mikrofon verwenden, das einen hohen Ausgangspegel
erzeugt, können Sie mit dieser Taste die Empfindlichkeit des
Mikrofoneingangs reduzieren. Falls die Input Clip-Leuchtdiode
selbst dann noch aufleuchtet, wenn Sie den Mic Gain-Regler ganz
nach links gedreht haben, sollten Sie diese Taste aktivieren. Wenn
die -20dB-Taste aktiviert haben, steht Ihnen am Mikrofoneingang
ein größerer Regelbereich zur Verfügung.
8
RÜCKSEITE – BESCHREIBUNG
1. Mikrofoneingang
Wenn die Mic In-Taste auf der Vorderseite aktiv ist (das heißt, wenn
ihre Leuchtdiode leuchtet), ist der Mikrofoneingang der analoge
Haupteingang. Sie können hier mit einem symmetrischen XLR-
Kabel ein Mikrofon anschließen, das eine Stimme (monophon) mit
normalem Mikrofonpegel überträgt.
2. Line-Eingang
Wenn die Mic In-Taste auf der Vorderseite nicht aktiv ist (das heißt,
wenn ihre Leuchtdiode nicht leuchtet), ist diese 6,3 mm-
Klinkenbuchse der analoge Haupteingang. Sie können hier entwe-
der ein symmetrisches Kabel (3 Adern/TRS) oder ein asymmetri-
sches Kabel (2 Adern/TS) anschließen. Die Eingangsempfindlichkeit
für den Line-Eingang wird im Setup-Menü festgelegt.
Sie können diese Buchse auch als Aux-Eingang für die Effektblöcke
Mod, Delay und Reverb des VoiceWorksPlus verwenden.Auf diese
Weise können Sie das VoiceWorksPlus zum einen als
Harmoniestimmengenerator für Ihre Stimme verwenden und
gleichzeitig Instrumente oder andere Stimmen mit den Multi-
Effekten bearbeiten. Um den Eingang auf diese Weise zu verwen-
den, muss der Mic In-Eingang als Haupteingang für die Stimme ver-
wendet werden. Die Effektpegeleinstellungen werden im Edit-Menü
festgelegt.
3. Symmetrische Ausgänge
Dies sind die symmetrischen analogen Stereoausgänge des
VoiceWorksPlus. Sie stellen ein Signal mit Linepegel zur Verfügung.
Sie können hier entweder ein symmetrisches Kabel (3 Adern –
TRS) oder ein asymmetrisches Kabel (2 Adern – TS) anschließen.
Sie können die Signale vom linken und rechten Ausgang zu einem
Monosignal zusammenfassen. Sie nehmen diese Einstellung im
Setup-Menü mit dem Parameter »Output« vor.
4. Digitale Ein- und Ausgänge
Hier werden digitale Audiodaten gesendet und empfangen. Wenn
Sie statt der analogen Anschlüsse die digitalen Ein- und Ausgänge
des VoiceWorksPlus verwenden, vermeiden Sie die Digitalisierung
und anschließende Rückwandlung des Signals, was eine höhere
Audioqualität zur Folge hat. Der digitale Ausgang (DO) ist so kon-
figuriert, dass er stets dasselbe Audiosignal wie die Hauptausgänge
ausgibt. Um den digitalen Audioeingang verwenden zu können, müs-
sen Sie im Setup-Menü den Parameter »Input« auf »Digital« ein-
stellen. Wenn Sie den digitalen Eingang verwenden, müssen Sie
außerdem den Parameter »ClockSrc« auf »Ext(ernal)« einstellen,
damit eine Synchronisation zu dem anliegenden digitalen
Audiosignal erfolgen kann.
5. MIDI
Dies ist die normale MIDI-Schnittstelle mit den Anschlüssen In, Out
und Thru. Sie dient zum Bearbeiten von Presets, zur Presetauswahl
sowie zum Übertragen und Wiederherstellen von Presets.
6. Pedal
An diesen Eingang können Sie einen Fußschalter mit einer oder drei
Funktionen anschließen. Sie können zum Steuern einer einzelnen
Funktion grundsätzlich jeden passiven, standardmäßig offenen
Fußschalter verwenden. TC-Helicon bietet den Switch-3 an; einen
Fußschalter mit drei Funktionen. Der verwendete Fußschaltertyp
wird beim Einschalten automatisch erkannt. Wenn Sie den
Fußschalter erst nach dem Anschalten anschließen, erhalten Sie
möglicherweise nicht die gewünschten Ergebnisse.
Mit Fußschaltern (Pedalen) steuerbare Funktionen:
Fußschalter mit einer Taste: Bypass
Fußschalter mit drei Tasten: Die Funktionen können einzeln im
Setup-Menü festgelegt werden.
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9
Inbetriebnahme
Das VoiceWorksPlus bietet eine ganze Reihe von
Anschlussmöglichkeiten: einen Mikrofon, einen analogen Line-
Eingang und -Ausgang, digitale Anschlüsse … Zunächst gehen wir
jedoch davon aus, dass Sie entweder ein Mikrofon und ein
Verstärkersystem analog anschließen oder eine Verbindung zu
einem Computersystem mit ein paar Monitoren herstellen wollen.
Auspacken
1. Entnehmen Sie das Produkt aus der Verpackung. Bewahren Sie
bitte die Verpackung und die mit dem Gerät gelieferten
Dokumente auf.
2. Stellen Sie das Gerät auf einer stabilen Oberfläche auf oder
montieren Sie es in einem Rack. So lange Sie noch nicht sicher
sind, wie Sie das Gerät optimal einbinden wollen, sollten Sie
dafür sorgen, dass die Anschlüsse auf der Rückseite zugänglich
bleiben.
Vorbereiten
3. Bevor Sie das VoiceWorksPlus an das Stromnetz anschließen
und anschalten, sollten Sie Ihr Mischpult beziehungsweise das
Audiointerface Ihres Computers so einrichten, dass es ein
Audiosignal vom VoiceWorksPlus verarbeiten kann.
4. Drehen Sie die Lautstärke an Ihrem Verstärker beziehungsweise
Monitorsystem herunter, bevor Sie das Gerät einschalten! Sie
sollten immer so vorgehen, wenn Sie ein neues Gerät anschlie-
ßen oder ein vorhandenes Gerät in einer neuen Konfiguration
verwenden.
Anschlüsse an der Rückseite
5. Schließen Sie das Stromkabel an das VoiceWorksPlus an und
stecken Sie das andere Ende in eine Steckdose. Überprüfen Sie
nochmals, ob Sie die Monitore heruntergeregelt haben, und
schalten Sie das Gerät dann an.
6. Verbinden Sie Ihre Signalquelle über ein Audiokabel mit dem
VoiceWorksPlus. Dies kann entweder ein Mikrofon an einem
XLR-Kabel sein oder das Audiointerface Ihres Computers, das
Sie mit einem Klinkenkabel an das VoiceWorksPlus anschließen.
7. Verbinden Sie die Ausgänge des VoiceWorksPlus mit den
Eingängen Ihres Mischpults oder mit den Eingängen am
Audiointerface Ihres Computers. Sie sollten das Gerät – wenn
möglich – stereo anschließen, um die Presets in optimaler
Qualität zu hören.Wenn Sie nur eine Monoverbindung vorneh-
men können, nehmen Sie im Setup-Menü die entsprechende
Einstellung vor.
8. Wenn Sie wollen, können Sie außerdem ein MIDI-Keyboard
anschließen.Auf diese Weise können Sie sich mit der Steuerung
der Harmoniestimme-Intervalle per MIDI vertraut machen.
Hinweis:Wenn Sie das Gerät an einen Computer anschließen, soll-
ten Sie außerdem dafür sorgen, dass die trockene, unbearbeitete
Gesangsspur an einem separaten Aux-Ausgang zur Verfügung steht.
Anschlussbeispiel #1: Mikrofoneingang und analoges Mischpult
Anschlussbeispiel #2: Analog an Computerinterface
Einstellungen an der Vorderseite
9. Drücken Sie die Bypass-Taste, so dass deren Leuchtdiode
leuchtet. Zunächst überprüfen Sie auf diese Weise im Bypass-
Modus, ob das Audiosignal das Gerät wie erwartet durchläuft.
Anschließend können Sie sich mit den Effekten vertraut
machen.
10. Wenn Sie mit einem Mikrofon arbeiten, drücken Sie die Mic In-
Taste, so dass deren Leuchtdiode leuchtet. Stellen Sie den Mic
Gain-Regler so ein, dass keine rote Leuchtdiode der
Eingangspegelanzeige aufleuchtet, wenn Sie singen.Wenn für Ihr
Mikrofon eine Phantomspeisung erforderlich ist, schalten Sie
die Phantomspeisung (48V-Taste) zu. Wenn die Input Clip-
Leuchtdiode auch dann noch aufleuchtet, wenn Sie den Mic In-
Regler ganz heruntergedreht haben, drücken Sie die -20dB-
Taste.
11. Wen Sie den Line-Eingang verwenden, darf die Mic In-Taste
nicht aktiv sein. Starten Sie die Wiedergabe des zu bearbeiten-
den Signals am Computer. Das VoiceWorksPlus verfügt über
keinen Eingangspegel-Drehregler auf der Vorderseite. Passen
Sie den Signalpegel also am Ausgang Ihres Mischpults oder
Computers so an, dass keine rote Leuchtdiode der
Eingangspegelanzeige aufleuchtet.
12. Sie können jetzt den Pegel Ihres Monitor- beziehungsweise PA-
Systems anheben, und Sie sollten nun Ihre Stimme (beziehungs-
weise das zugespielte Signal) klar und unbearbeitet hören.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
10
13. Drücken Sie die Bypass-Taste, so dass ihre Leuchtdiode
erlischt. Damit ist die Bypass-Funktion abgeschaltet. Drehen Sie
den Data-Drehregler, bis in der alphanumerische LED-Anzeige
die 1 angezeigt wird. Drücken Sie auf den Data-Drehregler, um
das Preset Nummer 1 zu laden. Sie können jetzt damit anfan-
gen, die Presets des VoiceWorksPlus zu erkunden.
Parameter am Gerät einstellen
Bevor Sie damit anfangen, die Presets zu erkunden, wollen wir
Ihnen einige nützliche Tipps geben.
Durch die Presets blättern
Wenn Sie das VoiceWorksPlus anschalten, wird das Preset geladen,
das beim Ausschalten zuletzt geladen war. Drehen Sie den Data-
Drehregler, um durch die Presets zu blättern. Dabei werden der
Name und weitere Informationen zum gerade ausgewählten Preset
in der Haupt-LCD-Anzeige gezeigt. Das Preset ist zu diesem
Zeitpunkt noch nicht geladen. Außerdem blinken die Tasten der
Effektblöcke, die beim Laden dieses Presets aktiviert würden. Ein
»H« in der unteren Zeile zeigt, dass es sich um ein
Harmoniestimmen-Preset handelt. Ein »M« steht für ein Modeling-
Preset.
Drücken Sie auf den Data-Drehregler, um ein ausgewähltes Preset
zu laden.
Die Mischung anpassen
Sie können die belegbaren Drehregler (Soft Knobs) auf der
Vorderseite verwenden, um die globalen Mischungsverhältnisse
anzupassen. Das heißt: Die auf diese Weise vorgenommenen Ände-
rungen gelten übergreifend für alle Presets.Wenn Sie einen dieser
Regler drehen, zeigt die LCD-Anzeige vorübergehend die Werte
alle vier Pegel und kehrt dann wieder zur vorherigen Anzeige
zurück. Beachten Sie, dass »0« hier für den maximalen Pegel steht;
nicht für »abgeschaltet«. Wenn Sie wollen, können Sie den Soft
Knob ganz rechts als Hauptlautstärkeregler verwenden, anstatt den
Pegel für das VoiceWorksPlus an Ihrem Mischpult einzustellen.Alle
Änderungen dieser Einstellungen bleiben auch nach dem
Abschalten erhalten.
Aktivieren und Deaktivieren der
Effektblöcke
Sie können die drei Tasten über den Soft Knobs zum vorüberge-
henden An- und Abschalten dieser VoiceWorksPlus-Komponenten
verwenden:
1. Für den Harmoniestimmen- oder Modeling-Block in einem
Preset. (Bei einem Harmoniestimmen-Preset dient diese Taste
also zum Stummschalten der Harmoniestimmen).
2. Für den Tonhöhenkorrektur-Block in einem Preset.
3. Für die Reverb-, Delay- oder Mod-Effektblöcke in einem
Preset.
Wenn Sie das Preset erneut laden oder ein anderes Preset laden,
wird der innerhalb dieses Presets gespeicherte Status der Blöcke
(an/aus) wiederhergestellt.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Die Presets erkunden
Die Werkspresets sind nach den Leistungsmerkmalen des
VoiceWorksPlus gruppiert, was das Auffinden eines geeigneten
Presets wesentlich erleichtert. Die verschieden Harmoniestimmen-
Betriebsarten werden auf unterschiedliche Weise genutzt und
gesteuert. Die Art und Weise, in der sie gruppiert sind, erleichtern
das Vergleichen von Presets innerhalb einer Gruppe.
Presets, bei denen die
Harmoniestimmen per MIDI gesteuert
werden
Presets 1 bis 10: Chord-Harmoniestimmen-Modus
Presets 11 bis 20: Notes-Harmoniestimmen-Modus
Presets 57 bis 60: Combi-Harmoniestimmen-Modus
Wenn Sie ein MIDI-Keyboard (oder den MIDI-Ausgang eines
Computers mit einer Sequencersoftware) an den MIDI-Eingang des
VoiceWorksPlus anschließen, können Sie diese Presets verwenden,
um mit Harmoniestimmen beliebige melodische oder akkordische
Begleitungen zu erzeugen. Als Ausgangseinstellung werden Daten
auf dem MIDI-Kanal 1 erkannt. Stellen Sie also Ihr Keyboard oder
Ihre MIDI-Sequencerprogramm so ein, dass es auf MIDI-Kanal 1
sendet.
Im unteren Teil der LCD-Anzeige erscheint ein »H:«. Das bedeutet:
Sie verwenden jetzt ein Harmoniestimmen-Preset und eine der
drei MIDI-gesteuerten Betriebsarten »Chord«,»Notes« oder
»Combi«.
Bei Chord-Harmoniestimmenpresets werden die Akkorde, die Sie
auf Ihrer MIDI-Tastatur spielen, vom VoiceWorksPlus als Vorgaben
verwendet, um harmonisch passende Intervalle zu der gesungenen
Stimme zu erzeugen.Wenn Sie einen Akkord halten und gleichzei-
tig eine Melodie oder ein Arpeggio singen, erklingt dementspre-
chend ein passender Satz von Harmoniestimmen, die der
Hauptstimme folgen.
Bei Notes-Presets geben Sie, während Sie singen, per MIDI
Melodien oder Akkorde vor, die genau den zu erzeugenden
Intervallen entsprechen. Wenn Sie also einen Akkord oder eine
Note halten, während Sie eine Melodie oder ein Arpeggio singen,
verbleiben die vom VoiceWorksPlus erzeugten Harmoniestimmen
auf den per MIDI vorgegebenen Tonhöhen; sie werden gewisserma-
ßen eingefroren. Das VoiceWorksPlus erkennt und verarbeitet bis
zu vier steuernde MIDI-Noten gleichzeitig. Allerdings sind manche
Presets auch für den monophonen (= eine Stimme) oder duopho-
nen (= zwei Stimmen) Betrieb konfiguriert.
Im Combi-Modus werden die per MIDI zugespielten Akkorde ver-
wendet, um die Tonleiter-Vorgaben vorübergehend zu »überschrei-
ben«. Manchmal kommt es zu merkwürdig klingenden Harmonien,
wenn die von Ihnen gesungene Note und die Begleitung zusammen
von strikten diatonischen Regeln abweichen. Im Combi-Modus
können Sie solche Probleme korrigieren.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie einen Akkord
spielen, in dem auch die zu diesem Zeitpunkt gesungene Note ent-
halten ist.
Harmoniestimmenpresets mit vorgege-
bener Tonart/Tonleiter
Presets 21 bis 30: Scale-Harmoniestimmen-Modus
Bei diesen Presets müssen Sie zunächst die Tonart und die Tonleiter
des Songs vorgeben. Danach sind keine weiteren Vorgaben erfor-
derlich, da die im VoiceWorksPlus integrierte musikalische
Intelligenz die richtigen Intervalle für die erzeugten
Harmoniestimmen automatisch ermittelt, während Sie singen. Der
Ausgangswert für die Tonart ist bei allen Werkspresets A-Dur.Wenn
Sie also ein Stück singen, das in dieser Tonart steht, müssen Sie nach
dem Laden eines Presets nicht erst Tonart und Tonleiter anpassen.
Um die Tonart und die Tonleiter zu ändern, drücken Sie die Edit-
Taste. Drehen Sie dann den Data-Drehregler, bis die
Bearbeitungsseite mit der Bezeichnung »HC« angezeigt wird.
Verwenden Sie die belegbaren Drehregler (Soft Knobs), um die
gewünschte Kombination von Grundton und Tonleiter einzustellen.
Folgen Sie gegebenenfalls einfach Ihrem Gehör und verwenden Sie
die Kombination, die gut zu den Akkorden Ihres Songs passt.
Beachten Sie, dass standardmäßig beim VoiceWorksPlus alle Presets
die Einstellungen für Grundton und Tonleiter verwenden, die als
Bestandteil des zuletzt verwendeten Presets gespeichert sind.
Wenn Sie stattdessen möchten, dass bei jedem Preset die in eben
diesem Preset gespeicherte Tonart/Tonleiter verwendet wird (was
sich zum Beispiel beim Liveeinsatz anbietet), können Sie dies im
Setup-Menü anpassen. Dort gibt es den Parameter »Chord/Key«,
der auf »Global« eingestellt ist. Ändern Sie diese Einstellung auf
»Preset«,wenn die im Preset gespeicherte Tonart und Tonleiter gel-
ten soll.
Der Scale-Harmoniestimmen-Modus liefert die besten Ergebnisse,
wenn Sie als Begleitung einfache Akkordwechsel verwenden, wie sie
typisch für Pop und Blues sind. Ein Preset, bei dem nur eine Terz als
Intervall definiert wird, kann normalerweise bei mehr Songs einge-
setzt werden als eines, bei dem auch Quinten und/oder weitere
Intervalle definiert sind. Wenn die gewählte Tonart/Tonleiter gele-
gentlich zu merkwürdig klingenden Harmonien führt, wechseln Sie
zu einem Combi-Preset (oder bearbeiten Sie das aktuell Preset)
und spielen Sie an den problematischen Stellen die gewünschten
Akkorde per MIDI zu.
Presets, die den Charakter einer
Stimme verändern
Presets 31 bis 40
Diese Presets verwenden die Modeling-Komponente und den so
genannte Hybrid Shifter, um das Timbre (die Klangfarbe) und die
Tonhöhe Ihrer Stimme zu ändern. Bei den meisten dieser Presets
wird Ihre unbearbeitete Stimme am Ausgang durch die umgeform-
te Version ersetzt. Dementsprechend können Sie diese Presets ver-
wenden, um den Charakter einer anderen Stimme (die Art, wie ein
Sänger den Luftstrom formt; haucht, »knurrend« oder »kratzig«
klingt) oder Cartoonstimmen erzeugen. In manchen dieser Presets
wird aber auch ein Duett simuliert, bei dem Ihre unveränderte
Stimme sich im Stereopanorama auf der einen und die bearbeitete
Stimme auf der anderen Seite befindet.
Im unteren Teil der LCD-Anzeige erscheint ein »M:«. Das bedeutet:
Sie verwenden jetzt ein Modeling-Preset. Weiterhin wird im unte-
ren Anzeigebereich die Tonhöhenverschiebung in Cent
(Hundertstel Halbtöne) angezeigt, falls die Tonhöhenverschiebung
in diesem Preset aktiviert ist.
11
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
12
Presets, die automatisch einen
Doubling-Effekt erzeugen
Presets 41 bis 50
Sie können diese Presets verwenden, um den Eindruck zu erwe-
cken, dass eine zweite Stimme parallel zu Ihrer eigenen Stimme
(unisono) singt. Der resultierende Klang ist dicht und kraftvoll.
Manche Presets umfassen mehrere Harmoniestimmen.Andere ver-
wenden die Voice-Modeling-Technologie, um der zweiten Stimme
einen einzigartigen Charakter zu verleihen, und zumindest ein
Preset nutzt den Mod-Effekt, um die Illusion einer zweiten Stimme
zu schaffen.
Obwohl bei manchen dieser Presets auch Tonart und Tonleiter
angezeigt werden, müssen Sie keine Tonart/Tonleiter oder MIDI-
Daten vorgeben, um sie zu nutzen.
Presets mit Tonhöhenkorrektur
Presets 51 bis 56
Die Presets dieser Gruppe dienen zur Tonhöhenkorrektur. Sie soll-
ten beachten, dass eine effektive Tonhöhenkorrektur bei optimalen
Einstellungen eher zurückhaltend und subtil wirken soll. Das gilt
besonders dann, wenn Sie nicht eine vorher aufgenommene Spur
bearbeiten, sondern die Tonhöhenkorrektur in Echtzeit nutzen.
Um bei der Tonhöhenkorrektur überzeugende Ergebnisse zu erzie-
len, müssen Sie Tonart und Tonleiter vorgeben. Die Ausgangstonart
ist dabei – wie bei den Scale-Harmoniestimmen-Presets – A-Dur.
Um die Tonart und Tonleiter für die Tonhöhenkorrektur einzustel-
len, drücken Sie auf die Edit-Taste.Wählen Sie dann mit dem Data-
Drehregler das Menü C0 aus.
Bei mehreren Presets wird die Tonhöhenkorrektur mit dem Chord-
Harmoniestimmen-, Notes-Harmoniestimmen- und Scale-
Harmoniestimmen-Modus kombiniert. Beachten Sie, dass die
Harmonieinformationen, die auf der Hauptseite des Presets ange-
zeigt werden (zum Beispiel »H:Scale A Major2«) nicht mit der
Tonart und Tonleiter der Tonhöhenkorrektur übereinstimmen
muss.
Es gibt ein Preset, das eine chromatische Tonleiter verwendet, in
der alle Noten gültig sind und keine Tonart/Tonleiter angegeben
werden muss.
Transducer-Presets
Presets 71 bis 80
Die Presets in dieser Gruppe bearbeiten Ihre Stimme mit einem
Transducer. Dieser Block kann interessante Verzerrungen, Megafon-
und Telefon-Effekte erzeugen. Seien Sie bei der Anwendung dieses
Effekts bitte vorsichtig, da dieser Effekt Rückkopplungen auslösen
kann. Der Grund dafür ist, dass Verzerrungen den durchschnitt-
lichen Signalpegel deutlich anheben können.Als Vorsichtsmaßnahme
sollten Sie zunächst den Ausgangspegel etwas absenken und darauf
achten, dass Ihr Mikrofon nicht direkt auf die Monitore zeigt, bis Sie
ein Gefühl dafür haben, wie diese Effekte mit Ihrem Monitorsystem
beziehungsweise der PA interagieren.
Klassische Vocal-Effekte
Presets 81 bis 90
Diese Presetgruppe des VoiceWorksPlus umfasst »klassische«
Effekte für Gesangsstimmen; darunter Reverb, Delay, Chorus,
Flanger und so weiter. Diese Effekte eignen sich am besten für die
Verwendung in stereo, können aber auch mono eingesetzt werden.
… und alles andere
Die oben aufgeführten Presets sollten Ihnen einen guten Eindruck
von den Fähigkeiten des VoiceWorksPlus geben. Natürlich finden
Sie innerhalb der 100 Presetspeicherplätze noch Variationen der
hier aufgeführten Effektarten.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
13
EINSTELLUNGEN BEARBEITEN – ÜBERSICHT
Einstellungen bearbeiten –
Übersicht
Wenn Sie ein VoiceWorksPlus-Preset ausgewählt haben und es ver-
ändern wollen,gehen Sie so vor:Drücken Sie die Edit-Taste, um sich
durch die verschiedenen Menüs zu bewegen; wählen Sie mit dem
Data-Drehregler den Parameter aus, den Sie ändern wollen und
drücken Sie abschließend die Store-Taste, um das geänderte Preset
zu benennen in der Anwenderpreset-Bank zu speichern.
Wie Sie in der grafischen Darstellung rechts auf dieser Seite sehen,
unterscheiden sich die ersten Bearbeitungsmenüs von
Harmoniestimmen- und Modeling-Presets. Vom
Tonhöhenkorrektur-Menü bis zum Ende umfassen die beiden
Presettypen jedoch dieselben Bearbeitungsmenüs.
Dieses Gerät bietet Ihnen weit reichende Möglichkeiten zum
Bearbeiten – und wir haben alle denkbaren Anstrengungen unter-
nommen, um die perfekte Balance zwischen einfacher
Bedienbarkeit und dem Zugriff auf alle nützlichen Parameter zu
erzielen.
Das Konzept der Bedienungsebenen
In den folgenden Abschnitten geht es um das Konzept der
Bedienungsebenen,das Ihnen dabei helfen soll, den perfekten Sound
für eine bestimmte Anwendung zu finden.
Presets
Die Werkspresets wurden mit dem Ziel entwickelt, möglichst viele
musikalische Stile und Effektkombinationen abzudecken, so dass Sie
im Zweifelsfall auch ohne aufwendiges Bearbeiten schnell zum
Ergebnis kommen.Auf Preset-Ebene können Sie die vier belegbaren
Drehregler (Soft Knobs) und die Block-Tasten auf der Vorderseite
verwenden, um Effekteinstellungen zu ändern, ohne dass Sie hierfür
das Edit-Menü öffnen müssen.
Style-Seiten
Um schnell Änderungen vorzunehmen, können Sie die Edit-Taste
drücken und zu den »Style«-Seiten navigieren; beispielsweise zu R0:
Reverb Style. Diese Stile sind gewissermaßen »Presets in Presets«.
Sie können sie verwenden, um zum Beispiel weit reichende Ände-
rungen am Reverb durchzuführen, ohne zeitaufwendig einzelne
Parameter zu ändern. Style-Werte können bearbeitet und als
Bestandteil eines Presets gespeichert werden, aber ein bearbeiteter
Stil kann nicht in einem anderen Preset verwendet werden.
Parameter
Es ist nicht möglich, mit Hilfe der Styles zum Beispiel die Pegel ein-
zelner Harmoniestimmen einzustellen. Daher können derartige
Parameter einzeln geändert werden. Selbst, wenn Sie Erfahrung mit
dem Programmieren von Effekten haben, empfehlen wir Ihnen, die
Beschreibungen der Parameter auf den folgenden Seiten zu lesen
und sich mit den einzigartigen Funktionen des VoiceWorksPlus ver-
traut zu machen.
Wie Sie ein bestimmtes Edit-
Menü finden
Jede Bearbeitungsseite hat eine alphanumerische Adresse, über die
sie leicht zu finden ist. So werden zum Beispiel die vier
Bearbeitungsseiten für das Delay in der LED-Anzeige als D0 bis D4
angezeigt. Die folgende Grafik zeigt die Adressen in der
Reihenfolge, in der sie im Edit-Menü angezeigt werden:
PC
Preset-Konfigurationsseiten
Preset-Typ
»Harmony/Doubling«
HC
Harmony Control
V0-V5
Harmoniestimmen-Voicing
H0-H5
Harmoniestimmen bearbei-
ten
DV
Pegel Hauptstimme
Preset-Typ »Lead Voice
Model«
L0-L9
Modeling-Einstellungen
S0-S2
Shifting-Einstellungen
MV
Main Vocal Mix
C0-c2
Korrektur
X0-x2
Effektmischung
M0-M8
Mod-Einstellungen
D0-D4
Delay-Einstellungen
R0-r3
Reverb-Einstellungen
T0-T4
Transducer-Einstellungen
14
2. Der Gesamt-Effektpegel ist heruntergedreht.Verlassen Sie den
Edit-Modus und drehen Sie den Soft Knob »FX Level« (den
dritten Drehregler von links) im Uhrzeigersinn.
3. Es wird kein Signal an den Effekt gesendet; das heißt: Der Send-
Pegel für diesen Effekt ist heruntergedreht.Wechseln Sie wie-
der in den Edit-Modus und wählen Sie mit dem Data-
Drehregler das Menü X1 aus. Sie können jetzt mit dem linken
Soft Knob den gewünschten Effektprozessor auswählen. Mit
den anderen Soft Knobs legen Sie den Pegel des Signalanteils
fest, der von den VoiceWorksPlus-Modulen »Lead« (unbearbei-
tete oder tonhöhenkorrigierte Hauptstimme), »H/M«
(Harmoniestimmen oder Modeling) und »Aux« (Aux-Eingang)
zu diesem Effekt geleitet werden soll.
4. Es ist kein Stil für diesen Effekt geladen. Verwenden Sie den
Data-Drehregler, um die Menüs M0, D0 und R0 auszuwählen.
Hier können Sie die Stile für die Effekte Mod (Micromod),
Delay und Reverb festlegen.Wählen Sie die gewünschten Stile
aus.
Wenn Sie darüber hinaus die Einstellungen der Effekte ändern wol-
len, lesen Sie bitte die Beschreibungen der einstellbaren
Effektparameter im folgenden Kapitel.
Wie Sie die Tonhöhenkorrektur in
einem Preset verwenden
Die Tonhöhenkorrektur wird normalerweise auf die von
Harmoniestimmen begleitete Hauptstimme angewendet. Es gibt
aber noch weitere Anwendungsmöglichkeiten. Sie können die
Tonhöhenkorrektur für diese Aufgaben verwenden:
Für Ihre unbearbeitete Stimme (wenn sie als Bestandteil eines
Presets zu hören ist, das Harmoniestimmen, Doubling oder nur
Effekte umfasst),
für Ihre mit Voice Modeling veränderte Stimme in einem Voice
Modeling-Preset,
Für Ihre unbearbeitete Stimme in einem Transducer-Preset.
1. Laden Sie ein Preset, das die oben genannten Kriterien erfüllt.
2. Drücken Sie die Edit-Taste und wählen Sie mit dem Data-
Drehregler die Seite C0 aus. Legen Sie mit den Soft Knobs
Tonart und Tonleiter des Songs fest. Sie können sich dabei am
ersten oder letzten Akkord des Songs orientieren.
3. Öffnen Sie das Menü C1 und nehmen Sie dort folgende
Einstellungen vor: »Wndow« (Tonhöhen-Erkennungsbereich)
auf 100, »Attk« (Anstiegszeit) auf 20 und »Amnt«
(Korrekturintensität) auf 100 – dies sind gute Ausgangswerte.
Wenn Sie diese Seite geöffnet lassen, während Sie singen, kön-
nen Sie die Einstellungen schnell Ihren Vorstellungen anpassen.
Sie sollten sich beim Singen an einem auf den Kammerton (A =
440 Hz) gestimmten Instrument orientieren, damit die
Tonhöhenkorrektur die gewünschten Ergebnisse erzielt.
4. Speichern Sie das geänderte Preset in der
Anwenderspeicherbank. Wenn Sie keine weiteren
Veränderungen an diesem Preset vornehmen wollen, können
Sie es mit verschiedenen Korrektureinstellungen an mehreren
Speicherplätzen ablegen.
Presets bearbeiten –
Kurzanleitung
Die folgenden Kurzanleitungen beschreiben die Schritte, die nor-
malerweise zum Bearbeiten von Presets erforderlich sind.
Wie Sie veränderte Presets speichern
Wir werden dieses Thema zuerst erläutern, damit Sie schnellst-
möglich Presets verändern und speichern können.
1. Ändern Sie einen Parameter eines Presets.
2 Drücken Sie die Store-Taste. Die Haupt-LED-Anzeige und die
Leuchtdiode der Store-Taste blinken, um anzuzeigen, dass Sie
sich im Speichermodus befinden.
3. Wählen Sie mit dem Data-Drehregler einen Speicherplatz für
das Preset aus. Dabei werden nur die 100
Anwenderspeicherplätze angezeigt; es besteht also nicht die
Gefahr, dass Sie ein Werkspreset überschreiben.
3. Geben Sie dem neuen Preset einen Namen. Sie können den
ersten Soft Knob zum Positionieren der Einfügemarke und den
zweiten zum Auswählen des Zeichens verwenden, das Sie ein-
fügen wollen. Der Name kann bis zu 15 Zeichen umfassen.
4. Sie können die Store-Taste oder den Data-Drehregler drü-
cken, um das Preset dauerhaft zu speichern. Wenn Sie den
Speichervorgang abbrechen wollen, drücken Sie entweder die
Edit- oder die Setup-Taste.
Wie Sie die Effekteinstellungen eines
Presets ändern
Möglicherweise haben Sie ein Harmoniestimmen- oder Voice
Modeling-Preset gefunden, das Ihnen grundsätzlich gefällt, aber Sie
möchten die Effekte noch anpassen – zum Beispiel soll das Reverb
schneller ausklingen, oder Sie möchten es durch ein Delay ersetzen.
In diesem Abschnitt lesen Sie, wie Sie die Effekteinstellungen eines
Presets Ihren Vorstellungen anpassen können.
So schalten Sie die Effekte in einem Preset ab
Im Standard-Presetmodus (wenn die LEDs der Edit- und der Setup-
Taste nicht leuchten), können Sie die FX-Taste über den Soft Knobs
drücken. Damit werden die Effektblöcke abgeschaltet. Sie können
das geänderte Preset jetzt speichern.
So passen Sie die Effektpegel und Effektstile eines Preset
an
Drücken Sie die Edit-Taste. Wählen Sie dann mit dem Data-
Drehregler das Menü X2 aus. Dies ist die Adresse der Seite »Effects
Mix«. Mit dem linken Soft Knob können Sie den Parameter »Out«
entweder auf »Wdth« (Breite des Stereopanoramas) oder »Lev«
(Effektpegel) einstellen. Mit den anderen Soft Knobs können Sie die
Pegel der Effektblöcke des VoiceWorksPlus einzeln einstellen.
Beachten Sie, dass »0« hier nicht für »0 dB« (also »maximale
Lautstärke«) steht, sondern für »aus«.
Wenn Sie den Pegel eines Effektblocks erhöhen, Sie aber nichts
hören, hat das möglicherweise einen der folgenden Gründe:
1. Die FX-Taste auf der Vorderseite ist ausgeschaltet – sie schal-
tet alle Effekte ab. Falls dies der Fall ist, drücken Sie die FX-
Taste, um die Effekte anzuschalten.
EINSTELLUNGEN BEARBEITEN – ÜBERSICHT
15
Wie Sie die Pegel und
Panoramapositionen der
Harmoniestimmen ändern
Falls eine oder mehrere Stimmen in einem
Harmoniestimmenpreset zu laut oder zu leise sind oder Sie eine
Stimme im Stereopanorama anders positionieren wollen, können
Sie entsprechend der folgenden Beschreibung vorgehen. Speichern
Sie das bearbeitete Preset dann in der Anwenderspeicherbank. Sie
können dieses Verfahren auch verwenden, um Harmoniestimmen
zu einem Preset hinzuzufügen oder daraus zu entfernen.
1. Drücken Sie in einem Harmoniestimmenpreset die Edit-Taste
und wechseln Sie dann mit dem Data-Drehregler zum Menü V0.
Hier sehen Sie die aktivierten Stimmen und ihre relativen Pegel.
2. Passen Sie, während Sie singen, mit den Soft Knobs die Pegel
der Stimmen an. Um die Gesamtlautstärke der
Harmoniestimmen anzupassen, stellen Sie jede Stimme auf den-
selben Betrag ein.
3. Um die Positionen der Harmoniestimmen im Stereopanorama
zu bearbeiten, wechseln Sie zum Menü V1. In diesem Menü kön-
nen Sie dann mit den Soft Knobs die Positionen der Stimmen
anpassen. Wenn eine Stimme abgeschaltet wurde, hat das
Ändern ihrer Position im Stereopanorama keine Auswirkung.
4. Wenn Sie den Pegel einer vorher abgeschalteten Stimme anhe-
ben, müssen Sie gegebenenfalls auch das Intervall dieser Stimme
anpassen – dazu verwenden Sie das Menü V2.
Wie Sie die Humanizing- und Vibrato-
Parameter in einem Preset anpassen
Die Humanizing-Funktionen des VoiceWorksPlus basieren auf ver-
schiedenen Einstellungen, mit denen das Timing, die Tonhöhe und
die Pegel der Harmoniestimmen beziehungsweise der modellierten
Stimme variiert werden. Das Ziel dieser Funktionen ist es, die typi-
schen Schwankungen menschlicher Stimmen überzeugend nachzu-
bilden. Sie haben mit den Parametern dieser Menüs die Möglichkeit,
diese Effekte abzuschwächen oder zu verstärken.
So gehen Sie bei einem Harmoniestimmen- oder
Doubling-Preset vor:
1. Drücken Sie die Edit-Taste und wechseln Sie zum Menü V4. Hier
können Sie die Geschwindigkeit des Portamentos (des gleiten-
den Übergangs zwischen Noten) erhöhen (niedrige Werte)
oder verringern (höhere Werte). Sie können das Portamento
auch deaktivieren (Wert=0).
2. Wechseln Sie zum Menü V5, um das so genannte Smoothing
anzupassen. Bei niedrig eingestellten Werten dient es der
Tonhöhenkorrektur für die Harmoniestimmen. Bei einem Wert
von 0 % erfolgt eine vollständige Korrektur der Tonhöhe. Bei
100 % erfolgt bei Tonhöhenänderungen ein gleitender Über-
gang.
3. Um die Humanizing-Stile für jede einzelne Stimme anzupassen,
wechseln Sie zum Menü H0. Dort können Sie einen geeigneten
Stil wählen oder das Humanizing mit »Off/No Styl« abschalten.
Im Menü H1 können Sie die Intensität für jeden Stil anpassen.
4. Mit den Menüs H2 und H3 legen Sie die Vibrato-Stile und die
Vibrato-Intensität für jede Stimme fest.
5. Im Menü H4 können Sie die Verstimmung aller Stimmen gegen-
einander mit einem gemeinsamen Parameter »Det(une –
Verstimmung)« festlegen und die drei Effekte anpassen, die auf
dem gerade aktiven Humanizing-Stil basieren. Dies umfasst die
Parameter »Pit(ch – Tonhöhenmodulation)«, »Tim(ing –
Zeitvariationen)« und »Lev(el – Pegelmodulation)«.
Beachten Sie, dass diese Parameter nicht auf ihre Ausgangswerte
zurückgesetzt werden, wenn Sie einen anderen Humanizing-Stil
wählen. Wenn Sie also einen dieser Parameter auf den Wert »0«
einstellen und zu einem anderen Stil wechseln, hören Sie dessen
Auswirkungen erst in vollem Umfang, wenn Sie den Wert des
betreffenden Parameters wieder erhöhen.
Für Modeling-Presets gilt:
1. Drücken Sie die Edit-Taste und wechseln Sie zum Menü »L0«.
Hier können Sie auf einer Seite den gewünschten Humanizing-
Stil wählen und dessen Intensität festlegen. Es stehen hier die-
selben Stile zur Auswahl wie bei den Harmoniestimmen.
2. Im Menü L1 können Sie die Werte für die zufällige Variation der
Parameter »Pitch« (Tonhöhe), »Time« (Zeitverhalten) und
»Level« (Signalpegel) auf der Grundlage des aktuellen
Humanizing-Stils festlegen. Mit dem Soft Knob ganz links kön-
nen Sie einen der Parameter »Pitch« (Tonhöhe), »Time«
(Zeitverhalten) und »Level« (Pegel) auswählen, um ihn mit den
beiden folgenden Soft Knobs auf den gewünschten Wert einzu-
stellen.
3. Mit dem Menü L2 können Sie die Intensität (»ScpAmt«), die
Dauer (»Dur«) und die zufällige Variation (»Rand«) für den
Tonhöhenverlauf am Anfang jeder gesungenen Note festlegen.
Wenn Sie einen neuen Humanizing-Stil laden, ändern sich diese
Werte.Wenn Sie den Parameter »ScpAmt« auf »0.0st« einstel-
len (null Halbtöne), wird der Scooping-Effekt abgeschaltet.
Wie Sie die Tonhöhenverschiebung in
einem Modeling-Preset ändern
Sie können in Modeling-Presets entweder eine chromatische oder
eine tonleiterbasierte Tonhöhenverschiebung (Pitchshifting) ver-
wenden.Wenn Sie im DV-Menü (Dry Voice) den Pegel der unbear-
beiteten Stimme vollständig abgesenkt haben, ersetzt die mit Voice
Modeling bearbeitete Stimme mit der geänderten Tonhöhe die
Originalstimme vollständig. Wenn Sie hingegen die unbearbeitete
Stimme ebenfalls in den Mix aufnehmen, können Sie die mit Voice
Modeling bearbeitete Stimme als Harmoniestimme oder »virtuel-
len Duettpartner« verwenden.
1. Laden Sie ein Modeling-Preset, drücken Sie die Edit-Taste und
wechseln Sie zum Menü »S0«.
2. Wähen Sie mit dem linken Soft Knob das gewünschte Verfahren
für die Tonhöhenverschiebung (Pitchshifting): Entweder
»Chroma« (chromatisch), eine der Verschiebungstonleitern
(Maj1, Maj2 usw. ) oder die konfigurierbare Tonleiter.
3. Sie können die chromatische Verschiebung entweder in Cent
(Hundertstel Halbtöne) vorgeben oder eine neue Tonart und
Tonleiter sowie die darauf basierenden Voicing-Intervalle defi-
nieren. Dies ist dasselbe Vorgehen wie bei Scale-
Harmoniestimmen-Presets – mit dem Unterschied, dass die
definierte Tonleiter nur auf eine einzige, mit Voice Modeling
bearbeitete Stimme angewendet wird.
EINSTELLUNGEN BEARBEITEN – ÜBERSICHT
16
Übersicht
Presets sind entweder als Harmoniestimmen- oder Modeling-
Presets konfiguriert. Auf den folgenden Seiten werden nur die
Parameter beschrieben, die der Harmoniestimmenerzeugung die-
nen. Die Bearbeitungsfunktionen für Modeling-Presets werden im
Kapitel »Modellieren der Hauptstimme« beschrieben.
Preset–Typ – Menü PC
Hier werden die Bearbeitungsmenüs des aktuellen Presets für die
Verwendung entweder als Harmoniestimmen-/Doubling-Preset
oder als Lead-Modeling-Preset konfiguriert.
Harmony Control – Menü HC
Mit den Parametern dieser Seite legen Sie für das aktuelle Preset
das gewünschte Verfahren zur Erzeugung von Harmoniestimmen
und die entsprechenden musikalischen Parameter fest.
Mit »Mode« können sie eines der für Harmoniestimmen verfügba-
ren Tonhöhenverschiebungsverfahren auswählen. Abhängig vom
gewählten Verfahren ändern sich auch die einstellbaren Parameter.
Shift–Modus: Keine weiteren Parameter auf dieser Seite
Scale–Modus:Tonartgrundton (Key) und Tonleiter (Scale)
Chord-Modus:Akkordgrundton (Root) und Art (Type)
Notes-Modus – keine zusätzlichen Parameter
Combi-Modus:Tonart (Key) und Tonleiter (Scale)
Wenn die aktuelle Einstellung »Scale« oder »Combi« ist, werden
auf dieser Seite Grundton (Key) und Tonleiter (Scale) eingestellt.
Wenn die aktuelle Einstellung »Chord« ist, können Sie das Preset
mit Ausgangswerten für Grundton und Akkordtyp speichern.
Voicing-Seiten – Menüs V0 bis V6
Auf diesen Seiten werden die Parameter für die
Tonhöhenverschiebung der vier Harmoniestimmen eingestellt.
V0: Pegel der Harmoniestimmen
Mit den vier Soft Knobs können Sie die Pegel der einzelnen
Stimmen einstellen. Beachten Sie, dass der Einstellbereich von
»Off« (abgeschaltet) bis +6 dB reicht. Normalerweise sollten Sie
den Bereich zwischen 0 dB und +6 dB nicht nutzen – es sei denn,
Sie arbeiten mit nur einer einzelnen Harmoniestimme, die Sie deut-
lich anheben wollen. Die Pegel der Werkspresets wurden bei der
Programmierung so eingestellt, dass ein möglichst hoher Pegel
erzielt wird, ohne dass es durch Addition der Pegel aller Stimmen
zu Verzerrungen kommt.
V1: Panoramapositionen der Harmoniestimmen
Jede Stimme kann einzeln im Stereopanorama positioniert werden.
Für den linken und rechten Bereich des Stereopanoramas stehen je
100 Positionen zur Verfügung.
V2:Voicing: Intervalle der Harmoniestimmen
Hier können Sie – auf der Grundlage des vorher gewählten
Harmoniestimmen-Modus – die Pitchshifting-Intervalle für die
Harmoniestimmen festlegen. Die Darstellung der Pitchshifting-
Intervalle hängt ebenfalls vom gewählten Harmoniestimmen-Modus
ab.
Im Shift-Modus können Sie die gewünschte Verschiebung chroma-
tisch in festen Halbtonintervallen über einen Bereich von bis zu
zwei Oktaven nach oben oder unten definieren.
Im Scale-Modus folgt die Tonhöhe der Leitstimme nach diatoni-
schen Regeln. Die verfügbaren Optionen basieren auf musikalischen
Kriterien und decken einen Bereich von ± zwei Oktaven ab.
Im Chord-Modus deckt der Intervallbereich den Bereich ab, der
durch den Chord-Modus definiert wird.
Im Notes-Modus ergeben sich die Tonhöhen der
Harmoniestimmen – das Voicing – durch die Noten, die Sie per
MIDI-Keyboard oder -Sequencer zuspielen. Daher ist in diesem
Modus eine Vorgabe der Intervalle nicht möglich beziehungsweise
nicht erforderlich.
In Combi-Modus werden die Intervalle auf dieselbe Weise vorge-
geben wie im Scale-Modus, da sich diese beiden Modi sehr ähnlich
sind.
V3: Geschlechter der Harmoniestimmen
Jede Stimme hat ihr eigenes Timbre, das mit dem »Gender
Control«-Parameter definiert werden kann. Bei Werten unter 0
klingt jede Stimme tiefer und maskuliner;Werte über 0 führen zu
einem weiblicheren und dünneren Klang.
V4: Portamentozeiten
Sie können für jede Stimme eine Portamentozeit definieren. Das
Portamento folgt mit einer definierbaren Verzögerung der
Tonhöhenänderung der Singstimme. Bei Synthesizern heißen ver-
gleichbare Funktionen auch »Glide«. Je größer der Wert, umso län-
ger dauert bei einer Harmoniestimme der Wechsel zu einer nie-
drigeren oder höheren Tonhöhe. Um den glaubwürdigen Eindruck
mehrer voneinander unabhängiger Gesangsstimmen zu schaffen,
sollten Sie diesen Wert für jede Stimme auf einen anderen Wert
einstellen.
V5: Smoothing-Intensität
Wenn Sie den Eindruck mehrer voneinander unabhängiger
Stimmen schaffen wollen, sollten Sie den Smoothing-Parameter –
ebenso wie das Portamento – für jede Stimme auf einen anderen
Wert einstellen. Bei niedrigen Werten arbeitet die Smoothing-
Funktion ähnlich wie die Tonhöhenkorrektur. Dabei werden für die
Korrektur die Regeln angewendet, die sich aus dem aktuellen
Harmoniestimmen-Modus ergeben. Wenn die Harmoniestimmen
auf diese Weise korrigiert werden, sollte in der Regel auch
Portamento verwendet werden, um die Übergänge zwischen den
Noten weicher klingen zu lassen. Bei höheren Werten wird weni-
ger Korrektur angewendet.
HARMONIESTIMMEN BEARBEITEN
17
Humanizing - Menüs H0 bis H7
Der Begriff »Humanizing« umfasst verschiedene Verfahren, die dazu
dienen, einen realistischeren Eindruck zu schaffen. In der Regel pro-
fitieren alle Harmoniestimmen-Modi von den Humanizing-
Funktionen, wenn diese vorsichtig und im Zweifelsfall zurückhal-
tend angewendet werden. Diese Funktionen sorgen dafür, dass jede
Harmoniestimme der Hauptstimme auf etwas andere Weise folgt
und erhöhen damit deren Realismus.
Vor allem im Notes- und im Chords-Modus sorgen die
Humanizing-Funktionen für ein natürlicheres Klangbild. Eine
menschliche Gesangsstimme zeichnet sich kleine Tonhöhen- und
Timingschwankungen sowie Lautstärkeverläufe aus. Eine rigide,
direkte Steuerung in Form von MIDI-Nachrichten ist nicht
besonders gut geeignet, diese Variationen nachzubilden.
Ein Humanizing-Stil umfasst die folgenden Bestandteile:
Tonhöhenänderungen beim Einsetzen der Stimme: Sie werden
auch als »Scoops« bezeichnet. Dabei wird für jede gesungene
Note die Tonhöhe verändert, so dass die Zieltonhöhe von einer
anderen Tonhöhe aus erreicht wird.
Tonhöhenmodulation: Ein Zufallsgenerator variiert die Tonhöhe
in unregelmäßigen Abständen, um jene leichten Schwankungen
zu simulieren, die selbst bei den besten Gesangsstimmen auf-
treten.
Verzögerung und Modulation der Zeitachse: Sänger singen nie-
mals mit maschinenhafter Genauigkeit. Dieser Algorithmus ver-
zögert einsetzende Noten geringfügig und moduliert bei gehal-
tenen Noten deren Timing.
Modulation der Lautstärke: Diese Komponente sorgt für ein
zurückhaltendes Tremolo. Dabei wird die Lautstärke im
Melodieverlauf per Zufallsgenerator oder mit einer teilweise
zufallsmodulierten Wellenform geändert.
H0: Humanizing-Stil
Sie können einen von 24 vorprogrammierten Humanizing-Stilen
wählen, mit denen das VoiceWorksPlus werksseitig ausgestattet
wurde, um ein rasches Anpassen der Einstellungen zu unterstützen.
Sie können für jede Stimme einen eigenen Stil festlegen. Die Stile
sind in loser Folge von »subtil« bis »deutlich« geordnet. Der jewei-
lige Name deutet die grundsätzliche Charakteristik eines Stils an.
Wenn Sie die Werte mit den Edit-Reglern ändern, zeigt die Anzeige
kurz den Namen des gewählten Stils, bevor sie wieder den
Menünamen anzeigt.
Die Stile wurden in Vierergruppen angeordnet.Wenn Sie also zum
Beispiel jeder Harmoniestimme einen der vier durchnummerierten
»Natural«-Stile zuweisen, wird zwar jede Stimme auf etwas andere
Weise variiert, sie passen aber dennoch stilistisch zusammen. Sie
müssen sich allerdings nicht auf Humanizing-Stile aus einer Gruppe
beschränken – Sie können die verschiedenen Stile ganz nach
Belieben kombinieren.
Mit Ausnahme der letzten vier verwenden alle Humanizing-Stile
Scooping-Effekte verschiedener Intensität. Die letzten vier Stile –
»PitTimLvl 1« bis 4 – verwenden kein Scooping, um Ihnen bei der
Programmierung mehr Freiräume zu bieten.
H1: Humanizing-Intensität
Sie können die Intensität der Humanizing-Funktion unabhängig für
jede Stimme variieren. Mit Ausnahme der letzten vier wurden alle
Stile auf der Grundlage von Mittelwerten programmiert, so dass Sie
die Humanizing-Effekte bei Bedarf sowohl abschwächen als auch
verstärken können. Die letzten vier Stile wurden mit niedrigen
Einstellungen programmiert, so dass Sie durch Erhöhen der
Intensität sehr extreme Effekte erzeugen können.
H2:Vibrato-Stil
Sie können Vibrato (periodische Änderungen der Tonhöhe) ver-
wenden, um eine Trennung zwischen Ihrer unbearbeiteten
Singstimme und den Harmoniestimmen zu schaffen. Dieses
Ergebnis erreichen Sie bereits, wenn Sie nur etwas Vibrato auf Ihre
Harmoniestimmen anwenden. Es stehen 28 Stile mit zunehmender
Intensität zur Verfügung. Auch diese Stile sind in Vierergruppen
angeordnet.Wenn Sie mit vier Harmoniestimmen arbeiten, soll in
der Regel jede dieser Stimmen ein etwas anderes Vibrato haben,
damit sie nicht zu synchron und damit unnatürlich klingen.
Natürlich können und sollten Sie aber auch Stile aus verschiedenen
Gruppen miteinander kombinieren. Wenn Sie den Stil oder
Parameterwerte ändern, wirken sich die Änderungen bei der näch-
sten gesungenen Note aus.
H3:Vibrato-Intensität
Sie können die Vibrato-Intensität des gewählten Vibrato-Stils unab-
hängig für jede Stimme variieren. Alle Stile wurden auf der
Grundlage von Mittelwerten programmiert, so dass Sie das Vibrato
bei Bedarf abschwächen oder verstärken können.
H4:Anpassung der Verstimmung,Tonhöhe, des
Zeitverhaltens und Pegel
Mit dem Detune-Parameter können Sie die Tonhöhen der
Harmoniestimmen um einen festen Betrag gegeneinander verschie-
ben. Je größer der Wert, umso größer die Verstimmung. Bei der
Maximaleinstellung werden die Stimmen um ±50 Cent gegeneinan-
der verstimmt.
Mit den Parametern »Pit« (»Pitch Trim« – Tonhöhe anpassen),Tim
(»Timing Trim« – Timing anpassen) und Lev (»Level Trim« – Pegel
anpassen) können Sie diese Parameter innerhalb des aktuellen
Humanizing-Stils anpassen.Wenn Ihnen zum Beispiel die Variationen
der Tonhöhe und des Timings in einem Stil gefallen, Sie aber keine
Pegelschwankungen wünschen, können Sie diese mit dem
Parameter »Level Trim« abschwächen oder vollständig abschalten.
Beachten Sie, dass die Prozentwerte sich auf die Intensität bezie-
hen, die im Menü H1 (Humanizing-Intensität) festgelegt wurde.
»100 %« bedeutet also: »100 % der im Menü H1 vorgegebenen
Intensität«. Der Detune-Parameter wird nicht über einen solchen
Prozentwert skaliert.
H5: Stimmung und Hold-Freigabe
Mit dem Parameter »Tuning« können Sie mikroskopische
Anpassungen der Tonhöhe der Harmoniestimmen-Intervalle
erzwingen, um sie einem der Stimmungsmodelle (»Equal«, »Just«
oder »Barbershop«) anzupassen.
Das Stimmungsmodell »Equal« entspricht jener als Kompromiss
verwendeten schwebenden Stimmung, wie sie bei den
Musikinstrumenten (wie zum Beispiel Gitarre und Keyboards) zur
Anwendung kommt. Dieses Modell ermöglicht es dem Musiker,
jeden Akkord in jeder Tonart zu spielen, ohne dass das Instrument
vorher erst umgestimmt werden muss. Dieser Wert ist die werks-
seitige Standardvorgabe.
Das Stimmungsmodell »Just« erhält die (mathematisch) perfekten
Verhältnisse der Tonhöhen in einem Intervall. Sie sollten dieses
Modell verwenden, wenn Sie zu Instrumenten singen, die konven-
tionell (schwebend) gestimmt sind. Die Tonhöhen der kleinen und
HARMONIESTIMMEN BEARBEITEN
großen Terzen sowie der Quinten werden dabei mit mathemati-
scher Genauigkeit symmetriert, wodurch die beim
Stimmungsmodell »Equal« entstehenden »Reibungen« vermieden
werden.
»Barbershop« entspricht in allen Harmoniestimmenarten mit
Ausnahme des Chord-Modus dem Modell »Just«. In diesem Modus
wird die Tonhöhe der gesungenen Note als Referenz verwendet,
während beim Modell »Just« die Tonhöhe des Grundtons des per
MIDI zugespielten Akkordes als Referenz dient.
Der Parameter »HoldRel« (Hold Release) variiert die Zeit, in der
Noten ausklingen, die mit der Hold-Funktion gehalten wurden. So
wirkt das Ausklingen der Stimmen natürlicher. Beachten Sie, dass
keine neuen Harmoniestimmen erklingen, bis die mit diesem
Parameter festgelegte Zeit verstrichen ist.
H6: Notenhüllkurve,Anstiegs-,Auskling- und Freigabezeit
Diese Einstellungen wirken sich nur im Notes-Modus aus. Sie die-
nen dazu, den Pegel der Harmoniestimmen in der Einstiegs-, Halte-
und Freigabephase zu variieren, um ein natürlicheres Klangbild zu
erzielen.Alle Werte sind in Millisekunden angegeben.
Der Attack-Parameter blendet eine Harmoniestimme weich ein,
wenn die Singstimme eine Note hält und Sie gleichzeitig eine MIDI-
Note spielen.
Der Decay-Parameter hebt den Pegel der mit einer MIDI-Note
gehaltenen Harmoniestimme kurzfristig um einen festgelegten
Betrag an. Auf diese Weise werden die Harmoniestimmen deut-
licher von der unbearbeiteten Stimme getrennt. Mit diesem
Parameter legen Sie fest, wie schnell dieser höhere Pegel erreicht
wird und wie schnell der Pegel wieder zu seinem vorherigen Wert
zurückkehrt.
Der Release-Parameter blendet eine Harmoniestimme weich aus,
wenn die Singstimme eine Note hält und die steuernde MIDI-Note
freigegeben wird.
H7: Notenverlängerung und Latch
Die Notenverlängerung ist eine neue Funktion der
Harmoniestimmen-Prozessoren von TC-Helicon. Sie ermöglicht es,
dass im Notes-Modus eine Harmoniestimme – solange der Sänger
singt – auch dann weiter klingt, wenn die zur Steuerung dieser
Harmoniestimme verwendete MIDI-Note zu Ende ist. Diese
Funktion ermöglicht es einem Sänger, zu improvisieren, indem er
eine Note einfach länger hält – ohne dass der Sequencer neu pro-
grammiert werden muss, der die Erzeugung der Harmoniestimmen
steuert.
Der Latch-Parameter wirkt sich nur im Notes- und Chord-Modus
aus. Er fungiert wie ein automatisches Haltepedal.Wenn der Latch-
Parameter abgeschaltet ist (»Off«), können Sie einen Vokal singen
und Noten auf Ihrem MIDI-Keyboard spielen, um die entsprechen-
den Harmoniestimmen zuzuspielen. Wenn der Latch-Parameter
angeschaltet ist (»On«), ändern sich die steuernden Noten oder
Akkorde nicht, wenn Sie die Hände von der Tastatur nehmen.
Wenn Sie den Latch-Parameter angeschaltet haben, müssen Sie im
Notes-Modus für einen Tonhöhen- beziehungsweise
Akkordwechsel so viele Noten spielen, wie Stimmen in diesem
Preset aktiviert sind. Wenn in einem Preset zum Beispiel vier
Stimmen aktiviert sind (also alle vier Stimmen einen Pegel über
Null haben) und Sie auf Ihrem Keyboard einen vierstimmigen
Akkord spielen, hören Sie dementsprechend vier
Harmoniestimmen. Wenn Sie jetzt Ihre Hände von der Tastatur
nehmen und zwei andere Noten spielen, ändern sich die Tonhöhen
der Harmoniestimmen nicht. Die Harmoniestimmen ändern sich
erst, wenn Sie vier Noten auf einmal auf Ihrem MIDI-Instrument
spielen.
DV: Pegel/Mischungsverhältnis unbear-
beitete Stimme
Sie können den Pegel und die Position Ihrer Singstimme gegenüber
den Harmoniestimmen mit den Parametern »Dry Level« und
»Pan« einstellen. Bei den Harmoniestimmen-Presets des
VoiceWorksPlus ist die »trockene« Stimme Ihre Singstimme; mit
oder ohne Tonhöhenkorrektur.
HARMONIESTIMMEN BEARBEITEN
18
19
HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND TIPPS
Übersicht
Wahrscheinlich haben Sie sich mittlerweile mit den
Harmoniestimmenpresets im VoiceWorksPlus vertraut gemacht
und kennen die verschiedenen Harmoniestimmen-Modi und ihren
Funktionen. In diesem Kapitel erhalten Sie
Hintergrundinformationen und Tipps, die Ihnen dabei helfen sollen,
mit dem VoiceWorksPlus die bestmöglichen Harmoniestimmen zu
erzeugen. Die hierfür erforderlichen konkreten Einstellungen wer-
den im folgenden Kapitel erläutert.
Wozu dienen überhaupt die verschiede-
nen Harmoniestimmen-Modi?
Zu jeder Note, die sie singen, gibt es potenziell viele »passende«
Noten, die sie als Harmoniestimmen ergänzen könnten. Damit das
VoiceWorksPlus nun die »richtigen« Noten erzeugt, müssen Sie
ihm mitteilen, welches Ergebnis Sie erreichen wollen. Grundlage
dafür sind die verschiedenen Harmoniestimmen-Modi. Jeder
Harmoniestimmen-Modus wird auf eine bestimmte Weise ange-
steuert, und je nach gewähltem Modus führt derselbe
Gesangsvortrag zu anderen Ergebnissen.Wir wollen dies mit einer
Analogie erklären.
Wenn Sie zusammen mit einem anderen Musiker spielen und sin-
gen, werden Sie sich vorher in der Regel über bestimmte musikali-
sche Parameter verständigen. Dabei geht es natürlich darum, sich
musikalisch auf etwas festzulegen, das Sie beide wollen und das
nicht ungewollt dissonant klingt. Möglicherweise verständigen Sie
auf einen Song, den Sie beide kennen, auf eine Tonart oder mögli-
cherweise auch nur auf ein paar Akkorde, die einer von Ihnen dem
anderen zeigt. Ganz ähnlich ist es mit dem VoiceWorksPlus. Sie
müssen bestimmte musikalische Vorgaben machen, damit das
Ergebnis Ihren Vorstellungen entspricht. Die verschiedenen
Harmony-Modi dienen dazu, dem VoiceWorksPlus mitzuteilen, was
Sie sich musikalisch vorstellen.
Wie der Mitmusiker in unserem Beispiel verfügt das
VoiceWorksPlus über eine gewisse Intelligenz, die es Ihnen erleich-
tert, ein musikalisch überzeugendes Ergebnis zu erzielen. Und je
nachdem, welche Akkordstruktur Ihr Song hat und welche
Harmonielinien Sie sich vorstellen, können Sie sich diese Intelligenz
zunutze machen – oder sie einfach ignorieren. Sie treffen diese
Entscheidung, wenn Sie ein Preset auswählen, um
Harmoniestimmen für Ihren Song zu erzeugen.
Die Werkspresets sind auf der Grundlage der fünf
Harmoniestimmen-Modi organisiert:
Chords
Notes
Scale
Shift
Combi
Die »intelligenten« Harmoniestimmen-Modi (Scale, Chord und
Combi) berechnen zum Erzeugen von Harmoniestimmen eine
Tabelle, bei der jeder erkannten Note eine auszugebende Note
zugeordnet wird. Als Grundlage dienen dabei die folgenden
Parameter, die Sie vorgeben müssen:
1. Die Note, die Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt singen
2. (Im Scale-Modus): Den Grundton und die Tonleiter, die Sie am
Anfang des Songs festgelegt haben oder
3. (Im Chord-Modus:) Der Akkordgrundton und -typ, den das
VoiceWorksPlus den eingehenden MIDI-Daten entnimmt.
4. (Im Combi-Modus:) Den Grundton und die Tonleiter, die Sie
am Anfang des Songs festgelegt haben – sowie gegebenenfalls
weitere MIDI-Akkorde, mit denen Sie die vorgegebene Tonart
punktuell außer Kraft setzen (»überschreiben«) können.
In der Zuordnungstabelle wird für jede Eingangsnote eine
Ausgangsnote definiert. Das Ergebnis ist eine Begleitstimme, die der
Hauptmelodie folgt und grundsätzlich harmonisch zur Begleitung
passt.
Für die beiden nicht intelligent arbeitenden Modi Notes und Shift
gelten abweichende Regeln, weswegen sie separat beschrieben
werden.
Für den Notes-Modus ist ein MIDI-Controller (in der Regel ein
Keyboard) beziehungsweise eine MIDI-Aufnahme erforderlich, die
dem VoiceWorksPlus die Tonhöhen der Noten vorgibt, die die
Harmoniestimmen ergänzend zur Hauptmelodie singen sollen.
Sobald Sie mit Ihrer Tastatur oder einer MIDI-Spur Noten vorge-
ben, werden diese verwendet –unabhängig vom Tonhöhenverlauf
der am Eingang anliegenden Melodie.
Im Shift-Modus folgen die Harmoniestimmen der Tonhöhe der
Hauptmelodie in einem festgelegten Intervall. Dieser Modus eignet
sich am ehesten für Unisono-Doubling, Oktavierung, Spezialeffekte
und »Goth«-artige Quinten. Er eignet sich nicht für klassische
Harmoniestimmen, da diese Harmoniestimmen normalerweise auf
diatonischen Intervallen basieren und/oder berücksichtigen, welche
Note einer Tonleiter die Hauptstimme gerade singt.
Auf der folgenden Seite sehen Sie die verschiedenen
Harmoniestimmen-Modi im Vergleich.
20
HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND TIPPS
Harmoniestimmen-Modi im Vergleich
Die folgende Tabelle zeigt die Vorzüge und möglichen Nachteile der
verschiedenen Harmoniestimmen-Modi.
Welcher Harmoniestimmen-Modus eig-
net sich am besten für mich?
Die obige Tabelle vermittelt Ihnen wahrscheinlich schon einen
guten Eindruck davon, welcher Harmoniestimmen-Modus sich am
ehesten für Ihre Arbeitsweise eignet. Im folgenden Abschnitt wird
der Shift-Modus nicht beschrieben, da er kein echter
Harmoniestimmen-Modus ist.
»Sollte ich mit Chord-Presets arbeiten?«
Wenn Sie ein Tasteninstrument spielen, eignen sich die Chords-
Preset wahrscheinlich am besten für Sie. Sie wählen dann einfach
ein Preset aus, in dem Intervalle über oder unter der
Melodiestimme definiert sind und fangen an, auf Ihrem Instrument
zu spielen, während Sie singen. Wenn Sie eine
Harmoniestimmenbegleitung wünschen, müssen Sie lediglich mit
der Harmony-Mute-Funktion die Stummschaltung der Harmonien
aufheben – diese Funktion kann per Fußschalter gesteuert werden.
Das VoiceWorksPlus bietet im Chord-Modus eine neue Funktion,
die seine Flexibilität nochmals deutlich steigert: den »Improvise«-
Modus. Der entsprechende Parameter befindet sich im Setup-
Menü. Drücken Sie die Setup-Taste und wechseln Sie dort zur Seite
U2. Nachdem Sie diese Funktion aktiviert haben, wirkt sie sich auf
alle Chord-Modus-Presets aus. Im Gegensatz zum »klassischen«
Chord-Modus, bei dem jede Note einen Akkordwechsel auslöst,
sind bei aktivierter Improvise-Funktion drei Noten erforderlich,
damit ein Akkordwechsel erfolgt. So haben Sie beim Spiel auf Ihrer
Tastatur mehr Freiheiten; Sie können Basslinien,Verzierungen und
Teilakkorde spielen, während Sie singen und gleichzeitig Harmonien
erzeugen.
»Sollte ich mit Scale-Presets arbeiten?«
Wenn Sie als Gitarrist in einer Liveband spielen, erzielen Sie mir
dem Scale-Modus die besten Ergebnisse, da Sie im Verlauf des Songs
– anders als bei den MIDI-basierten Modi – keine musikalischen
Informationen bereitstellen müssen. Sie müssen lediglich Grundton
und Tonleiter vorgeben oder ein Preset laden, in dem diese
Parameter passend zu Ihrem Song gespeichert sind. Das dauert nur
einen kurzen Moment; danach können Sie einfach spielen und sin-
gen. Wenn Sie dann im Songverlauf Harmoniestimmen wünschen,
drücken Sie einfach den Taster Ihres Fußschalters, der der
Harmony-Mute-Funktion zugeordnet ist. Auf dieselbe Weise kön-
nen Sie die Harmoniestimmen auch wieder abschalten. Bei man-
chen Songs kann es vorkommen, dass die Harmoniestimmen und
Harmony-Modus Verarbeitetes Signal Vorzüge Mögliche Probleme
Scale Vorgabe von Grundton und Tonleiter Führt bei minimalen Vorgaben zu den
natürlichsten Ergebnissen. Schnellsee
Möglichkeit, begleitende
Harmoniestimmen zu erzeugen.
Diatonische Harmonien passen nicht
zu allen Akkordbegleitungen. Der
Anwender muss Grundton und
Tonleiter korrekt vorgeben.
Chord Vorgabe von Akkorden auf einem
MIDI-Instrument
Bei praktisch jeder Art von
Akkordwechsel verwendbar.
Klingt bei eingeschränkten
Harmoniewechseln nicht immer rea-
listisch.
Combi Vorgabe von Grundton und Tonleiter,
punktuell Vorgabe von Akkorden auf
einem MIDI-Instrument zur
Fehlerkorrektur bei unerwünschten
Intervallen
Optimale Kombination der natürlich
klingenden Harmoniestimmen des
Scale-Modus und der Flexibilität des
Chord-Modus
Der Anwender muss Grundton und
Tonleiter korrekt vorgeben.
Shift Vorgabe des Intervalls mit dem
Voicing-Parameter oder Auswahl
eines Shift-Modus-Presets
Einfachste Anwendung Feste Intervalle sind für eine musika-
lisch sinnvolle
Harmoniestimmenerzeugung in der
Regel nicht geeignet.
Notes Vorgabe von Harmonien/Melodien
mit einem MIDI-Instrument oder
einer Spur eines MIDI-Sequencers
Es können komplexe Harmonien
erzeugt werden, die sich unabhängig
von der gesungenen Stimme ändern.
Spielerisches Können erforderlich.
Aufgrund der Stimmzuordnung kann
es vorkommen, dass weit außen plat-
zierte Stimmen im Stereopanorama
ihre Position tauschen.
Notes 4 Channel Vorgabe von Harmonien/Melodien
auf vier MIDI-Kanälen/Spuren mit
MIDI-Instrumenten und/oder einem
MIDI-Sequencer
Jede Stimme kann jeden gewünsch-
ten Melodieverlauf erzeugen. Sie
können auf jedem Kanal einen
Pitchbender gezielt einsetzen, um
einen besonders realistischen
Eindruck zu schaffen. Die
Panoramaposition und das
Geschlecht einer Stimme ändern
sich nicht ungewollt.
Die Vorgabe der zu singenden
Melodie(n) erfordert mehr Zeit.
Sequencerkenntnisse sind erforder-
lich.
21
die von anderen Instrumenten gespielten Akkorde und Noten nicht
optimal zusammenpassen. Bei den Songs, in denen die
Harmoniestimmen ohne manuelle Eingriffe Ihrer Stimme folgen,
wird Ihr Publikum aber zweifellos beeindruckt sein.
»Sollte ich mit Combi-Presets arbeiten?«
Wenn Sie auf der Bühne einen Sequencer als Playback-
Unterstützung verwenden oder Ihre Musik zu Hause aufnehmen,
erhalten Sie mit dem Combi-Modus eine hervorragende
Kombination aus den natürlich klingenden Notenwechseln des
Scale-Modus und der Möglichkeit, per MIDI problematische
Intervalle in Echtzeit zu »überschreiben«. Da das Vorgeben von
Akkorden in der Regel nur an einzelnen problematischen Stellen
erforderlich ist, müssen Sie an eben diesen Stellen daran denken,
korrigierend einzugreifen, was in einer Livesituation nicht immer
einfach ist. Für solche korrigierenden Eingriffe sind auch keine
besonderen spielerischen Fähigkeiten erforderlich.
»Welche Möglichkeiten bieten der Notes- und der Notes-
4-Channel-Modus?«
Der Notes-Modus und seine Variation, der Notes-4-Channel-
Modus, eignen sich besonders für Homerecorder, die die
gewünschte Begleitung auf einem Keyboard vorgeben können und
wollen. Presets im Notes-Modus bieten größtmögliche Flexibilität,
da Sie auch dann auf- und absteigende Begleitstimmen erzeugen
können, wenn die Leitstimme auf einer Note verharrt oder einen
ganz anderen Verlauf nimmt.Wenn Sie gleichzeitig einen Piano- oder
Orgelpart spielen, ist der Notes-Modus etwas »unhandlich«. Er eig-
net sich jedoch optimal, wenn Sie eine außergewöhnliche
Begleitung wünschen.
Im Notes-4-Channel-Modus kann die Tonhöhe jeder einzelnen
Stimme mit individuellen Pitchbend-Steuerdaten beeinflusst wer-
den. Außerdem kommt es in diesem Modus nicht zu unerwünsch-
ten Wechseln der Singstimmen (die bei starkem Panning der
Stimmen unangenehm auffallen können). Daher eignet sich dieser
Modus besonders gut für Studioproduktionen oder vorproduzier-
te Begleitspuren.
»Wie verwende ich die Harmony-Hold-Funktion?«
Um bei Harmoniestimmen-Presets die Harmony-Hold-Funktion zu
aktivieren, drücken Sie eine der drei Tasten eines Switch-3-
Fußschalters (optionales Zubehör) oder senden Sie via MIDI eine
bestimmte Continuous-Controller-Nachricht, während die
Singstimme eine Note hält.Wenn Sie die Hold-Funktion auslösen,
während Sie eine gesungene Note halten, wird der gesungene Vokal
im Harmoniestimmenblock des VoiceWorksPlus geloopt – also
wiederholt wiedergegeben. Sie können dann über diesen gehalte-
nen Vokal, wenn Sie möchten, eine improvisierte Melodie singen.
Bei Presets im Notes-Modus arbeitet diese Funktion etwas anders.
Singen und halten Sie eine Silbe und aktivieren Sie dann den Hold-
Modus. Sie können dann aufhören zu singen und – während Sie den
Fußschalter weiter gedrückt halten – auf Ihrem MIDI-Keyboard mit
dem gehaltenen Vokal Riffs und Melodien spielen.
Diese Funktion ermöglicht beeindruckende Live-Inszenierungen, da
das Ergebnis offensichtlich über das hinausgeht, was ein einzelner
Sänger zu tun vermag.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND TIPPS
22
Voicing-Intervalle bei Scale-Modus-
Presets
+2 Oktaven (+2ve)
++7
++6
++5
++4
++3
++2
+1 Oktave (+1ve)
+7
+6
+5
+4
+3
+2
Unisono
-2
-3
-4
-5
-6
-7
-1 Oktaven (-1ve)
- -2
- -3
- -4
- -5
- -6
- -7
-2 Oktaven (-2ve)
HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND TIPPS
Tonleiterarten und Voicings
Die obige Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den sechs
Tonleitern. Sie zeigt jeweils das dritte und fünfte Intervall für
Eingangsnoten in der Tonart C.
Die fett dargestellte Linie am oberen Rand steht für die Tonhöhe
der Hauptstimme.
»k.V.« steht für »keine Veränderung« und bedeutet, dass die
Harmoniestimme beim Empfang dieser Tonhöhe die vorherige
Tonhöhe so lange hält, bis wieder eine Tonhöhe empfangen wird, die
eine Änderung auslöst.
Die Tabelle rechts zeigt den Umfang der Harmoniestimmen-
Voicings, die im Scale-Modus zur Verfügung stehen.
Hauptstimme C C# D Eb E F F# G G# A Bb B
MAJ1 3rd Above E kv F kv G A kv B kv C D D
5th Above G kv A kv B C kv D kv E F F
MAJ2 3rd above E kv F kv G A kv C kv C D D
5th above G kv A kv C C kv E kv E F F
MAJ3 3rd above E kv F kv G A kv Bb kv C D D
5th above G kv A kv Bb C kv D kv E F F
MIN1 3rd above Eb kv F G kv Ab kv Bb C kv D kv
5th above G kvBbBbkvC kvD EbkvF kv
MIN2 3rd above Eb kv F G kv A kv Bb C kv D kv
5th above G kv A Bb kv C kv D Eb kv F kv
MIN3 3rd above Eb kv F G kv Ab kv B C kv D kv
5th above G kv A Bb kv C kv D Eb kv F kv
23
Übersicht Akkordtypen und
Voicings
Nachfolgen erhalten Sie weitere Informationen darüber, wie der
Chord-Modus arbeitet. In der linken Spalte werden (auf der Basis
des Akkordgrundtons C) die Akkorde gezeigt, die das
VoiceWorksPlus erkennt. Rechts in der Tabelle werden die Töne
gezeigt, die Sie zusammen spielen beziehungsweise in Form einer
MIDI-Spur zuspielen müssen, damit VoiceWorksPlus den entspre-
chenden Akkordtyp erkennt.
Erkannte Akkordtypen auf Grundton C
Typ Erforderliche Noten
Maj C E G
Maj6 C E G A
Maj7 C E G B
Maj7sus4 C F G B
Min C Eb G
Min6 C Eb G A
Min7 C Eb G Bb
Min7b5 C Eb Gb Bb
Dim C Eb Gb
Dim7 C Eb Gb Bbb (entspr.A)
Dom7 C E G Bb
Dom7b5 C E Gb Bb
Aug C E G#
Aug7 C E G# Bb
Sus C F G
Sus2 C D G
Sus7 C F G Bb
HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND TIPPS
Voicing-Intervalle in Chord-Modus-
Presets
+2 Oktaven
+1 Oktave
Up 6
Up 5
Up 4
Up 3
Up 2
Up 1
Unisono
Down 1
Down 2
Down 3
Down 4
Down 5
-1 Oktave
-2 Oktaven
Bass 2
Bass 1
Root 2
Root 1
24
Übersicht
Wenn Sie ein Preset mit aktiviertem Voice Modeling laden, sehen
Sie ein M: im linken unteren Teil der Anzeige. Das »M:« zeigt an, dass
die Hauptkomponente dieses Presets der Voice-Modeling-Effekt ist.
Neben diesem »M:« werden weitere Informationen angezeigt: das
verwendete Pitchshifting-Verfahren und die Intensität.
Die Voice-Modeling-Technologie umfasst die folgenden Algorithmen
für die Bearbeitung Ihrer Stimme:
Resonanz (wird mit dem Parameter »FreqncyStyle« eingestellt)
Inflection (wird mit dem Parameter »HumanStyle« eingestellt)
Vibrato (wird mir dem Parameter »VibratoStyle« eingestellt)
Growl/Breath (wird mit dem Parameter »GlottalStyle« einge-
stellt)
Sie können Voice Modeling auf Ihre Stimme anwenden, um eine
ganze Reihe von Ergebnissen zu erreichen:
Verbessern Sie den Klang einer etwas zu dünn klingenden
Stimme, ohne einen Equalizer anzuwenden.
Erschaffen Sie »virtuelle Stimmen«, um beispielsweise den Stil
eines bekannten Sängers zu imitieren oder ungewöhnliche
Effekte zu erzeugen.
Erzeugen Sie aus einer einzelnen Stimme ein Duett.
Außerdem kann die Tonhöhe der mit Voice Modeling bearbeiteten
Stimme chromatisch oder diatonisch verschoben werden, um
Duette, Doubling-Effekte oder spezielle Harmoniestimmen zu
erzeugen.
Jede Voice Modeling-Block kann eigenständig oder in Verbindung
mit anderen Blöcken genutzt werden. Für die Werkspresets wurden
verschiedene Zusammenstellungen dieser Blöcke verwendet, die
Sie auch als Ausgangspunkt für Ihre eigenen Presets nutzen können.
Je besser Sie verstehen, welche Funktionen die einzelnen Blöcke
haben, um so effektiver können Sie diese verwenden, bearbeiten
und Ihre eigene Presets erstellen.
Das Bearbeitungsmenü für jeden umfasst die Parameter »Style«
(Stil) und »Amount« (Betrag). Die Stile wurden auf der Grundlage
des Mittelwertes (50) programmiert. Damit haben Sie genügend
Spielraum, um die Intensität des entsprechenden Effekts zu erhö-
hen oder zu reduzieren.
Ein Hinweis zur Verwendung von Stilen im VoiceWorksPlus: Die
Stile des VoiceWorksPlus sind gewissermaßen »Presets innerhalb
von Presets«. Sie ermöglichen es Ihnen, besonders schnell zum
gewünschten Sound zu kommen. Um einen bestimmten Effekt zu
erzielen, ist eine Vielzahl von Einstellungen erforderlich – solche, die
der Anwender bearbeiten kann und andere, die »hinter den
Kulissen« vorgenommen werden. Die Stile des VoiceWorksPlus fas-
sen diese Einstellungen zusammen. Sie können diese Stile bearbei-
ten. Alle Änderungen, die Sie vornehmen, werden als Bestandteil
eines Presets gespeichert.
Auf den folgenden Seiten werden die Effekt-Menüs beschrieben,mit
denen Sie die verschiedenen Voice Modeling-Einstellungen bearbei-
ten können. Jeder Effekt wird kurz beschrieben.Anschließend wer-
den die zugeordneten Menüs und die Parameter aufgeführt.
Preset-Typ – Menü PC
Bei Harmoniestimmen-/Doubling-Presets werden in diesem
Bereich die Einstellungen und Effektparameter aller vier
Harmoniestimmen konfiguriert. Bei Lead-Modeling-Presets konfigu-
rieren Sie hier die Voice-Modeling-Blöcke, mit denen eine einzelne
Stimme modelliert wird.
Inflection-Effekt für Hauptstimme
(»HumanStyle«) – Menüs L0 bis L2
Inflection ist der Effektblock des VoiceWorksPlus, der für die auto-
matische Veränderung von Tonhöhe und Timing zuständig ist. Die
Effekte in diesem Block können unter anderem für die folgenden
Anwendungen eingesetzt werden:
Erzeugen Sie einen Tonhöhenverlauf am Anfang einer gesunge-
nen Note oder eines gesprochenen Wortes, um die
Charakteristik der Stimme zu ändern.
Verwenden Sie subtile Timing- und
Tonhöhenmodulationseffekte.
Erschaffen Sie bizarre, »unmenschlich« klingende Spezialeffekte.
Die Humanizing-Stile in diesem Menü sind grundsätzlich dieselben
wie bei den Harmoniestimmen-Presets; zusätzlich finden Sie hier
aber Parameter für die »Scoop«-Komponente des Effektblocks.
L0: Humanizing-Stil und -Intensität
Mit dem Soft Knob »Edit 1« wählen Sie den gewünschten Stil. Mit
»Edit 2« stellen Sie die Intensität ein. Die Stile sind in Vierergruppen
organisiert – diese Kategorisierung ist in erster Linie für die
Verwendung in Harmoniestimmen-Presets von Interesse. Es gibt
geringfügige Unterschiede zwischen den Stilen in einer Gruppe.
Wählen Sie die Variante, die in Ihrem Voice-Modeling-Preset die
besten Ergebnisse liefert.
L1: Zufallsgesteuerte Änderung von Tonhöhe,Timing und
Pegel (Intensität und Geschwindigkeit)
Mit dem Parameter »Rand« (Randomization) können Sie die
Parametergruppen für die zufallsgesteuerte Änderung von
Tonhöhe,Timing und Pegel auswählen.
Mit dem Parameter »Amt« (Amount = Intensität) stellen Sie die
Modulationsintensität ein – für die Tonhöhe in Cent (c), für das
Timing in Millisekunden (ms) und für den Pegel in Dezibel (dB).
Mit dem Parameter »Rate« können Sie die Geschwindigkeit der
gewünschten Modulation festlegen.
L2: Scoop-Effekt – Intensität, Dauer und zufällige
Variation
Mit dem Parameter »ScpAmt« (Scoop Amount) legen Sie den
Umfang der Tonhöhenhüllkurve (null bis acht Halbtöne) fest, die der
Scoopeffekt während des Einsetzens umfassen soll. Beachten Sie,
dass der Scoop bei jedem Stil etwas anders verläuft.
Mit dem Parameter »Dur« (Duration = Dauer) legen sie fest, wie
lange es dauert, bis nach dem Durchlaufen des Scoops die
Zieltonhöhe erreicht wird.
»Rand« (Randomization = Zufällige Änderung) variiert bei jedem
Einsetzen einer neuen Note – beziehungsweise jedem neuen
gesprochenen Wort – verschiedene Werte des aktuellen Stils
zufallsbasiert, so dass jedes Mal ein etwas anderer Effekt zu hören
ist.
MODELLIEREN DER HAUPTSTIMME
25
Vibrato (VibratoStyle) – Menüs L3 bis
L6
Als Gesangstechnik muss Vibrato wohl nicht erst vorgestellt wer-
den.Aber wir wollen die Art und Weise erläutern, in der Vibrato im
VoiceWorksPlus umgesetzt wird. Der Vibrato-Block kann dazu ver-
wendet werden, einem Sänger eine »zweite Identität« zu geben.
Wenn dieser Effektblock bei der Aufnahme eingesetzt wird, können
Sie mit einem einzelnen Sänger mehrere Gesangsspuren aufnehmen
– und allein dadurch, dass Sie diese Einzelaufnahmen mit verschie-
denen Stilen des Vibrato-Blocks bearbeiten, den Eindruck erschaf-
fen, dass hier ein Chor aus verschiedenen Sängern zu hören ist. So
kommen Sie schneller und einfacher zu Ergebnissen, als wenn sich
der Sänger bemüht, immer wieder in einer für ihn unnatürlichen
Weise zu singen, um den Eindruck verschiedener Stimmen zu schaf-
fen.
Mit den verschiedenen Vibrato-Stilen kann das Voice Modeling
Stimmen auf sehr überzeugende Weise verwandeln, denn diese Stile
entstanden durch die sorgfältige Analyse zahlreicher
Gesangsstimmen.
Wenn Sie den Vibrato-Block verwenden wollen, um einer
Singstimme ein anderes Vibrato aufzuprägen, sollte der Sänger mit
möglichst wenig oder gar keinem Vibrato singen. Beachten Sie bitte
auch, dass nach dem Wechsel zu einem anderen Vibrato-Stil die
Änderung erst hörbar wird, wenn eine neue Note gesungen wird,
die den neuen Stil aktiviert.
L3:Vibrato-Stil und -Intensität
Mit dem Parameter »VibratoStyle« können Sie den Vibrato-Stil aus-
wählen, der Ihrer Stimme aufgeprägt werden soll. Es stehen Ihnen
hier dieselben Vibrato-Stile zur Verfügung wie bei den
Harmoniestimmen-Presets. Sie sind in Vierergruppen organisiert
und nummeriert. Diese Aufteilung ist in erster Linie von Interesse,
wenn Sie vier Harmoniestimmen gleichzeitig verwenden. Aber
auch, wenn Sie mit nur einer Stimme arbeiten, können Sie diese
Variationen effektiv nutzen.
Mit dem Parameter »Amount« (Intensität) können Sie die
Tonhöhenmodulation durch den gewählten Vibrato-Stil verstärken
oder abschwächen. »Nom« ist der Wert, mit dem der gewählte Stil
erstellt wurde.
L4:Vibrato-Intensität, -Hüllkurve und -Dauer
Mit »VibAm« (Vibrato Amount = Vibrato Intensität) legen Sie den
Tonumfang, den das Vibrato abdecken soll, in Cent (Hundertstel
Halbtönen) fest.Bei der Einstellung »100c« überstreicht das Vibrato
einen Tonumfang von 100 Cent; also einen Halbton – wobei der
Ausschlag nicht notwendigerweise zu gleichen Teilen über und
unter der Ausgangstonhöhe erfolgt.
Mit »Env« (Envelope = Hüllkurve) können Sie einen Abschnitt der
Hüllkurve (des zeitlichen Verlaufs des Vibratos) auswählen, um dann
dessen Dauer mit dem Parameter »Time« festzulegen. Die wählba-
ren Abschnitte sind »Atk« (Attack = Anstiegszeit), »Sus« (Sustain =
Haltephase) und »Rel« (Release = Freigabezeit).
Mit dem Parameter »Time« (Zeit) legen sie die Dauer des gewähl-
ten Hüllkurvenabschnitts (Attack, Sustain oder Release) für den
Vibrato-Effekt fest. Die Einstellung erfolgt in Millisekunden. Wenn
Sie einen zu langen Wert für die Anstiegsphase (Attack) wählen,
werden Sie nur dann ein Vibrato hören, wenn Sie sehr lange Noten
singen.
L5: Frequenz,Verzögerung vor dem Einsetzen und zufälli-
ge Änderung
Der Parameter »VbFrq« (Vibratofrequenz) steuert die
Periodendauer oder Geschwindigkeit des Vibratos.
Der Parameter »OnDly« (Onset Delay = Verzögerung vor dem
Einsetzen) legt fest, wie lange es nach dem Einsetzen der Note dau-
ert, bis die Vibrato-Hüllkurve (mit ihren Phasen Attack, Sustain und
Release) durchlaufen wird.Wenn Sie »OnDly« auf einen zu hohen
Wert einstellen, ist der Effekt möglicherweise nicht zu hören!
Mit dem Parameter »Rand« (Randomization = Zufällige Änderung)
können Sie eine leichte Variation des gewählten Vibrato-Stils bei
jeder neu einsetzenden Note erzwingen.
L6:Tremolo und Phase
Der Parameter »VbTrem« (Vibrato Tremolo) steuert die
Pegeländerung für den Verlauf des Vibratos. Bei der Einstellung »0
dB« gibt es keinen Lautstärkeverlauf; bei »6 dB« hingegen ist eine
deutlich wahrnehmbare Hüllkurve zu hören.
Mit dem Parameter »Phase« können Sie die Periode der
Lautstärkeschwankungen (Tremolo) auf die Tonhöhenmodulation
(Vibrato) abstimmen. Wenn Sie diesen Parameter auf »0« einstel-
len, sind beide synchronisiert. Bei Werten über und unter »0« wer-
den die Spitzen der Lautstärkehüllkurve verschoben, so dass sie
nicht mehr synchron zur Tonhöhenhüllkurve sind.
Resonanz (FreqncyStyle) – Menu L7
Der Resonance-Block simuliert Veränderungen in der Physiologie
des menschlichen Vokaltrakts. Bei musikalischen Anwendungen
kann dieser Block beispielsweise verwendet werden, um die
Stimme eines Sängers tiefer und voller klingen zu lassen, ohne die
Tonhöhe zu ändern, oder um einen Sänger jünger wirken zu lassen.
Der Resonance-Block kann auch verwendet werden, um den Klang
einer Stimme in einem Break oder beim Refrain anders klingen zu
lassen. Sänger, die zum Beispiel Radiospots für mehrere Kunden
innerhalb einer Branche produzieren, können verschiedene
Resonance-Einstellungen verwenden, um unterschiedliche »virtuel-
le Stimmen« zu schaffen und zu vermeiden, dass sich die Zuhörer
an ihrer Stimme satt hören.
Mit dem Parameter »FreqncyStyle« (Frequenzstil) können Sie ein
vorbereitetes Klangmodell für Ihre Stimme auswählen. Die verfüg-
baren Stile decken den Bereich von »sattem« bis »dünnem«
Klangbild ab.
Mit dem Parameter »Amt« (Amount = Intensität) können Sie die
Wirkung dieses Frequenz-Effekts verstärken oder abschwächen.
Wenn Sie einen Stil laden, ist die Intensität auf den Wert eingestellt,
mit dem er werksseitig programmiert wurde.
Zur Veränderung des Klangs stehen Ihnen weitere Parameter zur
Verfügung: »Trct« (Tract) im Menü L9 sowie »Frmt« (Formant) und
»Hybr« (Hybrid) im Menü S1. Sie werden weiter unten erläutert.
MODELLIEREN DER HAUPTSTIMME
26
»Growl«/»Breath« (GlottalStyle) –
Menüs L8 bis L9
Sie können den Growl/Breath-Block verwenden, um den Eindruck
zu schaffen (oder zu verstärken), dass ein Sänger nahe am Mikrofon
»haucht« oder flüstert. Dieser Effekt erinnert an die »knödelnden«
Stimmen von Sängern wie Louis Armstrong oder Bob Seger. Das
beste Ergebnis erzielen Sie wahrscheinlich, wenn Sie diesen Effekt
hören, während Sie singen. Sie können ihn aber natürlich auch auf
eine bereits aufgenommen Stimme anwenden. Sie können den
Breath-Effekt oder den Growl-Effekt verwenden; nicht jedoch
beide gleichzeitig. Breath-Effekte werden mit der Leiststimme sum-
miert (gemischt), während bei der Verwendung der Growl-Effekte
ausschließlich das bearbeitete Signal zu hören ist
L8: Glottal – Stil und Intensität
Sie können den Parameter »Glottal Style« auf »Brth« (= Breath)
oder »Grwl« (Growl) einstellen.
Mit dem Amount-Parameter stellen Sie die Intensität des gewählten
Effekts (Breath oder Growl) ein. Das mögliche Maximum ergibt sich
aus dem gewählten Stil.
L9:Voice-, Glottal Mix und Tract-Parameter
Die Parameter »Voice« und »Glotl« (»Voice Level«/»Glottal
Level«) stehen nur bei den Breath-Stilen zur Verfügung.
Mit dem Parameter »Voice« können Sie den Stimmpegel absenken,
wenn Sie möchten, dass der Breath-Effekt deutlicher zu hören ist.
Sie können diesen Parameter auch verwenden, um Ihre Stimme
vollständig aus dem Mix zu entfernen und nur den Breath-Effekt zu
hören.
Mit dem Parameter »Glotl« (Glottal) können Sie den Pegel des
Breath-Effekts – in Bezug auf die werksseitige Vorgabe – erhöhen
oder vermindern.
Der Parameter »Trct« (Tract) erlaubt eine weitergehende
Veränderung des Frequency-Effekts. Er dient dazu, den Effekt an
einen einzelnen Sänger anzupassen. Um mit einem bestimmten Stil
ein optimales Ergebnis zu erhalten, sollte ein Sänger mit einer tie-
fen Stimme diesen Parameter auf einen Wert unter 100 einstellen.
Sänger mit einer eher dünnen Stimme sollten dementsprechend
eine Einstellung über 100 wählen. Sie können diesen Parameter
aber natürlich auch anders einstellen, um interessante Effekte zu
erzielen.
Bei einem Wert von 100 hat der Tract-Effekt keine Auswirkung.
Wenn kein Stil geladen wurde oder wenn der aktuelle Frequenzstil
»0« ist, ist kein Tract-Effekt möglich.
Pitchshifting – Menüs S0 bis S3
Mit dem Pitchshifting-Effekt können Sie den Charakter einer
Stimme dramatisch verändern.Von tiefen Bassstimmen über simu-
lierte Duetten einer männlichen und weiblichen Stimme bis zu
schwindelerregend hohen Sopranstimmen: Dieser Block eröffnet
ein weitreichendes klangliches Spektrum.
Für die Bearbeitung im Voice Modeling-Block stehen zwei
Pitchshifting-Verfahren zur Verfügung: chromatisch und tonleiterba-
siert. Sie können das chromatische Pitchshifting zum Oktavieren
oder für andere Intervalle verwenden, die sich im musikalischen
Kontext nicht ändern sollen. Mit dem tonleiterbasierten
Pitchshifting können Sie die mit dem Voice-Modeling-Block bear-
beitete Stimme in einer bestimmten Tonart singen lassen. Dieser
Modus ist vergleichbar mit den Scale-Harmoniestimmen-Modi der
Harmoniestimmen-Presets.
S0: Pitchshifting-Verfahren, Intensität und Tonart*
Mit dem Parameter »Shift« legen Sie fest, ob das Pitchshifting chro-
matisch (Einstellung »Chroma«) oder diatonisch erfolgen soll
(Einstellungen »Maj1« bis »Maj3«, »Min1« bis »Min3« und »Cust«).
* Der Parameter für die Tonart (Key) erscheint in der Anzeige, sobald
Sie den »Shift«-Parameter auf eine der Tonleitern (also auf einen
anderen Wert als »Chroma«) einstellen. Der Parameter »Key«
erscheint also nicht, wenn Sie als Pitchshifting-Verfahren »Chroma«
wählen.
Mit dem Parameter »Amount« legen Sie die Tonhöhenverschiebung
entweder (im chromatischen Modus) als festes Intervall oder dia-
tonisch (tonleiterbasiert) fest.Wenn Sie den Parameter »Shift« auf
»Chroma« eingestellt haben ist der Parameter »Amount« in Cent
(Hundertstel Halbtöne) skaliert. 0Der Wert »0c« bedeutet, dass
keine Tonhöhenverschiebung erfolgt.
Wenn der Parameter »Shift« auf eine der Tonleitern eingestellt ist,
definieren Sie mit dem Key-Parameter hingegen ein Voicing (also ein
tonleiterbasiertes Intervall). So verhalten sich auch die
Harmoniestimmen-Presets im Scale-Modus. Die Einstellung »Uni«
steht für »unisono«; hier findet also keine Verschiebung statt.
S1: Formant, Hybrid-Intensität
Mit dem Parameter »Frmnt« (Formant) kann – unabhängig von der
Tonhöhe und Tonhöhenverschiebung – die männliche oder weibli-
che Färbung des Timbres beeinflusst werden. Dieser Parameter
kann in einem Bereich von -50 (volle, männlich klingende Stimme)
bis +50 (weiblich, bei Extremwerten fremdartig klingend) einge-
stellt werden. Bei der Einstellung »0« werden die Formanten nicht
geändert.
Parameter »Hybr« (Hybrid Amount). Dieser Parameter wirkt sich
nur dann aus, wenn die Tonhöhe der Voice Modeling-Stimme per
Pitchshifting geändert wird. Es werden normalerweise zwei Arten
von Tonhöhenverschiebungsverfahren unterschieden:
Formantkorrigiertes und
»Instrumentales« Pitchshifting.
Eine Tonhöhenverschiebung mit Formantkorrektur erhält den
natürlichen Charakter einer Stimme besser. Eine nicht formantkor-
rigierte (instrumentale) Tonhöhenverschiebung hingegen erhält den
Stimmcharakter nicht und führt zu »Micky Maus«- oder »Darth
Vader«-Effekten, wie man sie von Spezialeffekten oder älteren
Pitchshiftern kennt. Der »Hybrid Amount«-Parameter ermöglicht
es, Mittelwerte zwischen diesen beiden Verfahren zu nutzen, um das
resultierende Timbre zu beeinflussen.
Bei der Einstellung »Auto« erfolgt eine vollständige
Formantkorrektur. Die numerischen Werte zwischen »0« (vollstän-
dig »instrumentales« Pitchshifting) bis »100« (nahe an der »Auto«-
Einstellung) erlauben eine genauere Steuerung.
S2: Portamentozeit und Smoothing
Mit dem Parameter »Porta« (Portamentozeit) können Sie die
Geschwindigkeit verlangsamen, mit der die Tonhöhe im Voice
Modeling-Block der gesungenen Tonhöhe folgt. Sie können diesen
Parameter dazu verwenden, eine mit Voice Modeling bearbeitete
Stimme eher wie einen unabhängigen, zweiten Sänger klingen zu
lassen. Dieser Eindruck entsteht dadurch, dass die Voice-Modeling-
Stimme der Tonhöhe der Leitstimme in einem gewissen zeitlichen
MODELLIEREN DER HAUPTSTIMME
27
Abstand folgt. Bei niedrigen Werten entsteht der Eindruck, dass
hier ein zweiter Sänger ein wenig »neben der Spur« singt; bei höhe-
ren Werten wird dieser Effekt dramatisch gesteigert. Der vorgege-
bene numerische Wert entspricht etwa der Zeit, die für den
Wechsel zwischen zwei Tonhöhen erforderlich ist.
Smooth (Smoothing): Der Parameter »Smoothing« wirkt bei nie-
drigen Werten – oder der Einstellung Null – wie eine
Tonhöhenkorrektur für die per Pitchshifting transponierte Stimme.
Im Melodieverlauf werden die Übergänge zwischen den Noten
deutlich abgestuft, und die Tonhöhen der Voice-Modeling-Stimme
werden sogar dann konsequent korrigiert, wenn die unbearbeitete
Stimme die Zieltöne verfehlt oder »umkreist«. Bei niedrigen
Smoothing-Werten (die für eine korrekte Intonation sorgen) emp-
fiehlt es sich in der Regel, mit dem Portamento-Parameter die
Übergänge zwischen den Noten zu glätten.
Je höher der Smoothing-Wert, umso natürlicher wirken die Über-
gänge.Werte zwischen 60 und 70 führen zu sehr weich und ange-
nehm klingenden Ergebnissen.
Die Parameter »Smoothing« und »Portamento« kommen bei allen
Tonhöhenverschiebungsarten zur Anwendung, auch bei dem MIDI-
basierten Pitchshifting.
S3:Abschwächung nicht stimmhafter Laute
Der Parameter »UVAtn« (Unvoiced Attenuation = Abschwächung
nicht stimmhafter Laute) reduziert Zischlaute. Dies führt beim
Pitchshifting über größere Intervalle zu einem klanglich besseren
Ergebnis.
Abmischung – Menüs MV und DV
Mit den Parametern in diesen beiden Menüs können Sie die
Mischung zwischen Ihrer unbearbeiteten Stimme und der mit Voice
Modeling bearbeiteten Stimme optimieren.
MV: Model Level (Pegel der modellierten Stimme)
»Model Level« ist der Pegel der mit Voice Modeling bearbeiteten
Stimme. Die Einstellung »0 dB« steht für maximale Lautstärke.
Mit dem Parameter »Pan« können Sie die mit Voice Modeling bear-
beitete Stimme an einer beliebigen Stelle im Stereopanorama posi-
tionieren; links, rechts oder in der Mitte.
DV: Dry Voice Level (Pegel der unbearbeiteten Stimme)
Der Parameter »Dry Level« (Dry Voice Level) repräsentiert den
Pegel der unbearbeiteten Stimme, wie sie am Eingang anliegt. Bei
den Voice Modeling-Presets des VoiceWorksPlus ist die »trockene«
Stimme Ihre Singstimme ohne weitere Effekte. Sie können den
Pegel Ihrer unbearbeiteten Stimme anpassen, um beispielsweise ein
»virtuelles Duett« mit der per Voice Modeling bearbeiteten Stimme
zu realisieren.
Der Parameter »Pan« dient dazu, Ihre unbearbeitete Stimme links
oder rechts im Stereopanorama zu platzieren.
MODELLIEREN DER HAUPTSTIMME
Übersicht
Im Kapitel »Schnelleinstieg« wird die Tonhöhenkorrektur kurz vor-
gestellt. Im Kapitel »Tonhöhenkorrektur« finden Sie ausführlichere
Informationen zur Verwendung dieser Funktion und die dabei ver-
wendeten Bearbeitungsmenüs.
Womit Sie rechnen können
Eine häufig gestellte Frage lautet: »Werde ich wie [Name eines
begabten Sängers] klingen, wenn ich mit Tonhöhenkorrektur arbei-
te?« Diese Frage lässt sich am ehesten so beantworten:Wenn ein
guter Sänger mit Tonhöhenkorrektur arbeitet, kann er noch besser
klingen.
Damit eine in Echtzeit (also live, und nicht als nachträgliche
Bearbeitung im Studio) ausgeführte Tonhöhenkorrektur optimale
Ergebnisse liefert, sollten die folgenden Voraussetzungen erfüllt
sein:
Grundton und Tonleiter sind korrekt eingestellt.
Sie singen so gut wie möglich.
Alle Parameterwerte sind auf sinnvolle Werte eingestellt.
Beachten Sie bitte, dass eine korrekt angewendete
Tonhöhenkorrektur sich möglicherweise sehr subtil auswirkt.
Wie wird die Korrektur angewendet?
Die Tonhöhenkorrektur wirkt sich bei Harmoniestimmen-Presets
und Modeling-Presets verschieden aus.
Bei Harmoniestimmen-Presets wird die Tonhöhenkorrektur auf
Ihre unbearbeitete Stimme angewendet. Diese tonhöhenkorrigier-
te Stimme wiederum wird zur Erzeugung der Harmoniestimmen
verwendet. Die Tonhöhenkorrektur wird hier also so angewendet,
als wenn Sie ein entsprechendes Gerät zwischen Ihr Mikrofon und
den Harmoniestimmengenerator geschaltet hätten.
Bei Modeling-Presets wird die Tonhöhenkorrektur nur auf die mit
Voice Modeling bearbeitete Stimme angewendet. Obwohl es mög-
lich ist, die unbearbeitete Originalstimme und die mit Voice
Modeling bearbeitete Stimme zusammenzumischen, wird die
Tonhöhe der Originalstimme nicht korrigiert. Die auf diese Weise
entstehenden Tonhöhenunterschiede zwischen der unbearbeiteten
und der Modeling-Stimme ermöglichen die überzeugende
Simulation von Duetten und die Erzeugung interessanter Doubling-
Effekte.
Kann ich die Tonhöhenkorrektur bei
vorhandenen Presets anwenden?
Wenn Ihnen der Klang eines bestimmten Harmoniestimmen- oder
Modeling-Presets gefällt und Sie darin die Tonhöhenkorrektur ver-
wenden wollen, folgenden Sie den Anweisungen, die Sie im Kapitel
»Einstellungen bearbeiten – Übersicht« im Abschnitt »Wie Sie die
Tonhöhenkorrektur in einem Preset verwenden« finden.
Tonhöhenkorrektur-Menüs CO bis C2
In diesen drei Menüs finden Sie alle Korrekturparameter mit
Ausnahme des Correction-Schalters an der Vorderseite.
C0: Grundton und Tonleiter für die Korrektur
Geben Sie hier den Grundton und die Tonleiter des Songs an, für
den Sie dieses Preset verwenden wollen. Die verfügbaren
Einstellungen für die Tonleiter (Scale) sind:
Major (Dur)
Minor-Har (harmonisches Moll)
Minor-Nat (reines/natürliches Moll)
Minor-Asc (aufsteigend melodisches Moll)
Chro (Chromatisch)
Custom (Benutzerdefiniert)
Die Töne der hier ausgewählten, aktiven Tonleiter werden im Menü
C2 für den aktuellen Grundton angezeigt. Bei der benutzerdefi-
nierten Tonleiter (Custom) können Sie selbst die Noten festlegen,
auf die die Tonhöhe korrigiert werden soll.
Wenn es in dem Song, in dem Sie das Preset verwenden wollen,
Tonartwechsel oder Modulationen gibt, müssen Sie im Songverlauf
den Grundton ändern. Dazu haben Sie die folgenden Möglichkeiten:
Für Liveauftritte können Sie zwei Anwenderpresets erzeugen,
die sich nur durch die verwendete Tonleiter beziehungsweise
den Grundton unterscheiden.
Im Studio können Sie das Menü C0 auswählen und die erfor-
derliche Änderung dort manuell vornehmen.
C1: Korrekturparameter
Wenn Sie dieses Menü öffnen, zeigt es zunächst in der oberen Zeile
kurz die Namen der drei Parameter an, bevor es automatisch zur
Korrekturanzeige wechselt. Sobald Sie einen Parameterwert ein-
stellen, wechselt das Display zurück zur Anzeige der
Parameternamen.
Das Display zeigt den Umfang der vom VoiceWorksPlus ausgeführ-
ten Korrektur. Ein Ausschlag nach rechts zeigt an, dass die am
Eingang erkannte Tonhöhe zu niedrig ist. Dementsprechend erhöht
der Korrekturalgorithmus zum Ausgleich die Tonhöhe. Ein
Ausschlag nach links zeigt an, dass die erkannte Tonhöhe zu hoch ist
und die Korrektur sie daher verringert. Wenn einer der drei
Tonhöhenkorrekturwerte auf 0 eingestellt ist, schlägt die Anzeige
nicht aus, und es erfolgt keine Tonhöhenkorrektur.
Mit dem Parameter »Wndow« (Korrekturfenster) geben Sie an,
wie nahe die Stimme einem gültigen Tonleiterton sein muss, damit
eine Korrektur zu diesem Ton hin erfolgt. Die Einstellung erfolgt in
Cent (Hundertstel Halbtönen). Ein Wert von 80 Cent bedeutet
zum Beispiel, dass eine Korrektur nur dann erfolgt, wenn die
erkannte Tonhöhe 40 Cent oder weniger über oder unter einem
Tonleiterton liegt. Der Maximalwert beträgt 200 Cent. Bei dieser
Einstellung erfolgt immer eine Korrektur, da es innerhalb einer
(Dur-)Tonleiter keinen größeren Abstand als 100 Cent zwischen
zwei Tonleitertönen gibt.
Mit dem Parameter »Attk« (Korrektur-Anstiegszeit) legen Sie fest,
wie schnell der Algorithmus die Korrektur hin zum Zielton aus-
führt. Bei der Einstellung »0« erfolgt keine Korrektur. Bei der
Einstellung »100« ähnelt das Ergebnis dem berühmt-berüchtigten
TONHÖHENKORREKTUR
28
29
»Cher-Effekt«: die Tonhöhenkorrektur erfolgt (bei nicht-chromati-
schen Tonleitern) in deutlich hörbaren Stufen. Üblicherweise lassen
sich mit Werten um 20 gute Ergebnisse erzielen.
Mit dem Parameter »Amnt« (Intensität der Korrektur) können Sie
den Wirkungsgrad der Korrektur einstellen. Bei einem Wert von 50
% wird beispielsweise nur die Hälfte der erforderlichen Korrektur
hin zur Zieltonhöhe ausgeführt. Die Geschwindigkeit, in der die
Korrektur erfolgt, geben Sie mit dem Parameter »Attk« vor.
C2:Tonleiteranzeige und Anpassung
Auf dieser Seite können Sie sich die aktuell aktive Tonleiter und ihre
Töne ansehen und beides ändern. Wenn Sie die Tonleiter ändern
wollen, verwenden Sie den Soft Knob ganz links. Wenn Sie die
Tonleiter ändern, werden die aktiven Tonleitertöne für den im
Menü C0 gewählten Grundton angezeigt.Verwenden Sie den zwei-
ten Soft Knob, um Tonleitertöne auszuwählen. Mit dem dritten Soft
Knob können Sie den gerade ausgewählten Tonleiterton entweder
aktivieren oder deaktivieren. Aktive Tonleitertöne werden als »o«
angezeigt, deaktivierte Tonleitertöne als »-«.
TONHÖHENKORREKTUR
zum Beispiel den Reverbanteil, der auf die Hauptstimme angewen-
det wird, mit dem Reverbanteil für die Harmoniestimmen abglei-
chen.
Damit ein Effekt überhaupt hörbar ist, müssen Sie sowohl einen
Send- als auch einen Returnpegel einstellen. Die Send-Parameter
wurden für die üblichen Anwendungen auf Standardwerte gesetzt.
Send: Drehen Sie den Soft Knob, der diesem Parameter zugewiesen
ist, um den Effekt auszuwählen, für den Sie die Send-Pegel einstel-
len wollen. Während Sie den Regler drehen, werden die Send-
Einstellungen für die verschiedenen Effekte angezeigt.
Lead:
Mit diesem Parameter geben Sie den Pegel an, mit dem die unbear-
beitete Singstimme an den gewählten Effekt gesendet werden soll.
H/M:
(Send-Pegel für Harmoniestimme(n)/Lead Modeling)
Hier geben Sie den Pegel an, mit dem – je nach gewähltem Preset
– das Signal vom Harmoniestimmenblock oder vom Modeling-
Block an den gewählten Effekt gesendet werden soll.
Aux:
(Send-Pegel für Aux-Eingang)
Wenn Sie ein Mikrofon an den Mikrofoneingang und eine andere
Signalquelle an den Line-Eingang angeschlossen haben, können Sie
diese Signalquelle mit Effekten bearbeiten. Mit diesem Parameter
legen Sie den Signalanteil fest, der vom Aux-Eingang an die Effekte
gesendet werden soll.
X2: Returns von den Effekten
Mit diesen Parametern können Sie die relativen Pegel und die
Intensität des Stereoeindrucks für die drei Effektblöcke festlegen.
Wenn auf der Send-Seite ein Parameter auf »0« eingestellt ist, hat
das Einstellen der Return-Pegel auf dieser Seite keine Auswirkung.
Out:Wenn Sie den Soft Knob drehen, der diesem Parameter zuge-
ordnet ist, stellen Sie entweder den Pegel oder die Intensität des
Stereoeindrucks der Effektblöcke (Width) ein. Beachten Sie bitte,
dass der Width-Parameter bei manchen Effekten (beispielsweise
Mono-Deays) keine Änderung bewirkt. Falls Sie nicht aus bestimm-
ten Gründen Mono-Effekte bevorzugen, sollten Sie normalerweise
bei Stereo bleiben. Wenn Sie das VoiceWorksPlus in einem
Monosystem verwenden, können Sie auch den globalen
Mono/Stereo-Parameter im Setup-Menü verwenden, um das Gerät
mono zu betreiben.
Mod, Dly (Delay) und Rev(erb):Mit diesen Parametern können Sie
die Ausgangssignale von diesen Effektblöcken in den Mix am
Ausgang des VoiceWorksPlus einbringen.
REVERB, MOD UND DELAY
30
Übersicht
In diesem Kapitel werden die klassischen Effektblöcke vorgestellt,
die die Effekte Reverb, Mod und Delay erzeugen. Diese drei
Effekte stehen nur zur Verfügung, wenn Sie das VoiceWorksPlus
parallel oder in einem Aux-Weg betreiben. Das heißt: Sie werden
dem Effektsignal mit einem Anteil von maximal 50 % hinzugefügt.
Das reine Effektsignal (100 % Effektsignal) steht nicht zur Verfügung.
Da diese Effekte und ihre Anwendungsmöglichkeiten grundsätzlich
bekannt sind, werden nachfolgend nur ihre Parameter, nicht aber
die möglichen Anwendungen beschrieben.
Der Transducer-Effekt arbeitet etwas anders und wird im folgenden
Kapitel beschrieben.
Das Bearbeiten von Effekteinstellungen wird im Kapitel
»Einstellungen bearbeiten – Übersicht« kurz beschrieben.
Normalerweise wird ein Effekt auf die folgende Weise hinzugefügt:
Entscheiden Sie sich für einen Effekt, den Sie verwenden wol-
len.
Entscheiden Sie sich für eine Signalquelle, die Sie mit dem Effekt
bearbeiten wollen. Die zur Verfügung stehenden Optionen sind
die unbearbeitete (trockene) Stimme (»Dry«), der
Harmoniestimmen-/Modeling-Bereich oder der Aux-Eingang.
Überprüfen Sie den Sendpegel für den gewählten Eingang und
passen Sie ihn gegebenenfalls an.
Heben Sie den Returnpegel des gewählten Effekts an.
Außerdem muss die Leuchtdiode des betreffenden Effekts auf
der Vorderseite leuchten.
Navigieren Sie zur Style-Seite des gewählten Effekts und wäh-
len Sie einen Stil, der Ihren Vorstellungen nahe kommt.
Passen Sie gegebenenfalls den Effektstil oder die Parameter an.
Wenn die FX-Leuchtdiode leuchtet, werden Ihre Änderungen nicht
auf das aktuelle Preset angewendet, sondern auf das Preset, das im
Setup-Bereich im Global-FX-Menü ausgewählt wurde.
Effektmischungs-Menüs X0 bis X2
Auf diesen Seiten können Sie die Send- und Returnpegel für die
Effektblöcke anpassen – also die Pegel der Signale, die an die Effekte
gesendet und von diesen zurückgeführt werden. Dabei steht »0
dB« – wie immer für den Maximalpegel.
X0: Crossover-Pegel an Delay und Reverb
Mod2Del:
(Pegel von Micromod an Delay)
Mit diesem Parameter können Sie den Signalanteil definieren, der
vom Ausgang des Mod-Blocks an den Eingang des Delay-Blocks
geleitet werden soll.
Del2Rev:
(Pegel von Delay an Reverb)
Mit diesem Parameter definieren Sie den Signalanteil, der vom
Ausgang des Delay-Blocks an den Eingang des Reverb-Blocks gelei-
tet werden soll.
X1: Sends an Effektblöcke
Hier definieren Sie den Pegel, der von der unbearbeiteten Stimme
(»Dry«), dem Harmoniestimmen-/Modeling-Bereich oder vom
Aux-Eingang an die Effekte geleitet werden soll. Hier können Sie
31
Bearbeitungsmenüs für Mod-Block –
M0 bis M8
Mit diesen Menüs können Sie einen Stil auswählen und die
Einstellungen für diesen Block anpassen.
» Mod« steht für »Mikro-Modulationseffekte« (Das » « ist das
wissenschaftliche Symbol für »Mikro«).Der Mod-Effektblock kann
für die verschiedensten Effekte eingesetzt werden, die das gesamte
Spektrum von subtiler, aber effektiver Klangverschönerung bis zum
kreativen Chaos abdecken. Er basiert auf der Kombination von
Stereo-Pitchshifting (Verstimmen), etwas Stereodelay
(Signalverzögerung) und einer komplexen Abfolge aus Filtern,
Feedback- und Modulationsfunktionen. Mod eignet sich hervorra-
gend für die Nachbildung klassischer Modulationseffekte wie
Detune, Chorus, Flanger und Thickening.
M0: uMod Style ( Mod-Stilauswahl)
Mit dem Soft Knob, der diesem Parameter zugewiesen ist, können
Sie den gewünschten Mod-Stil auswählen.
M1: Detune-Intensität
LDetune / RDetune:
(Verstimmung links / rechts)
Sie können das Signal für den linken und rechten Kanal unabhängig
voneinander leicht verstimmen. Dieser Parameter wird in Cent
angezeigt und eingestellt. Der Maximalwert beträgt ±25 Cent.
M2: Modulationsgeschwindigkeit und -Intensität
Speed: (Modulationsfrequenz). Mit diesem Parameter legen Sie die
Modulationsgeschwindigkeit für die Verzögerung fest. Damit der
Effekt hörbar wird,muss die Effektintensität größer oder kleiner als
Null sein.
L-Depth-R:
(Modulationsintensität links / rechts)
Legt die Intensität der Modulation der Delayzeit für das linke und
rechte Delay fest. Die Einstellung erfolgt prozentual.
M3: Delayzeiten links / rechts
DelayL / DelayR:
Delayzeiten links / rechts
Mit diesen Parametern legen Sie die Delayzeiten für den linken und
rechten Kanal fest. Sie können ein Stereodelay mit einer
Verzögerung von bis zu 80 Millisekunden anwenden. Damit eignet
es sich für Flanger- und Slapback-Effekte sowie alle dazwischen lie-
genden Variationen.
M4: Feedback-Intensität
FBL, FBR:
(Feedback links / rechts)
Mit diesen Parametern können Sie einen Teil des Audiosignals vom
Ausgang des Mod-Block an den Eingang zurückführen,um Flanger-
, Röhren- und Choruseffekte zu erzeugen.Bei Einstellungen über 90
wird der Signalpegel deutlich erhöht, was zu Verzerrungen und
hohen Audiopegeln führen kann.
XFL, XFR:
(Cross-Feedback links / rechts)
Der Parameter »XFL« legt den Signalanteil fest, der vom Ausgang
der linken Verzögerungsleitung an den Eingang der rechten
Verzögerungsleitung geführt wird. »XFR« ist der entsprechende
Parameter für die rechte Verzögerungsleitung. Dieses »Cross
Feedback« ermöglicht unter anderem »Ping Pong«-artige Effekte.
M5: Modulationsphase und -wellenform
Phase:
(Modulationsphase)
Mit diesem Parameter legen Sie das Phasenverhältnis zwischen den
beiden für die Modulation verwendeten niederfrequenten
Oszillatoren (LFOs) fest. Wenn Sie einen Flanger-artigen Effekt
erzeugen und die Einstellung »0« (Grad) wählen, befindet sich der
wahrgenommene Effekt in der Mitte des Stereopanoramas, wäh-
rend er bei der Einstellung »180« eine maximale Stereowirkung
hat.
Wave
(Wellenform für Modulation)
Um die Wirkung des Modulationseffekts festzulegen, können Sie
zwischen den Wellenformen Rechteck, Dreieck und Sinus wählen.
M6: Bassfilter
LowCutL, LowCutR:
(Lowcutfilter links / rechts)
Mit diesen steilflankigen Hochpassfiltern können Sie den Anteil der
niedrigen Frequenzen vermindern, die an den Mod-Block gesen-
det werden.
M7: Höhenfilter
HiCutL, HiCutR:
(Highcutfilter links / rechts)
Mit diesen steilflankigen Tiefpassfiltern können Sie den Anteil hoher
Frequenzen vermindern, die an den Mod-Block gesendet werden.
M8: Phaseneinstellung
OutPhase Inverse:
(Umkehrung der Phase am Ausgang)
Mit diesem Parameter können Sie die Phasen der Signale am linken
und rechten Ausgang gegeneinander verdrehen. Der resultierende
Effektklang wirkt räumlicher. Beachten Sie, dass die
Monokompatibilität des Effekts bei der Verwendung dieser
Funktion möglicherweise eingeschränkt ist.
REVERB, MOD UND DELAY
Bearbeitungsmenüs für Delay-Block –
D0 bis D4
Ein Delay-Effekt ist ein programmierbares Echo. Sie können den
zeitlichen Abstand zwischen den Echos/Wiederholungen (die
Delayzeit) festlegen. Außerdem kann in der Regel eingestellt wer-
den, ob das Delay mehr oder weniger schnell ausklingt oder auf sich
selbst zurückgeworfen wird. Darüber hinaus stehen Ihnen
Funktionen zum Filtern und Positionieren des Delays im
Stereopanorama zur Verfügung, mit denen Sie zahlreiche beliebte
Delayeffekte erzeugen können. Delays gehören normalerweise zu
einer der beiden folgenden Kategorien:
Kurze Delays:
– Erstreflexionen
– Slaps
Lange Delays (die maximale Verzögerung für Stereodelay beträgt
1800 Millisekunden)
– Mono-Taps
– Stereo-Taps
– Synkopierte Taps
Ping-Pongs (Delays, die zwischen den beiden Kanälen wandern)
D0: Delaystil (Delay-Stilauswahl)
Mit dem Soft Knob, der diesem Parameter zugewiesen ist, können
Sie den gewünschten Delay-Stil auswählen.
D1: Quelle für Delayzeit und Zeit/Tempo
Src:
(Quelle für die Delayzeit)
Mit diesem Parameter können Sie eines von drei Verfahren zur
Vorgabe der Delayzeit auswählen. Die verfügbaren Einstellungen
sind »Time« (manuelle Vorgabe der Delayzeiten für den linken und
rechten Kanal), »Tap« (Vorgabe der gewünschten Delayzeiten
durch rhythmisches Drücken des Data-Drehreglers) und »MIDI«
(Vorgabe der Delayzeit durch ein empfangenes MIDI-Clocksignal).
L-DelTime-R:
(Delayzeiten links / rechts)
Diese Parameter werden angezeigt, wenn Sie für den Parameter
»Src« die Einstellung »Time« gewählt haben. Sie können für das
linke und rechte Delay eine Verzögerung von bis zu 1800
Millisekunden (1,8 Sekunden) einstellen.
Tempo:
Dieser Parameter wird angezeigt, wenn Sie für den Parameter
»Src« die Einstellung »Tap« oder »MIDI« gewählt haben.Das Tempo
wird hier in Zählzeiten pro Minute (Beats per Minute; BPM) ange-
geben. Aus diesem Wert werden die Delayzeiten für das linke und
rechte Delay abgeleitet. Diese Werte können durch den Teiler auf
der folgenden Menüseite nochmals unterteilt werden.
L – Beat Div – R:
(Zählzeiten-Unterteilung links / rechts)
Wenn Sie den Parameter »Src« auf »Tap« oder »MIDI« eingestellt
und den Data-Drehregler drehen, wird diese Seite angezeigt. Hier
können Sie das aus dem vorgegebenen Tempo abgeleitete Delay in
gerade oder synkopierte Werte unterteilen.
D2: Intensität Delay-Feedback und Cross-Feedback
FBL, FBR:
(Feedback links / rechts)
Mit diesen Parametern können Sie einen Teil des Audiosignals vom
Ausgang des Delay-Blocks zurück an den Eingang führen, so dass
das Delay weitere Wiederholungen erzeugt.
XFL, XFR:
(Cross-Feedback links / rechts)
»Cross-Feedback« bedeutet, dass das verzögerte Audiosignal vom
Ausgang eines Delaykanals (links oder rechts) an den Eingang des
jeweils anderen Delaykanals geführt wird. Dadurch entstehen Ping-
pong-artige Wiederholungen.
D3: Bassfilter
LowCutL, LowCutR:
(Lowcutfilter links / rechts)
Diese Filter dienen dazu, den Anteil niedriger Frequenzen am
Delay-Ausgang zu vermindern und die Delays damit auf einen klei-
neren Frequenzbereich zu beschränken.
D4: Höhenfilter
HiCutL, HiCutR:
(Highcutfilter links / rechts)
Diese Filter dienen dazu, den Anteil hoher Frequenzen am Delay-
Ausgang zu vermindern und die Delays damit auf einen kleineren
Frequenzbereich zu beschränken.
REVERB, MOD UND DELAY
32
33
Bearbeitungsmenüs für Reverb-Block –
R0 bis R4
Der Reverb-Effekt ist wahrscheinlich der bekannteste Effekt zur
Bearbeitung der Stimme. Er kann das Klangbild räumlicher machen
und das oft abrupt wirkende Einsetzen oder Enden einer
Gesangsphrase weicher klingen lassen. Viele (aber nicht alle)
Reverbs sollen den natürlichen Klang existierender Räume nachbil-
den; beispielsweise den Klang von Kirchen,Clubs und Sälen. Manche
Reverbeffekte bilden historische elektromechanische Effekte wie
Platten- und Federhallgeräte nach. Jedes Reverb setzt sich aus
Erstreflexionen und einer hierauf folgenden, längeren Hallfahne
zusammen. Normalerweise ist es möglich, den Pegel der
Erstreflexionen (»Room Level«) sowie den Pegel und die
Ausklingzeit der Hallfahne (»Tail Level«, »Reverb Decay«) einzu-
stellen.Außerdem kann eine kurze Verzögerung zwischen der unbe-
arbeiteten Stimme und dem eigentlichen Reverb eingefügt werden;
das so genannte Predelay. Es schafft ein glaubwürdigeres und trans-
parenteres Klangbild, indem es die unbearbeitete Stimme und den
Hall voneinander trennt. Aber der wichtigste Parameter eines
Reverbs ist der Pegel. Es kann einen beträchtlichen Unterschied
machen, ob ein Reverb-Patch nur sehr zurückhaltend oder mit
hohem Pegel eingesetzt wird.
R0: Reverb Style (Reverb-Stilauswahl)
Mit dem Soft Knob, der diesem Parameter zugewiesen ist, können
Sie den gewünschten Reverb-Stil auswählen.
R1:Ausklingdauer und Predelay
DecayTime:
(Hallzeit)
Mit diesem Parameter legen Sie die Länge der Hallfahne fest.
PreDly:
(Predelay)
Mit diesem Parameter können Sie eine kurze Verzögerung zwischen
dem trockenen Audiosignal und dem Einsetzen des Reverbs errei-
chen. Dies ist sinnvoll, um den Klang größerer Räume zu simulieren
und eine deutliche Trennung zwischen dem ursprünglichen Signal
und dem Reverbeffekt zu erreichen.
R2: Filterung der Hallfahne
LowColor, HiColor:
Dies sind vordefinierte Filter zur Anpassung des Frequenzgangs der
Hallfahnen im Bass- und Höhenbereich.
R3: Pegelanpassung Raum/Hallfahne
RoomLev:
(Raumpegel)
Für jeden Reverbstil wurden werksseitig kurze, raumtypische
Erstreflexionen programmiert. Mit diesem Parameter können Sie
den Pegel dieser Erstreflexionen erhöhen oder vermindern.
TailLev:
(Pegel Hallfahne)
Die »Fahne« ist der lange, langsam ausklingende Teil eines Reverbs.
Mit diesem Parameter können Sie das Mischungsverhältnis zwi-
schen den raumtypischen Erstreflexionen und der Hallfahne anpas-
sen.
REVERB, MOD UND DELAY
34
Übersicht
In diesem Kapitel werden die Bearbeitungsseiten für den
Transducer-Block beschrieben; außerdem erhalten Sie
Anwendungstipps für diesen Block. Der Transducer kann für
Megafon- und Telefoneffekte verwendet werden, wie sie oft in der
Popmusik auftauchen. Zum anderen eignet er sich sehr gut, um den
besonderen Klang hochwertiger historischer Effekte und
Audioaufnahmen nachzubilden. Der Transducer umfasst einen kon-
figurierbaren Verzerrer mit internen Filtern sowie einen speziellen
Bandwidth-Block, mit dem sich der Frequenzgang verschiedener
Audioübertragungsgeräte (wie zum Beispiel Telefone und Radios)
nachbilden lässt.
Der Transducer-Block ist seriell geschaltet (100 % Effektsignal).Das
bedeutet: Ein durch diesen Block geleitetes Signal erscheint am
Ausgang nur noch in der bearbeiteten Fassung; das trockene Signal
geht verloren.
Mit dem FX-Schalter auf der Vorderseite können Sie den
Transducer-Effekt – zusammen mit dem Reverb, dem Delay und den
Mod-Effekten – anschalten oder abschalten.
Damit die Verzerrerkomponente des Transducer-Blocks die
gewünschten Ergebnisse liefert, muss der Eingangspegel korrekt
eingestellt sein. Wenn der Eingangspegel zu niedrig ist, fällt die
Verzerrung zu schwach aus oder bleibt ganz aus.
Transducer Bearbeitungs-Menüs T0 bis
T4
T0: Einfügeposition Transducer
Um einen Effekt hören zu können, müssen Sie den Transducer-
Effekt im Signalweg platzieren. Sie haben dabei die Wahl zwischen
der unbearbeiteten Stimme, dem Harmoniestimmen- beziehungs-
weise Modeling-Pfad und dem Hauptausgang. Wenn Sie den
Transducer auf den Hauptausgang anwenden, bearbeitet er sowohl
das Signal aus dem Harmoniestimmen-/Modeling-Bereich sowie aus
den Effektblöcken Reverb, Delay und Mod. Alle durch den
Transducer geleiteten Stereosignale werden mono summiert.
T1:Transducer-Stil
Hier können Sie einen von 21 vorkonfigurierten Stilen auswählen,
die alle mit dem Transducer realisierbaren Verzerrungs- und
Filtereffekte abdecken. Sie können auch die Einstellung »No Style«
wählen und die Parameter auf den folgenden Menüseiten Ihren
Vorstellungen entsprechend vornehmen.
T2: PreGain PostGain
Diese Parameter wirken sich nur dann aus, wenn Sie auf der fol-
genden Seite eine Verzerrungsart (Distortion Style) auswählen. Sie
wirken sich ähnlich aus wie die Input-Gain- und Ausgangspegel-
Regler eines Verstärkers oder eines Distortion-Pedals für Gitarre.
PreGain: Dieser Parameter dient dazu, die Verzerrung für den im
Menü T3 gewählten Distortion-Typ zu verstärken oder abzuschwä-
chen.
PostGain:Wenn Sie mit dem Parameter »PreGain« die Verzerrung
ändern, ändert sich auch – wie bei einem Gitarrenverstärker – der
Gesamtpegel. Mit dem Parameter »PostGain« können Sie den Pegel
am Ausgang des Transducer-Blocks justieren, um die Lautstärke die-
ses Presets an die Lautstärke anderer Presets anzupassen.
T3:Verzerrungsart und -intensität
Distort Type: Es stehen mehrere vorkonfigurierte Verzerrungsarten
zur Verfügung; von »Overdrive« und »Saturation« bis »Distortion«
und schließlich »Fuzz«. Jeder dieser Stile hat einen einzigartigen
Charakter. Obwohl Ihnen bei diesen Stilen im Gegensatz zu den
Effektblöcken Delay und Reverb keine weiteren Parameter zur
Verfügung stehen, können Sie (im Menü T2) die Intensität der
Verzerrung anpassen und das Signal filtern (Menü T4).
Amt: Mit diesem Parameter geben Sie die Intensität der Verzerrung
für den gewählten Stil an. Dieser Parameter ist nicht zu verwech-
seln mit den Parametern PreGain und PostGain, die zum
Pegelanpassung dienen. »Amt« ändert die Kurve des Verzerrungs-
Algorithmus, die dann mir den Pre- und Post-Gain-Reglern weiter
angepasst werden kann.
Low-BandLimit-Hi:
(Bass- und Höhenfilter)
Diese Filter dienen nur zur Dämpfung (nicht zur Anhebung). Sie
ermöglichen das Absenken des Bass- oder Höhenbereichs, um den
Frequenzgang von Radios, Telefonen und so weiter zu simulieren.
Wenn Sie im Menü T1 die Einstellung »No Style« gewählt haben,
können Sie diese Filter auch zur kreativen Bearbeitung des Signals
anwenden, in dessen Signalweg Sie den Transducer platziert haben.
DER TRANSDUCER-BLOCK
35
I0 bis I4: Eingänge/Ausgang
I0: Eingangsempfindlichkeit
MicSens
(Empfindlichkeit Mikrofon)
Mit diesem Parameter können Sie die Empfindlichkeit des
Mikrofoneingangs anpassen. Die Einstellung »Normal« eignet sich
für die meisten Mikrofone. Verwenden Sie die Einstellung »High«
und »Low« für Mikrofone, die extrem niedrige oder hohe Pegel lie-
fern.
LineSens
(Empfindlichkeit Line-Eingang)
Mit diesem Parameter können Sie die Empfindlichkeit des Line-
Eingangs in einem Bereich von 0 dBu bis 24 dBu an den
Ausgangspegel Ihres Mischpults anpassen. Die werksseitige Vorgabe
von 15 dBu ist ein guter Ausgangswert für die meisten Mischpulte.
Passen Sie diesen Parameter an, wenn die Eingangspegelanzeigen
ständig einen zu niedrigen Wert anzeigen oder häufig im roten
Bereich sind.
I1: Empfindlichkeit des Digitaleingangs
Digital In Gain:
Mit diesem Parameter können Sie den Pegel des Signals am digita-
len Eingang absenken, um Clipping zu vermeiden. Die
Idealeinstellung ist 0 dB (Unity).
I2: Eingangsquelle und Taktsignal
Input:
Hier können Sie den zu verwendenden Eingang (analog oder digi-
tal) wählen. Wenn sie diesen Parameter auf »analog« einstellen,
wird der auf der Vorderseite gewählte Eingang (Mikrofon oder Line)
verwendet. Bei der Einstellung »digital« wird der S/PDIF-Anschluss
auf der Rückseite verwendet. Unabhängig von der hier gewählten
Einstellung steht der digitale Ausgang jederzeit zur Verfügung.
ClockSrc:
(Quelle Clocksignal)
Hier legen Sie die Frequenz und die Quelle des Clocksignals fest,
das den Gerätetakt vorgibt. Wenn Sie die analogen Eingänge ver-
wenden, sollte dieser Parameter auf »Int(ernal) 44.1« eingestellt
werden. Wenn Sie den digitalen Eingang verwenden, sollten Sie
dementsprechend die Einstellung Ext(ernal) verwenden, um zum
Takt der externen Signalquelle zu verwenden.Wenn an den digita-
len Eingängen kein verwertbares Clocksignal anliegt, wird eine
Fehlernachricht angezeigt.
I3:Ausgang und Bypass-Modus
Output:
Wenn es erforderlich ist, können Sie mit diesem Parameter die
Signale an den Stereoausgängen zu einem Monosignal zusammen-
fassen.
BypMode:
(Bypass-Modus)
Mit diesem Parameter legen Sie fest, wie das VoiceWorksPlus arbei-
tet, wenn Sie die Bypass-Funktion aktiviert haben. Bei der
Einstellung »Stage« werden bei aktiviertem Bypass alle EQ- und
Dynamik-Einstellungen erhalten, und der Pegel wird dem der unbe-
arbeiteten Stimme angepasst.
Bei der Einstellung »Studio« werden bei aktiviertem Bypass alle
Effekte – auch Equalizer und Dynamikbearbeitung – abgeschaltet,
außerdem wird die Hauptstimme am Ausgang mit vollem Pegel
gesendet.
I4:An- und Abschalten der Eingänge
Dry VoiceIn:
Wenn Sie diesen Parameter auf »Off« stellen, wird in jedem Preset,
in dem eigentlich auch die unbearbeitete Stimme zum Ausgang
durchgeleitet wird, eben dieses unbearbeitete Signal aus dem
Signalweg entfernt. Diese Einstellung ist nützlich, wenn Sie das
VoiceWorksPlus im Aux-Weg eines Mischpults betreiben und aus-
schließlich das Effektsignal verwenden wollen.
AuxIn:
(Aux-Eingang)
Wenn Sie diesen Parameter auf »Off« stellen, wird das unbearbei-
tete Aux-Signal aus dem Signalweg entfernt. Diese Einstellung ist
nützlich, wenn am Aux-Eingang das VoiceWorksPlus das Aux-Send-
Signal eines Mischpults anliegt und Sie ausschließlich das Effektsignal
verwenden wollen. Im analogen Modus ist diese Anwendung nur
möglich, wenn Sie als Eingang den Mikrofoneingang ausgewählt
haben; in diesem Fall fungiert der Line-Eingang als Aux-Eingang.
Q0 bis Q4: EQ/Kompressor
Der Equalizer und der Kompressor des VoiceWorksPlus arbeiten
global. Das heißt: Wenn der Kompressor oder der Equalizer akti-
viert wird, wirkt er sich auf alle Presets aus. Seien sie bei der
Verwendung dieser Blöcke vorsichtig, da sie die Gefahr einer
Rückkopplung erhöhen.
Q0: Zuordnung EQ / Kompressor
DynAssign:
(Zuordnung Dynamikbereich)
Mit diesem Parameter können Sie die Dynamikfunktionen
(Kompressor und Gate) entweder a) der Hauptstimme, b) den
Harmoniestimmen beziehungsweise der Voice Modeling-Stimme, c)
beiden oder d) keinem der beiden Bereiche zuordnen. Ein Tipp:
Wenn Sie nur die Hauptstimme mit einer mittleren
Kompressoreinstellung (Threshold: -15 dB, Ratio: 2:1) bearbeiten,
bleibt der Pegel der Hauptstimme durch die Kompression weitge-
hend konstant. Die Pegel der Harmoniestimmen hingegen folgen
weiterhin der Originalstimme, da sie ja nicht durch den
Kompressor laufen.Das bedeutet: Der Sänger kann nur durch seine
Mikrofontechnik den Pegel der Harmoniestimmen steuern.
EQAssign:
(Zuordnung des Equalizers).
Mit diesem Parameter können Sie den Dreiband-Equalizer entwe-
der a) der Hauptstimme, b) den Harmoniestimmen beziehungs-
weise der Voice Modeling-Stimme, c) beiden oder d) keinem der
beiden Bereiche zuordnen.
Q1: Steuerung des Kompressors
Der Kompressor des VoiceWorksPlus verfügt über automatisches
Makeup-Gain bis zu +20 dB. Das bedeutet:Wenn der Kompressor
aktiv ist, wird das Eingangssignal gegebenenfalls angehoben, um den
durch Kompression entstehenden Pegelverlust auszugleichen.
Threshold:
DAS SETUP-MENÜ
36
Dieser Parameter definiert den Schwellwert (= Threshold), ab dem
der Kompressor aktiv wird. Der Wertebereich reicht von 0 dB bis
-60 dB. In der Regel erzielen Sie mit einer Einstellung zwischen -6
und -15 dB gute Ergebnisse.
Ratio:
Mit diesem Parameter legen Sie das Komprimierungsverhältnis fest.
Der Einstellbereich reicht von »1,12 zu 1« bis »64 zu 1«. Mit die-
sem Parameter legen Sie fest, wie stark der Signalpegel reduziert
wird, wenn das Signal den mit »Threshold« vorgegebenen
Schwellwert erreicht.
Q2: Equalizer-Einstellungen
Das VoiceWorksPlus verfügt über einen flexiblen Dreiband-
Equalizer. Er bietet einstellbare Low- und High-Shelving-Bänder
sowie ein voll parametrisches Mittenband mit den Parametern Q-
Faktor, Frequenz und Anhebung/Absenkung.
LoShelf:
Mit diesem Parameter legen Sie die Eckfrequenz fest, an der das
untere Shelving-Band angehoben oder abgesenkt werden soll.
Frequenzbereich: 80 Hz bis 16 kHz
Cut/Boost Range:
Hier legen Sie fest, wie stark das untere Frequenzband angehoben
oder abgesenkt werden soll.Wertebereich: -12dB bis +12 dB.
HiShelf: Legt die Grenzfrequenz fest, über der das obere Shelving-
Band angehoben oder abgesenkt werden soll.Wertebereich: 80Hz
bis 16 kHz
Cut/Boost Range:
Hier legen Sie fest, wie stark das obere Frequenzband angehoben
oder abgesenkt werden soll.Wertebereich: -12dB bis +12 dB.
Q3: Parameter für parametrischen Mittenbereich
MidParaEQ:
(Mittenband Parametrischer Equalizer)
Hier legen Sie die Mittenfrequenz in Hertz fest. Wertebereich: -
12dB bis +12 dB.
Q: Dieser Wert ist der Quotient aus der Mittenfrequenz des Filters
und der Bandbreite (dies ist der Frequenzbereich, an dessen
Grenzen sich der Spannungspegel gegenüber dem Extremwert um
3 dB geändert hat). Je höher der Q-Faktor, umso enger ist der
Arbeitsbereich des Filters. Der Einstellbereich reicht von .1 (wird
als »Wide« angezeigt) bis 10 (wird als »Thin« angezeigt).
Q4: Parameter für Lowcutfilter und Gate
LowCut:
(Lowcut-Filter)
Diese Komponente reduziert Rumpelgeräusche und überbetonte
Frequenzen im Bassbereich, die den Klang beeinträchtigen können.
Die Flankensteilheit beträgt 12 dB/Oktave. Die Frequenz kann auf
60, 80 und 120 Hz eingestellt werden.
NoiseGate:
Dieser Parameter legt den Schwellwert (Threshold) fest, an dem
sich das Noisegate öffnet und das Signal durchlässt.Wenn Sie die-
sen Parameter auf einen höheren Wert als den von den LEDs ange-
zeigten Eingangspegel einstellen, ist kein Audiosignal zu hören.
U0 bis U5:Anwendereinstellungen
U0: Globale Einstellungen
GlblFX:
(Effekte global an/aus)
Mit dem Parameter »GlblFX« (= Global Effects) können Sie erzwin-
gen, dass alle Presets die Effekteinstellungen eines einzelnen Preset
Ihrer Wahl verwenden. Das heißt: Wenn Sie zu einem anderen
Preset wechseln, bleiben die Effekteinstellungen dieselben.
Chord/Key:
(Globale Akkord- und Tonartvorgabe)
Die Parameter »Global Chord« und »Global Key« arbeiten ähnlich
wie »Global Effects«; jedoch in Bezug auf musikalische Vorgaben.
Wenn Sie in einem beliebigen tonleiterbasierten Preset Grundton
und Tonleiter verändern und speichern, werden diese Einstellungen
anschließend für alle Presets verwendet. Bei Presets im Chord-
Modus ist der zuletzt am MIDI-Eingang empfangene Akkord der
Akkord, den die anschließend aufgerufenen Chord-Modus-Presets
als erstes erzeugen.
U1:Verzögerung trockenes Signal und Stimmungs-
Referenz
DryDelay:
Wenn Sie diesen Parameter aktivieren (On), wird die Hauptstimme
leicht verzögert. Die Harmoniestimmen setzen dann zur selben
Zeit wie die Hauptstimme ein.Wenn Sie diesen Parameter abschal-
ten, verbleibt lediglich eine minimale, durch die Signalverarbeitung
bedingte Verzögerung.
Tuning:
Mit diesem Parameter legen Sie die Referenzstimmung (in Bezug
auf A = 440 Hz) fest.
U2: Konfiguration Akkordmodus
Chord Mode:
Wenn Sie für diesen Parameter die Einstellung »Classic« wählen,
verwendet der Akkorderkennungs-Algorithmus alle per MIDI erhal-
tenen Noten zum Erzeugen von Harmoniestimmen.Wenn sie die
Einstellung »Improvise« wählen, müssen drei Noten empfangen
werden, um den Akkorderkennungs-Algorithmus auszulösen.
Daraus ergibt sich eine größere Freiheit beim Spielen von
Keyboardparts, die gleichzeitig auch zur Steuerung von
Harmoniestimmen dienen.
U3: Konfiguration Notes-Modus
Mit diesem Parameter wechseln Sie zwischen dem »1-Channel-
Notes«-Modus (ein MIDI-Kanal dient zur Steuerung aller Stimmen)
und dem »4-Channel-Notes«-Modus (jede Stimme wird über einen
eigenen MIDI-Kanal gesteuert).
U4: Zuordnung Fußschalter
Fußschalter 1-2-3:
Hier können Sie den drei Tastern eines Switch3-Fußschalters
bestimmte Parameter zuordnen.
»None«: Keine Zuordnung
Pre-:Vorheriges Preset aufrufen
Pre+: Nächstes Preset aufrufen
Byp: Bypass
DAS SETUP-MENÜ
37
EffL: Effekt an/aus (dauerhaft)
EffM: Effekt an/aus (vorübergehend)
HarL: Harmoniestimmen an/aus (dauerhaft)
HarM: Harmoniestimmen an/aus (vorübergehend)
CorL:Tonhöhenkorrektur an/aus (dauerhaft)
CorM:Tonhöhenkorrektur an/aus (vorübergehend)
Hold: aktiviert die Harmony-Hold-Funktion
(eine Beschreibung finden Sie im Kapitel »Harmonien –
Hintergrundinformationen und Tipps«)
U5: Effekt-Priorität
Lead FX Priority:
Wenn Sie beim VoiceWorksPlus ein Voice-Modeling-Preset mit der
Samplerate 48 kHz verwenden, können die Blöcke uMod und
Transducer nicht gleichzeitig aktiv sein. Mit diesem Parameter legen
Sie fest, welcher dieser Effekte beim Laden eines Presets den
Vorrang hat, wenn im Preset beide Effekte aktiviert wurden.
M0 bis M3: MIDI–Einstellungen
M0: MIDI-Einstellungen
MidiCh:
(Zuordnung MIDI-Kanal)
Dieser Parameter legt den MIDI-Eingangskanal für die Steuerung
von Harmoniestimmen und für CC-Nachrichten fest. Wenn am
Gerät MIDI-Daten (zum Beispiel von einem Keyboard) auf dem
hier gewählten Kanal eingehen, blinkt die MIDI-Leuchtdiode auf der
Vorderseite.Wenn Daten auf einem anderen Kanal empfangen wer-
den, spricht die Leuchtdiode nicht an.
Filter: Hier können Sie vorgeben, dass bestimmte Arten von MIDI-
Nachrichten – nämlich Programmwechselnachrichten oder syste-
mexklusive Daten – nicht verarbeitet werden sollen.
M1: Controller aktivieren und deaktivieren
CC-Ctrl:
(Continuous-Controller-Verarbeitung)
Hier legen Sie fest, ob das VoiceWorksPlus durch Continuous-
Controller-Nachrichten gesteuert werden soll.
VibCtrl:
Vibrato-Steuerung
Hier legen Sie fest, wie Modulationsrad-Nachrichten sich auf das
vom VoiceWorksPlus erzeugte Vibrato auswirken sollen. Bei der
Einstellung »Boost« verstärkt das Modulationshandrad das im
Preset gespeicherte Vibrato, sobald das Handrad über die Position
hinaus bewegt wird, die dem im Preset gespeicherten Wert ent-
spricht. Wenn das Handrad wieder zur Ausgangsstellung bewegt
wird, kehrt das Vibrato wieder auf den vorherigen Wert zurück. Bei
der Einstellung »Manual« kann das Modulationshandrad in vollem
Umfang zur Steuerung des Vibratos verwendet werden. Um wieder
das werksseitig gespeicherte Vibrato zu erhalten, rufen Sie das
Preset erneut auf.
M2:Verschiedene Parameter
PB+-:
(Pitchbend-Umfang)
Bei Harmoniestimmen- und Modeling-Presets legen Sie mit diesem
Parameter den Tonumfang fest, in dem Sie die Tonhöhe(n) mit MIDI-
Pitchbend-Nachrichten verändern können. Die Einstellung erfolgt
in Halbtönen.
Trans:
(Transponierung im Notes-Modus )
Mir diesem Parameter können Sie im Notes-Modus die
Harmoniestimmen transponieren. So können Sie gegebenenfalls
den oberen oder unteren Teil eines MIDI-Keyboards zur Steuerung
von Harmoniestimmen verwenden. Die Einstellung erfolgt in
Oktaven.
SyxID
(MIDI System Exclusive ID)
Wenn Sie mehrere VoiceWorksPlus in einem MIDI-Verbund über
deren In- und Thru-Buchsen und einzelne Geräte gezielt mit einer
SysEx-Editorsoftware ansprechen wollen, muss jedes Gerät seine
eigene SysEx-ID (Identifikationsnummer) haben, da ansonsten alle
Änderungen an allen Geräten mit derselben Nummer ausgeführt
werden.
M3: Einstellungen Tastaturbereich
KBSplitZone:
(Splitbereich)
Mit diesem Parameter legen Sie bei Notes- und Chord-Presets fest,
ob MIDI-Noten über oder unter dem Splitpunkt zur Steuerung der
Harmoniestimmen verwendet werden sollen.
Note: Mit diesem Parameter legen Sie eine MIDI-Note als
Splitpunkt fest. Noten über beziehungsweise unter dieser Note
werden zur Steuerung des VoiceWorksPlus verwendet.
F0 bis F1 – Presetverwaltung
F0:Auslösen von MIDI-Übertragungen (Dumps)
Wählen Sie hier aus, welche VoiceWorksPlus-Daten Sie per MIDI
auf ein anderes Gerät sichern wollen:
All (User+Setup): Alle Anwendereinstellungen und
Anwenderpresets werden in einer Datei gesichert.
User Bank: Nur die Anwenderpresets werden übertragen.
Setup: Nur die Konfigurationsdaten (Setup) werden übertragen.
User 1 bis 99: Das ausgewählte Anwenderpreset wird übertragen.
Drücken Sie den Data-Drehregler, um die Datenübertragung
(Dump) zu starten.
F1: Dateifunktionen
Funktion: Drücken Sie den Data-Drehregler, um die angezeigte
Funktion auszuführen.
Restore Setup: Setzt alle Setup-Parameter auf die
Werkseinstellungen zurück. Dies umfasst die Einstellungen der
Pegel mit den Reglern auf der Vorderseite.
Erase User Bank: Löscht alle Anwenderpresets.
Achtung – Sie sollten auf dieser Seite nicht den Parameter »Erase
User Bank« ausgewählt lassen, wenn Sie das Edit-Menü wieder
schließen. Es besteht sonst die Gefahr, dass Sie versehentlich durch
Drücken des Data-Drehreglers alle Presets löschen, wenn Sie das
Edit-Menü wieder öffnen.
DAS SETUP-MENÜ
38
Digitale Ein- und Ausgänge
Anschlüsse Cinch (S/PDIF)
Formate S/PDIF (24 Bit), EIAJ CP-340, IEC
958
Samplerates 44,1 kHz, 48 kHz
Frequenzgang DIO: DC to 22/23,9 kHz ±0,01 dB
bei 44,1/48 kHz
Analoge Eingänge
Symmetrische Anschlüsse Mikr.: XLR, Line:
6,3 mm-Klinkenbuchse
Impedanz, symm./asymm. Mikr.: 3,6/1,8 kOhm, Line:
21/13 kOhm
Pegel Line-Eingang bei 0 dBFS +24 dBu bis +0 dBu
Empfindlichkeit Line-Eingang bei 12 dB Headroom
-12 dBu bis +12 dBu
Pegel Mikrofon-Eingang bei 0 dBFS, Pad aus/an
-14 dBu/+6 dBu bis
-51 dBu/-31 dBu
Empfindlichkeit Mikr.-Eingang bei 12 dB Headroom, Pad an/aus
-26 dBu/-6 dBu bis
-63 dBu/-43 dBu
Dynamikumfang Line, Mikr. bei min. Gain:
> +92 dB, 20 Hz bis 20 kHz
Grundrauschen/Vi bei max. Mikr.vorverst. Br. = 200 Ohm:
< +2 dB / -127,4 dBu
Gesamtklirrfaktor < -100 dB (0,001 %) bei 1 kHz
Frequenzgang Line +0/-0,1 dB, 20 Hz bis 20 kHz
Frequenzgang Mikr., max. Gain -1.5 dB bei 40 Hz, +0/-0,1 dB
(200 Hz bis 20 kHz)
Übersprechen < -85 dB, 20 Hz bis 20 kHz
A/D-Wandlung 24 Bit,
128faches Oversampling Bitstream
A/D-Wandlung Verzögerung 0,65/0,70 Millisekunden
bei 48/44,1 kHz
Analoge Ausgänge
D/A-Wandlung 24 Bit,
128faches Oversampling Bitstream
D/A-Verzögerung 0,63/0,68 Millisekunden
bei 48/44,1 kHz
Symmetrische Anschlüsse 6,3 mm-Klinkenbuchse
Ausgangsimpedanz 40 Ohm
Max.Ausgangspegel symmetrisch/asymmetrisch:
+20 dBu/+14 dBu,
R-load >= 1200 Ohm
Ausgangsverstärkung variabel, bis +20 dBu
Dynamik > +104 dB, 20 Hz bis 20 kHz
Gesamtklirrfaktor < -98 dB (0,0013 %) bei 1 kHz
Frequenzgang 20 Hz bis 20 kHz, +0/-0,3 dB
Übersprechen <-100 dB, 20 Hz bis 20 kHz
EMV
Entspricht IEN 55103-1 und EN 55103-2
FCC Teil 15, Class B,
CISPR 22, Class B
Sicherheit
Beglaubigt nach IEC 65, EN 60065, UL6500 und
CSA E60065 CSA FILE #LR108093
Umgebung
Betriebstemperatur 0° C bis 50° C
(32° F bis 122° F)
Lagertemperatur -30° C bis 70° C
(-22° F bis 167° F)
Feuchtigkeit Max. 90 % nicht-kondensierend
Steuerschnittstellen
MIDI In/Out/Thru: 5 DIN (5 Pins)
Pedal 6,3 mm-Klinkenbuchse
Weitere Daten
Display LC-Display
mit 2 Zeilen à 16 Zeichen
Abmessungen 483 x 44 x 195 mm
(19" x 1,75" x 8,2")
Gewicht 1,85 kg (4,1 lb.)
Spannungsversorgung 100 bis 240 Volt Wechselspannung,
50 bis 60 Hz
(automatische Umschaltung)
Leistungsaufnahme < 15 W
Garantie auf Teile und Arbeit 1 Jahr
Hinweis: Aufgrund ständiger Weiterentwicklung und
Standardisierung können sich alle Daten ohne weitere Ankündigung
ändern.
TECHNISCHE DATEN
39
SIGNALWEGDIAGRAMM
VoiceWorksPlus Signal Flow
40
VoiceWorksPlus
MIDI-Implementation – Details
Hinweis: Einzelne Parameter des VoiceWorksPlus können – mit
Hilfe von SysEx-Nachrichten – in der kostenlos erhältlichen Vysor-
Editorsoftware geändert werden.
Weitere MIDI-Nachrichten:
Programmwechselnachrichten: Werden empfangen und
übertragen.
Pitch Bend: Wird empfangen.
Noten an/aus: Wird empfangen.
MIDI-IMPLEMENTATION
44


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