20 Sicherheitsgurte
Warum Sicherheitsgurte?
Frontalunfälle und die Gesetze der Physik
Abb. 5 Ein Fahrzeug
fährt mit nicht angegurte-
ten Insassen auf eine
Mauer zu.
Abb. 6 Ein Fahrzeug
fährt mit nicht angegur-
teten Insassen an die
Mauer.
Das physikalische Prinzip eines Frontalunfalls ist einfach zu erklären: So-
bald das Fahrzeug in Bewegung ist ⇒ Abb. 5, entsteht sowohl beim Fahr-
zeug als auch bei den Fahrzeuginsassen Bewegungsenergie, die so ge-
nannte „kinetische Energie“.
Je höher die Fahrzeuggeschwindigkeit und je höher das Gewicht ist, desto
mehr Energie muss im Falle eines Unfalls abgebaut werden.
Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist jedoch der bedeutsamere Faktor.
Wenn sich beispielsweise die Geschwindigkeit von 25 km/h auf 50 km/h
verdoppelt, vervierfacht sich die Bewegungsenergie!
Die Größe der „kinetischen Energie“ hängt ganz wesentlich von der Fahr-
zeuggeschwindigkeit, vom Gewicht des Fahrzeugs und den Fahrzeuginsas-
sen ab. Bei steigender Geschwindigkeit und zunehmendem Gewicht muss
mehr Energie im Falle eines Unfalls abgebaut werden.
Fahrzeuginsassen, die ihre Sicherheitsgurte nicht angelegt haben, sind also
nicht mit ihrem Fahrzeug „verbunden“. Bei einem Frontalunfall werden sich
diese Personen folglich mit der gleichen Geschwindigkeit weiterbewegen,
wie sich das Fahrzeug vor dem Aufprall bewegt hat, bis sie etwas aufhält!
Da die Fahrzeuginsassen in unserem Beispiel keine Sicherheitsgurte tragen,
wird im Falle eines Aufpralls die gesamte Bewegungsenergie der Fahrzeu-
ginsassen nur durch den Aufprall an die Mauer abgebaut ⇒ Abb. 6.
Bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h bis 50 km/h werden bei einem Un-
fall am Körper Kräfte wirksam, die leicht eine Tonne (1000 kg) übersteigen
können. Die auf den Körper wirkenden Kräfte steigen bei höheren Ge-
schwindigkeiten sogar noch an.
Dieses Beispiel gilt nicht nur für Frontalunfälle, sondern für alle Arten von
Unfällen und Kollisionen.