© proDAD Mercalli V2 Manual
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Perfekte Stabilisierung - Tipps & Tricks
Nach dem Durchlauf der Videoanalyse und dem ersten Playback des stabilisierten Videos sind Sie
mit dem Ergebnis zufrieden, evt. geht es jedoch noch besser. Prüfen Sie folgende Optionen und
Ihr Video kann möglicherweise noch besser stabilisiert werden.
• Ist die richtige Stabi-Cam in Verwendung?
Auch wenn das Universal-Profil in allen Fällen eine Verbesserung bringt, so ist doch für bestimmte
Situationen der Versuch einer weiteren Stabi-Cam sinnvoll - im Sinne eines perfekten Resultats.
• Kamera-Dynamik ja/nein?
Die Aktivierung der Beibehaltung der Kamera-Dynamik kann von entscheidender Bedeutung sein.
So ist z. B. bei einer verwackelt gefilmten Szenerie OHNE absichtliche Kamerabewegungen dieser
Modus besser auszuschalten, um die enthaltenen Erschütterungen als falsche Kamera-Führung
auszuschliessen. Zwar würde auch eine solche Szene klar verbessert werden, aber eine noch
bessere Stabilisierung ist - dann eher mit ausgeschalteter Kamera-Dynamik möglich.
Wann allerdings macht nun die Kamera-Dynamik-Erhaltung Sinn?
Immer dann, wenn eine Szene mit bewusster Kameraführung aufgezeichnet wurde. Also z. B. im
Kameraschwenk, bei Kameraverfolgungen und dergleichen.
• Cam-Limiter ein/aus
Der Cam-Limiter ist ein Betrachtungsmodus bei dem die ursprünglichen Kamerabwegeungen in
der Aufnahme reproduziert werden. Diese Originalbewegungen werden dann in Ihren Ausschlägen
geglättet (limitiert) wobei die Szenerie ruhiger wird. Bei eingeschaltetem Cam-Limiter kann im
Einsteller Rand vermeiden entschieden werden, bis zu welchem Grad diese Kameraberuhigung zur
Stabilisierung beitragen soll. In Ergänzung sorgt eine eingeschaltete Kamera-Dynamik für
harmonische Ergebnisse, wenn gewollte Kamerabewegungen, wie Schwenks in der Aufnahme
enthalten sind. Stabilisierungen wirken somit weniger steril, denn nicht immer ist das Ziel eine
100% beruhigte Szene. Vielmehr prägt die ursprüngliche Dynamik und eine harmonische
Kameraführung im stabilisierten Ergebnis den Gesamteindruck positiv.
• Korrekte Halbbild-Einstellung?
In den allermeisten Fällen wird die Halbbildabfolge im Videoclip korrekt hinterlegt und ist somit
von Mercalli automatisch auslesbar. Manche Aufzeichnungsgeräte hinterlegen aber z. B.
Progressiv im Videoclip, obwohl die Aufzeichnung in Halbbildern erfolgte und umgekehrt.
Allerdings ist die korrekte Annahme der Halbbilder für eine perfekte Stabilisierung von höchster
Wichtigkeit. Oder anders betrachtet: eine falsche Halbbildabfolge kann ein Ergebnis sogar
schlechter erscheinen lassen, als das Original. Deshalb gilt diesem Punkt im Zweifelsfall besondere
Beachtung und ggf. muss die Halbbild-Reihenfolge oder der Progressivmodus manuel eingestellt
werden, um danach die Szene nochmals neu zu analysieren.
Ein zuverlässiges Zeichen für eine falsch verwendete Halbbildabfolge ist eine feine Zickzacklinie im
Diagramm für Schwenk (Pan) Bewegungen.
Die funktionierende Rolling-Shutter-Kompensation setzt zwingend voraus, dass die korrekte
Halbbildeinstellung des Videos verwendet wird, da ansonsten die Rolling-Shutter-Korrektur
entweder ohne Wirkung ist, oder sogar Fehler erzeugen kann.