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EIN HISTORISCHER HINTERGRUND
von Jørgen Ulvan Moe
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EIN HISTORISCHER HINTERGRUND
von Jørgen Ulvan Moe
Konquistadoren und ihre Gier nach Gold
Die meisten Konquistadoren, etwa Francisco Pizarro und Diego de
Almagro, waren private Geschäftsleute. Normalerweise tat sich eine
Gruppe Spanier zusammen und bildete so etwas wie eine Aktiengesell-
schaft, deren Ziel Ausbeutung und Ausplünderung der eingeborenen
Amerikaner war. Jedes Mitglied erhielt einen Anteil an der Beute,
abhängig von der jeweiligen Investitionshöhe. Wenn auch die meisten
Männer kaum mehr als ihr Schwert einbringen konnten, waren die
Gewinne für jene, die ein Pferd oder mehr beisteuerten, immens.
Natürlich erwartete die spanische Krone ebenfalls einen Anteil an der
Beute: 20 Prozent, einfach nur, weil es das Königshaus war.
Nur wenige Konquistadoren wurden reich.
Pizarro und seine 132 „Männer von Cajamarca“ sind allerdings bedeut-
same Ausnahmen. Die Legenden, die sich um sie rankten, befl ügelten
andere gierige Konquistadoren. Der Traum vom Gold wandelte sich
bald zur Sage vom Königreich El Dorado, der „Stadt aus Gold“. Noch
heute träumen Menschen davon, diese verlorenen Schätze zu heben
und für einige gibt es sogar kleine Hoff nungsschimmer.
Montezumas Gold, das Cortez in Mexiko sammelte, musste er in der
„Nacht der Tränen“ zurücklassen, als er überstürzt aus Tenochtitlan
oh. Als er zurückkehrte und die Stadt ein Jahr später eroberte, gab es
vom Gold keine Spur mehr.
Eine ähnliche Geschichte erzählt man vom Gold des Inka-Herrschers
Atahualpa. Pizarro und seine Leute nahmen Atahualwpa als Geisel und
verlangten ein hohes Lösegeld für seine Freilassung. Obwohl auf die
meisten ihrer Forderungen eingegangen wurde, töteten die Spanier
ihre Geisel – was den Untergang des Inkareichs einleitete. Als der
Inka-Heeresführer Rumiñawi, der mit dem noch fehlenden Lösegeld
unterwegs zu den Spaniern war, von der Gräueltat erfuhr, ließ er den
Schatz angeblich in einem Vulkan versenken. Obwohl er später gefan-
gen genommen und gefoltert wurde, verriet Rumiñawi nie, was wirk-
lich mit dem Schatz geschehen war und trotz zahlreicher Expeditionen
wurde er nie gefunden.
Missionare, Gelehrte und Bischöfe
Konquistadoren wurden oft von Missionaren begleitet, deren Aufgabe
es sein sollte, die Lehren der katholischen Kirche zu verbreiten und
die Eingeborenen zu „dem einen wahren Glauben“ zu bekehren. In
manchen Fällen arbeiteten die Missionare aktiv an der Zerstörung der
Eingeborenenkultur, was einer der Gründe ist, dass wir heute so wenig
über die dortige Geschichte in der Zeit vor Kolumbus wissen.
Als die Eroberungen jedoch abfl auten und die meisten Tempel der
alten Götter niedergerissen oder in Kirchen umgewandelt waren,
entpuppten sich die Missionare als großer Störfaktor für die Kon-
quistadoren. Priester wie Bartholome de las Casas taten alles, um
die Eingeborenen gegen willkürliche Gewaltanwendung zu schützen.
1537 erließ der Papst einen Bann, der Christen verbot, Eingeborene zu
Zwangsarbeit einzusetzen. Das wurde später durch König Karl V. in den
Neuen Gesetzen bekräftigt.
Dies führte zu einer in Peru von Gonzalo Pizzarro, Franciscos jüngerem
Halbbruder angeführten Rebellion. Nachdem diese niedergeschlagen
wurde, achteten die spanischen Könige sehr darauf, die spanischen
Landbesitzer nicht mehr zu provozieren. Dennoch fuhren die Missiona-
re fort, die Eingeborenen zu konvertieren und zu beschützen. Einer der
in dieser Hinsicht aktivsten Mönchsorden waren die Jesuiten, was in
Roland Joff és Film „Mission“ von 1986 sehr gut dargestellt wurde.
Selbstverständlich arbeiteten nicht alle Mönche in der Neuen Welt als
Missionare. Die Kolonien benötigten Kirchenvertreter vor Ort und so
strebten viele Mönche an, örtlicher Bischof zu werden. Unter den Kolo-
nisten waren die Bischöfe oft unbeliebt, dennoch genossen sie viele Ver-
günstigungen und hatten großen Einfl uss auf das Leben in den Kolonien.
Weniger ambitionierte Geistliche wurden zu Gelehrten, da nicht allzu
viele des gemeinen Volks damals lesen und schreiben konnten. In den
Klöstern wurden diese Fähigkeiten gelehrt, denn zum Verständnis der
Bibel waren sie notwendig. Ein Mönch zu werden war daher ein guter
Ausgangspunkt, wenn man sich naturkundlichen oder historischen
Studien widmen wollte.
EIN HISTORISCHER HINTERGRUND
von Jørgen Ulvan Moe
Als weiterführende Literatur empfehlen wir:
Bitterli, U.: Die Entdeckung Amerikas: Von Kolumbus bis Alexander
Humboldt
Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B.: Lateinamerika 1492 - 1850/70
Reinhard, W.: Die Unterwerfung der Welt: Golbalgeschichte der
europäischen Expansionsgeschichte 1415 - 2015
Friedrich, M.: Die Jusuiten: Aufstieg, Niedergang, Neubeginn
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