AVR
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Heimkino - Eine kurze Einführung
In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen helfen, sich etwas mit den Grundkonzepten vertraut zu
machen, die allen Mehrkanal-Surround-Receivern gemein sind. Das Folgende wird es Ihnen
einfacher machen, Ihren AVR einzurichten und zu bedienen.
Das typische Heimkinosystem
Ein typisches Heimkino besteht aus einem Audio-/Video-Receiver (AVR), der als Steuerzentrale
und gleichzeitig als Verstärker dient; einem CD-, DVD- und/oder Blu-ray-Spieler; einem
TV-Empfänger (Kabel-, Satelliten- oder HDTV-Set-Top-Box oder eine Kabel-TV-Antenne zum
Fernseher); einem Flachbildfernseher oder Video-Projektor sowie mehreren Lautsprechern.
Mehrkanal-Ton
Das herausragende Merkmal einer Heimkino-Anlage ist die Mehrkanal-Tonwiedergabe, auch
"Surround-Sound" genannt. Surround-Sound nutzt mehrere, Lautsprecher- und Verstärker-
Kanäle gleichzeitig und umgibt Sie mit einer räumlichen Klangbühne, so dass das Erlebnis des
Films noch viel dramatischer und realistischer wirkt.
An Ihren AVR können bis zu sieben Lautsprecher und ein Subwoofer direkt angeschlossen
werden. Jeder dieser Lautsprecher erhält sein Signal von einem eigenen, im Receiver
eingebauten Verstärkerkanal. Ein System mit mehr als zwei Lautsprechern nennt man
Mehrkanal-System. Die wichtigsten Lautsprecherbezeichnungen und-Typen in einem
Heimkino-System sind:
Linker und rechter Frontlautsprecher: • Die beiden Frontlautsprecher haben die gleiche
Funktion wie in einem konventionellen Stereo-System. Bei vielen Surround-Betriebsarten
spielen diese Boxen jedoch nur eine untergeordnete Rolle, da das Hauptgeschehen (speziell
Dialoge) vom Center-Lautsprecher wiedergegeben wird.
Center-Lautsprecher: • Schauen Sie Video-Filme und Fernsehsendungen, gibt der Center
den überwiegenden Teil der Dialoge und des Soundgeschehens zu dem ab, was gerade
auf dem Bildschirm passiert. Hören Sie Musik in Surround-Sound, trägt der Center zu einer
glaubhaften Klangbühne bei und fördert damit den Eindruck leibhaftig auf einem Konzert
zu sein.
Linker und rechter Surround-Lautsprecher: • Die beiden Surround-Lautsprecher
sind für Umgebungsgeräusche zuständig, die dafür sorgen, dass Sie sich inmitten des
Soundgeschehens befinden. Zugleich entlasten sie die beiden Frontlautsprecher bei der
Wiedergabe besonders dynamischer Soundereignisse (wie bei über Sie hinweg fliegenden
Flugzeugen etc.).
Surround Back Links und Rechts: • Surround-Back-Lautsprecher werden für die folgenden
Surround-Modes verwendet: Dolby Digital EX, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS-ES
(Diskret und Matrix), DTS-HD High Resolution Audio, DTS-HD Master Audio und Logic 7
7.1-Modi die für 7.1-Systeme konzipiert sind.
Die Surround-Back-Lautsprecher benötigen Sie nicht UNBEDINGT. Werden Sie in Ihrer Anlage
nicht verwendet, können Sie Ihren AVR im Hauptraum als 5.1-System konfigurieren und die
beiden zusätzlichen Endstufen zur Beschallung eines Nebenraumes (Mehrraum-Installation)
verwenden (Alternativ können Sie die Surround-Back-Lautsprecher auch als Front-Hight-
Kanäle (vordere Deckenlautsprecher) konfigurieren und sie so für die Verwendung mit Dolby
Pro Logic IIz vorsehen. Mehr Informationen dazu finden Sie im Kapitel
Manuelle Konfiguration
der Lautsprecher
auf Seite 36.
Viele Benutzer erwarten, dass die Surround-Boxen genau so laut spielen wie die beiden
Frontlautsprecher. Zwar sorgen Sie mit der Lautsprecher-Kalibrierung dafür, dass grundsätzlich
alle Lautsprecher gleich laut spielen könnten; im Heimkinobetrieb geben die Surround-
Lautsprecher jedoch nur Umgebungsgeräusche von sich, die verglichen mit dem restlichen
Soundgeschehen im Film wesentlich leiser sind.
Subwoofer: • Subwoofer sind ausschließlich für die Wiedergabe tiefster Töne (Tiefbass)
konzipiert. Deswegen können alle anderen Lautsprecher, die nur wesentlich höhere
Frequenzen wiedergeben müssen, deutlich kompakter ausfallen. Digitales Programmmaterial
(z.B. Blu-ray-Filme) enthält eine separate Tonspur ausschließlich für tiefe Töne - den Bass-
Kanal oder auch LFE genannt (LFE = Low Frequency Effect). Dieser LFE-Kanal wird vom
AV-Receiver direkt an den Subwoofer weitergeleitet. Der LFE-Kanal enthält Zwerchfell-
erschütternde Töne wie der eines eines rollenden Zuges, eines startenden Flugzeugs
oder die Kraftl einer Explosion. Auf diese Weise entsteht auch in Ihrem Heimkino eine
beeindruckende Klangkulisse und knisternde Atmosphäre. Manch ein Kinofan installiert
gleich zwei Subwoofer für noch mehr Kraft und zur besseren Soundverteilung im Hörraum.
Surround-Modi
Es gibt viele Meinungen darüber welcher Surround-Modus am besten für die Darstellung einer
räumlichen Klangbühne geeignet ist. In den letzten Jahren wurden hierzu einige Techniken
ausgetüftelt, die für natürlichen Raumklang sorgen sollen, wie wir Ihn aus der realen Welt
kennen. Dabei haben verschiedene Unternehmen Surround-Sound-Technologien entwickelt,
die allesamt auch von Ihrem AVR wiedergegeben können:
Dolby Laboratories: • Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital, Dolby Digital EX, Dolby
Pro Logic IIx und IIz.
DTS: • DTS-HD High Resolution Audio, DTS-HD Master Audio, DTS, DTS-ES (Discrete und
Matrix), DTS Neo:6, DTS 96/24.
HARMAN International • (der Mutterkonzern von Harman Kardon): Logic 7, Harman Virtual
Speaker, Harman Headphone.
Stereo-Modi: • 2-Kanal Stereo und 5-Kanal-Stereo.
Tabelle A12 im Angang auf Seite 50 enthält detaillierte Beschreibungen, welche unterschidelichen
Sourround-Sound-Optionen Ihr AVR ermöglicht. Digitale Surround-Betriebsarten wie Dolby
Digital und DTS sind nur bei Wiedergabe speziell codierter Inhalte (z.B. HD-TV, Blu-ray-Disks,
digitales Kabel- oder Satelliten-TV usw.) verfügbar. Andere Surround-Modi lassen sich sowohl
für die Wiedergabe digitaler als auch analoger Signale verwenden. Welchen Surround-Modus
Sie verwenden können hängt also von der Anzahl verfügbarer Lautsprecher, dem vorliegenden
Programmmaterial und – natürlich – Ihrem persönlichen Geschmack ab.
Heimkino - Eine kurze Einführung
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