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Ferm 59
Über Metallbearbeiten finden sie in Bibliotheken und
Buchläden oft genug Nachschlagwerke. Außerdem gibt
es Modellbauzeitschriften, die regelmäßig über dieses
Thema schreiben. Noch besser ist es, wenn Sie in den
Besitz eines technischen Studienbuches kommen
können, selbst, wenn es etwas veraltert ist. Darin steht
neben den allgemeinen Prinzipien des Drehens viel
Wissenswertes und gut brauchbare Übersichten von
Problemen mit möglichen Ursachen und Lösungen.
Stellen Sie zum Fräsen von Kunststoff-Werkstücken
immer auf eine niedrige Drehzahl ein.
FUNKTIONSWEISE DER MASCHINE
Abb.1
Um einen guten Einblick in die Funktionsweise der
Maschine zu erhalten, kann man sie am besten in eine
Anzahl Hauptgruppen und Komponenten mit jeweils
spezifischen Funktionen unterteilen. (Siehe Abb. 1).
DAS MASCHINENBETT
Abb.2
Das Maschinenbett verbindet alle Unterteile und hat
daneben auch noch andere wichtige Funktionen. Das
Bett (3) ist aus hochwertigem grauem Gußeisen
angefertigt und hat diverse angegossene
Querverstärkungen. Durch die Konstruktion und die
angewendete Materialart werden Vibrationen besser
absorbiert und sind Verformungen durch Belastung
minimal. Das Bett hat zwei sehr präzise geschliffene
Gleitflächen zum Führen von Support und Reitstock.
Diese Führungen, eine prismatische und eine flache,
sorgen für die Einhaltung der Zentrierlinie (4). Siehe
Abb. 2.
DER MOTOR
Der angebaute Wechselstrommotor ist ein
kohlebürstenfreier 1-Phase-Wechselstrom- Motor mit
Startkondensator. Der Motor ist unterhaltsfrei und
bedarf keiner speziellen Behandlung. Mit Keilriemen und
mehrfachen Riemenscheiben, wird die Bewegung des
Motors auf die Hauptspindel übertragen.
DER SPINDELSTOCK
Abb.A
Der gegossene Spindelstock (1) ist mit einer
Prismaführung und zwei Spannplatten auf dem Bett
befestigt. An der Rückseite sitzt eine Ölablaßmutter.
Der Deckel kann zur Inspektion und zum Ölen
abgenommen werden. Unten im Spindelstock befindet
sich ein System drehender Achsen und Zahnräder.
Durch diese Zahnräder wird die Geschwindigkeit der
Hauptspindel vermindert und auf eine doppelte coaxiale
Ausgangsachse übertragen. Auf dieser Achse befindet
sich das Antriebszahnrad für den Vorschub und das
Antriebszahnrad zum Gewindeschneiden (siehe Figur
B). Im Spindelstock sitzt das wichtigste Unterteil der
Maschine, die Hauptspindel (2). Sie ist mit zwei
konischen Rollenlagern in einer O-Aufstellung befestigt.
Alle drehenden Teile im Spindelstock werden in einem
Ölbad geschmiert. Der Ölstand ist im Fenster an der
Vorderseite ablesbar. Die Hauptspindel besitzt eine
durchgehende Bohrung mit einem Befestigungsflansch
und einem Morsekonus an der rechten Seite für
respektive die Spannbacken und die Körnerspitze.
DER SUPPORT
Abb.1
An den Gleitführungen auf dem Bett ist der Support (5)
befestigt. Er sorgt für das kontrollierte Gleiten des
Werkzeugs am Werkstück entlang. Der Support
besteht zum einen aus einem Längsschlitten mit
Schloßplatte. Dieser Schlitten liegt direkt auf dem Bett
und sorgt für die Verschiebung in der Längsrichtung.
Diese Verschiebung kann per Hand oder automatisch
durch den Längsvorschub (6) erfolgen. Im letzten Fall
muß die Schloßmutter im Schloßkasten geschlossen
werden. Auf dem Längsschlitten ist ein zweiter Schlitten
angebracht, der für die Drehstahlverschiebung in
Querrichtung sorgt. Mittels einer Spindel mit
Folgemutter kann dieser Schlitten verschoben oder
eingestellt werden. Auf dem Querschlitten ist ein
Drehteil angebracht. Hiermit kann der Oberschlitten
oder Drehstahlschlitten in eine Gradeinstellung
gebracht werden. Der dritte und oberste Schlitten, der
Oberschlitten, kann in jeder gewünschten Richtung in
einer Länge von 70 mm verschoben werden und folgt
jeder Bewegung aller darunter liegenden Schlitten sowie
des Drehteils. Oben auf dem Drehstahlschlitten ist eine
Spannplatte angebracht. Hierin können Werkzeuge bis
zu einer Punkthöhe von maximal 15 mm eingespannt
werden, dem vertikalen Abstand zur Zentrierlinie. Die
Spannplatte ist ein Vierfachstahlhalter mit Fixierungs-
möglichkeiten. Hierdurch kann der Drehstahl schnell
gewechselt werden, ohne neu eingerichtet werden zu
müssen.
DER REITSTOCK
Abb.1
Der Endpunkt der Zentrierlinie wird durch den
Reitstock (8) gebildet. Die Herzlinien von Spindelstock
und Reitstock liegen genau in der Verlängerung
voneinander. Abhängend von der Länge des
Werkstückes kann der reitstock über das Bett
verschoben und befestigt werden. Mit der
Reitstockspitze (7), in der eine Körnerspitze angebracht
werden muß, kann das Werkstück genau auf der
Zentrierlinie fixiert drehbar eingespannt werden. Beim
Zurückdrehen der Reitstockspitze wird die
Körnerspitze automatisch losgedrückt. Der Körper des
Reitstocks ist geteilt. Das oberste Teil kann mit
Stellschrauben in Bezug auf das Oberteil seitlich verstellt
werden. Hierdurch ist eine Einstellung neben der
Zentrierlinie möglich. Normale Verschiebungen in der
Längsrichtung haben keine seitliche Verstellung zur
Folge.
KOMBINIERTER LÄNGSVORSCHUB
Abb.3 & 4
Für eine gute Oberflächenqualität ist eine richtige und
vor allem gleichbleibende Vorschubgeschwindigkeit von
Bedeutung. Für längere Werkstücke ist dies per Hand
beinah nicht möglich. Durch Schließen der Schloßmutter
wird der Support mit dem Gewinde auf der Leitspindel
gekoppelt. Wenn die Leitspindel zugeschaltet ist, ist sie
ihrerseits an die Hauptspindel gekoppelt. Hierbei wird
mit einem Zwischenrad eine Kupplung hergestellt
zwischen dem Antriebsrad der Leitspindel und dem
Antriebsrad der Längsführung im Spindelstock. Dies
passiert durch Verstellung der Wechselradschere.
(Siehe Abb. 3 und 4).
18 Ferm