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Anti-Blockier-System ABS
Das Prinzip
Das ABS verhindert ein Blockieren der
Räder und erhöht so die aktive Fahr-
sicherheit. Denn: Blockierende Räder
sind gefährlich, weil sich rutschende
Vorderräder nicht mehr lenken lassen
und rutschende Hinterräder zum Aus-
brechen und Schleudern des Fahrzeugs
führen können.
Mit dem ABS werden unter den jeweils
gegebenen Bedingungen (Geradeaus-
oder Kurvenbremsungen, Asphalt, Eis,
Nässe usw.) die kürzest möglichen
Bremswege erreicht.
An das ABS werden grundlegend zwei
Anforderungen bei allen Bremsungen
gestellt:
> Gesicherte Fahrstabilität
> Gesicherte Lenk- und Manövrierfä-
higkeit – jeweils auf den verschiede-
nen Fahrbahnoberflächen (Asphalt,
Beton, Schmutz, Nässe, Schnee,
Eis).
Bremsen mit ABS
Das System funktioniert ab ca. 10 km/h.
Unter ca. 6 km/h tritt es wieder außer
Funktion. Die Räder können also in der
allerletzten Phase eines Bremsvorgan-
ges theoretisch zum Blockieren neigen,
was jedoch in der Praxis nicht kritisch
ist.
Am besten nutzen Sie das ABS, wenn
Sie in Situationen, die dies erfordern,
maximalen Pedaldruck aufwenden
(„Vollbremsung“). Da das Fahrzeug
lenkbar bleibt, können Sie trotz dieser
Maßnahme etwaigen Hindernissen mit
möglichst ruhigen Lenkbewegungen
ausweichen.
Der Regelvorgang des ABS findet in
Bruchteilen von Sekunden statt. Das
Pulsieren des Bremspedals zeigt Ihnen,
daß Sie im Regelbereich des ABS
bremsen, sich also im Grenzbereich be-
wegen. Zusätzlich erinnert Sie ein Rat-
tern daran – als Folge des Regelvor-
gangs – bei abnehmendem Reib- bzw.
Haftwert zwischen Reifen und Fahr-
bahn (Fahrbahnglätte), Ihre Fahrge-
schwindigkeit wieder den Gegebenhei-
ten der Fahrbahn anzupassen.
Bei Fahrbahnen mit lockerer Auflage
und griffigem Untergrund, z.B. auf
Schotter oder Schnee, sowie mit
Schneeketten kann es auch zu Verlän-
gerungen des Bremsweges gegenüber
dem blockierten Zustand kommen.
Dem stehen jedoch die Vorteile von
Fahrstabilität und Lenkbarkeit gegen-
über.
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